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Zweiundneunzigstes Capitel.
Christus hat um unser Leben Willen den Tod gewählt.

Man liest von einem gewissen Könige, der eine Frau hatte, deren Name Cornelia war. Nun begab es sich eines Tages, daß in einem Schlosse des Königs unter einer Mauer zwei Schlangen gefunden wurden, ein Männchen und ein Weibchen. Wie das der König gehört hatte, befragte er seine Meister und Gelehrten, was das bedeute. Diese aber meinten, jene Schlangen hätten sich dort versteckt, als ein Zeichen des Todes des Mannes oder der Frau, und sagten, so das Männchen getödtet würde, müsse der Mann sterben, wenn aber das Schlangenweibchen, werde die Frau des Todes seyn. Wie das der König gehört hatte, sprach er: tödtet die männliche Schlange, aber das Weibchen lasset leben, denn weit lieber möchte ich seinen Tod als den seines Weibchens, und dabei gab er auch die Ursachen an. Denn, sagte er, wenn meine Frau leben bleibt, kann sie noch viele Söhne zeugen, die die Nachfolge in meinem Reiche erhalten können, wenn sie aber stirbt, werde ich keinen Erben haben.


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