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Bei einem Springbrunnen

Dies Gedicht erschien zuerst in der (handschriftlichen) Zeitschrift die »Theeblätter«, 1810.

Sieh, dort strebt mit Jünglingsmuthe,
Wie Krystalle rein und hell,
Von der eignen Kraft gehoben,
Himmelwärts der Silberquell.
Immer höher, immer höher
Sprudelt er in Sonnengluth,
Wenn er oben kaum zerstoben,
Wächst er auf mit neuer Fluth.
Und das reine Licht des Tages
Bricht sich im krystallnen Strahl,
Und den schönsten duft'gen Schleier
Webt der Farben heil'ge Zahl.
Ach, so steigt auch all mein Streben
Durch die Wolken himmelwärts,
So durchflammen tausend Wünsche
Glühend mein begeistert Herz.
Aber wie der Kreis der Farben
Sich im reinen Licht vermählt,
Sind auch alle meine Wünsche
Nur von einer Gluth beseelt.
Und es ist der Liebe Sehnsucht,
Die den Busen mächtig schwellt
Mit der Ahnung leisem Schauer
Wie ein Traum aus jener Welt. –


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