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18. Beim Tanze im sächsischen Saale

Wie die Walzer vorüberfliegen,
Wie sie sich drehen und wiegen
Im leichtdurchwirbelten Kranz!
Weg mit den fremden Touren,
Der Verbildung unleugbaren Spuren!
Auch der Deutsche hat seinen Tanz!
Da wird der Muth so lebendig und frei,
Und die Grazie bleibt der Natur getreu! –
»Und was stehst Du heut so allein?
»Sind Deine Träume Dir lieber?
»Sonst bist Du doch auch immer beim flüchtigen Reihn,
»Läßt keinen nicht müßig vorüber – –«
Und heute steh' ich mit Freuden allein,
Es sind meine Träume mir lieber.
Denn siehst Du dort die liebe Gestalt? –
Wie Rosen blüht's auf den Wangen,
Das goldne Haar um den Nacken wallt, –
Die hält mich gebannt und gefangen.
Und fliegt die Holde an mir vorbei,
Die Blicke folgen ihr kühn und treu;
Denn ihr ist auch im wildesten Drehn
Die Anmuth treueigen geblieben.
Du schönes Bild, man soll Dich sehn,
Und soll nicht bewundern und lieben?


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