Ich will, ich muß ein Schäfer werden, 
        Der Schluß ist vestgestellt. 
        Man findet nur bey Feld und Heerden 
        Das Glück der alten Welt. 
        Ich will den Stolz der Städte meiden 
        Und willig meine Lämmer weiden.
        Ich kan dich ohne Gram verlaßen 
          Unruhiges Berlin, 
          Wer Lust hat, sich nicht selbst zu haßen 
          Wird willig mit mir ziehn. 
          Komt, Freunde, laßt uns Wald und Buchen 
          Und Ruh in freyen Feldern suchen. 
Ihr müßt, ihr könnt zurücke bleiben 
          Die ihr die Ruhe haßt; 
          Und, euer Glück recht hoch zu treiben 
          Euch keine Ruhe laßt. 
          Ich will euch gern vor euer Rennen 
          Das Glück des Staatsministers gönnen. 
Nehmt, blinde Richter, Gold und Gaben 
          Und bleibt nur in der Stadt 
          Bleibt, weil wir euch nicht nöthig haben 
          Wo man euch nöthig hat. 
          Da laßt euch vor den Diebstahl dancken 
          Und lehrt den Bürgern beßer zancken. 
Ihr fast zu Gold gewordne Seelen, 
          Bleibt; seyd, und werdet reich. 
          Denn Schaaf und Lämmer abzuzählen 
          Ist keine Lust vor euch. 
          Wir wollen keine Schächte graben, 
          Und dürfen folglich euch nicht haben. 
Ihr, blaße Neider, bleibt zurücke 
          Und waget keinen Schritt. 
          Jedoch, ihr gönnt uns unser Glücke 
          Und gehet so nicht mit. 
          Seht ihr uns erst auf unsern Weiden 
          So sollt ihr uns wohl noch beneiden. 
Ruf ich die Nymphen aus den Städten 
          Auf unsre Schäferflur? 
          O Nein! sie kommen ungebeten 
          Auf Antrieb der Natur. 
          Doch manche laße sich nicht blicken 
          Soll man sie nicht zurücke schicken. 
Aus fester und erklärter Liebe 
          Folgt mir kein schönes Kind. 
          Ich suche noch die rechten Triebe 
          Die kaum in Städten sind. 
          Die Spröden machens mir zu lange, 
          Und vor die andern ist mir bange. 
Die Nymphen in den Schäferhütten 
          Sind meiner Liebe Ziel; 
          Ich liebe ihre stillen Sitten 
          Sie wißen nicht zu viel. 
          Wenn Nymphen das, was ich weiß, wißen 
          Pfleg ich von mir auf sie zu schließen. 
Ihr, fromme Dichter, komt geschwinde 
          Und eilet mit uns fort. 
          Durchsucht, die undurchsuchten Gründe 
          Und zeichnet jeden Ort, 
          Wo die berühmten Schäferstunden 
          Schon tausenden zu schnell verschwunden. 
Da suchet, euch an reinen Bächen 
          Den rechten Musensitz. 
          Da lernet, wie die Schäfer sprechen, 
          Da prüfet ihren Witz. 
          Erzählet, oder laßt es lesen, 
          So bald ein paar allein gewesen. 
Du, Tirsis, der jezt nur von Liebe 
          Und seiner Doris singt. 
          Versuch einmahl, wie deinem Triebe 
          Alsdenn ein Lied gelingt, 
          Wenn du den West im Thale fühlest 
          Und da mit deiner Doris spielest. 
Und du, o! Dämon, deßen Flöte 
          Wie Pindars Flöte spielt. 
          Komm mit, und werd' auch ein Poete 
          Der unsre Triebe fühlt. 
          Wir wollen in den stillen Gründen 
          Das Band der Freundschaft fester binden.  |