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Das freie Wort.

10. Januar 1842.

Diese heilige Freiheit der Natur werde ich mir nie nehmen lassen, so lange noch ein Puls sich in mir bewegt, ich werde frei aussprechen, was ich frei fühle.
E. M. Arndt, Geist der Zeit l, 6.

Mel.: Das Volk steht auf, der Sturm bricht los.

Das freie Wort von Ort zu Ort,
In jedem Munde das freie Wort!
Wir wollen es singen, wir wollen es sagen,
Im Herzen wie auf den Lippen tragen.

Frei ist das Wort! wer das nicht erkannt,
Der sei kein Deutscher je genannt,
Dem reiche kein Deutscher je die Hand,
Der sei verbannt aus dem Vaterland!
Freies Wort immerfort!
Stoßet an aufs freie Wort!

Wenn des Freisinns reine edele Tat
Verdammt und verfolgt wird als Hochverrat,
Wenn die Wahrheit in dunkeln Kerkermauern
Verstummen muß und ihr Leben vertrauern –
Frei ist das Wort! usw.

Wenn Buch und Schrift in Knechtsgestalt
Nur dienen darf der frechen Gewalt,
Wenn die Kunst und Wissenschaft schmeichelt und kriechet,
Wenn Kraft und Gesinnung kränkelt und siechet –
Frei ist das Wort! usw.

Wenn Lug und Trug die Welt umschwärmt,
Wenn das Laster jauchzt, wenn die Tugend sich härmt,
Wenn der Teufel im Bunde mit Bösen und Schlechten
Uns machen möchte zu Feigen und Knechten –
Frei ist das Wort! usw.

Frisch auf, mein freies Wort, ins Gefecht
Fürs Vaterland, für die Ehr' und das Recht!
Und saus' und brause wie Donnerwetter,
Verkünd' uns den Sieg mit Drommetengeschmetter!
Frei bleibt das Wort! wer das erkannt,
Der wird ein Deutscher stets genannt,
Dem reicht ein Deutscher stets die Hand,
Den rühmt und preist das Vaterland.
Freies Wort immerfort!
Stoßet an aufs freie Wort!

*


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