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Dank

Mein Tag bricht an – die tausend Nebelsterne,
      Die mich begrüßten, sinken mit der Nacht.
Im Rosenlicht, aus goldner Strahlenferne,
      Von Gottes Hauch allmächtig angefacht,
Erhebt sich mir der glühendste der Sterne,
      Die Sonne kommt, der Morgen ist erwacht,
Und trunken les' ich's in den Flammenzügen:
      Ein treues Herz soll jeden Sturm besiegen.

Du bist mir hold! – Mit diesem Zaubergruße
      Zertrümmr' ich schnell der Erde finstern Bann.
Ich trotze der versteinernden Meduse,
      Welt, Du sollst sehn, was Liebe wagen kann.
Des Glückes Gunst, der Friede und die Muse,
      Sie stehn bei mir, sie zwingt mein Talisman;
Denn wo die Pulse treu und muthig schlagen,
      Nur diese Brust darf Deine Locke tragen.

Und treu und muthig schlägt's in diesem Herzen,
      Die Locke soll mein guter Engel sein,
Sie führe rein mich durch Gefahr und Schmerzen,
      Sie führe mich durch Lust und Freude rein.
Und sollt' ich je mir Dein Gefühl verscherzen,
      – Den Himmel setz' ich Dir zum Pfande ein, –
Dann will ich Dich und Deine Locke rächen,
      Der goldne Reif soll mit dem Herzen brechen!


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