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An Phöbos.

Stolz, wenn Zeus ihn erwählt, schreitet der Fürst die Bahn,
Und den Gott in der Brust, fühlt er des Armes Kraft;
      Aber finster am Throne
      Hebt die Sorge ihr Schlangenhaupt.

Kühn, vom Ares gejagt, stürzt sich der Held zum Kampf,
Stürzt mit eherner Kraft in die gewalt'ge Nacht,
      Und aus blutiger Hand fällt
      Einst die Fackel dem Genius.

Rastlos fort durch die Welt, rastlos durch Wüsten und Meer,
Eilt der Kaufmann, es lockt Hermes den Flüchtigen;
      Unbeweint bricht das Auge,
      Fern der Heimath, der Liebe fern.

Doch wen Du Dir erwählt, Phöbos, Unsterblicher,
Der umarmet die Welt ewig mit neuer Lust;
      Freundlich führt ihn die Liebe
      Durch die feindliche Nacht der Zeit.

Nur das Göttliche füllt seinen gewalt'gen Geist,
Und es senkt sich der Blick fern zur Vergangenheit,
      Und den Schleier der Zukunft
      Lüftet kühn die verwegne Hand.

Wird zu mächtig der Gott, einst in der ird'schen Brust
Sprengt begeistert das Herz schnell seine Fesseln los,
      Und in heiligen Liedern
      Schwebt die Seele dem Himmel zu.


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