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Sehnsucht nach dem Rhein

Was zieht mich ein tiefes glühendes Treiben
      In die blaue Ferne mächtig hinaus?
Es läßt mich nicht rasten, es läßt mich nicht bleiben,
      Es drückt mich die Mauer, es engt mich das Haus.

Ich muß in die Welt, ich muß ins Freie,
      Nicht widerstehen mag ich dem Drang;
Und was ich empfunden, bewahr' ich mit Treue
      Und geb' es Euch wieder in Lied und Gesang.

Aber nicht nach Griechenland's reichen Palästen,
      Nicht nach dem ewigen herrlichen Rom:
Es zieht mich hinüber, es zieht mich nach Westen,
      Zu Dir, zum Rhein, an den deutschen Strom,

Wo Leben und Lieben mit tieferen Freuden
      In heiligen Tönen die Seele hebt,
Und wo aus der Väter goldenen Zeiten
      Ein freier Geist noch die Fluren durchwebt.

Du hast der Barden Geheimniß verstanden,
      Hast früher Meister Lieder belauscht
Und wie eitlem alten treuen Bekannten
      Von jeher dem Sänger zugerauscht.

So ruf auch mir zu: Willkommen, Lieber!
      Ich wollte Dir danken aus voller Brust
Und brächte ein freies Herz mit hinüber
      Voll Muth und Gesang und voll freudiger Lust.


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