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Naturpoesie.

3. Mai 1842.

Mel.: Als der Sandwirt von Passeier.

O wie lieblich läßt sich träumen!
Lieder wehen aus den Lüften,
Lieder säuseln aus den Bäumen,
Aus der Blumen süßen Düften.
Aber Vetter Michel bleibet
Nur bei Raffs Naturgeschichte,
Holt sich daraus Stoff und schreibet
Große deutsche Prachtgedichte.

O wie fröhlich läßt sich singen,
Wenn die Nachtigallen schlagen,
Trost dem deutschen Herzen bringen
In des Frühlings lichten Tagen!
Vetter Michel will nur singen,
Was die Elefanten machen,
Wie die Leun und Tiger springen
Und die Paviane lachen.

Vetter Michel hat's errungen,
Hat aus Raffs Naturgeschichte
Einen neuen Stoff versungen
Zu dem schönsten Prachtgedichte.
Seine Frau ist hochentzücket,
Und sie eilet fort nach Hause,
Kehret wieder und beglücket
Ihn mit einem seltnen Schmause.

Weil er solches konnte schreiben,
Bringt sie ihrem Auserkornen,
Erstlich Pumpernickelscheiben,
Dann noch Bier vom ausgegornen,
Und sie lassen die Gedichte
Leben hoch viel tausendmale,
Segnen Raffs Naturgeschichte
Und die Tierweltideale.

*


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