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Hundertundvierzehntes Kapitel.
Der Tod des Guerilla-Häuptlings

Die Gräuelscenen zu Lawrence und zu Fort Pillow hatten, wenn irgend möglich, das Volk gegen die Rebellen in allen Städten der Union noch mehr erbittert; namentlich kannten die Schwarzen in ihrer Wuth keine Grenze, nachdem zwei aus der Massacres entkommene Nigger zu New-York den Bericht abstatteten, und erzählten, daß nicht nur Rogue, der Anführer der Nigger, lebendig gebraten, sondern auch mehr als vierhundert Schwarzes lebendig begraben seien.

Von Seiten der Regierung wurde sofort ein Bataillon Infanterie und eine kleine Abtheilung Cavallerie zur Wiedereinnahme des Forts abgeschickt. Das Commando wurde dem Grafen von Schleiden, oder, wie er jetzt hieß, »Master« Schleiden, übergeben.

Unzählige Nigger hatten sich als Freiwillige seinem Regiment angeschlossen, mit Bowie-Messern, Säbeln und Revolvern bewaffnet. Es kochte die Rache in ihnen, und das Verlangen, ihre Kameraden zu rächen, machte selbst die gutmüthigsten Schwarzen zu Tigern.

Wer führte diese Schwarzen? Wer hatte diese nicht unwesentliche Hülfstruppe angeworben?

Sonderbar! Ein Weib! – Ein Weib, das in unserer Erzählung schon mehrfach erwähnt, und dessen wir namentlich bei einer Gelegenheit als einer Heldin gedenken mußten.

Es war Janita, die Gattin Rogue's, die Pflegemutter des kleinen gelben Säuglings, den sie für Mr. Edwards Kind hielt.

Die Begeisterung für die Freiheit ihres Volkes hatte sie bis zur unnatürlichen Verleugnung ihres Muttergefühls getrieben. Wir wissen, daß sie ihre eigenen Kinder in den Flammen des Waisenhauses zu New-York umkommen ließ, um nur den Säugling zu retten, das Kind ihres Führers, ihres Retters, ihres Königs.

Auch jetzt trug sie das nunmehr anderthalbjährige Kind in ein Tuch gebunden auf dem Rücken, und so marschirte sie der Schaar vorauf, nach der canadischen Grenze zu.

Der Weg von New-York bis zur canadischen Grenze wäre vermittels der Bahnen in wenigen Stunden zurückgelegt gewesen; indessen durch die unwegsamen Gegenden von St. Albans bis zum Fort Pillow mußte der Marsch zu Fuß gemacht werden.

Die Vorposten Morgans kündeten den Anmarsch der Truppen, so vorsichtig derselbe auch geschah, rechtzeitig genug an.

Morgan hatte Gelegenheit, das Fort, das er doch nicht hätte halten können, zu verlassen und sich mit seinem Raub in die Wälder, welche zwischen dem Fort und der canadischen Grenze liegen, zurück zu ziehen.

Mit dem Raube, sagen wir. Denn selbstverständlich hatten die Guerilla-Horden die Zeit, welche sie einen so wichtigen Punkt inmitten des feindlichen Landes in Besitz hatten, benutzt, um verheerende Raubzüge in die ganze Umgegend zu veranstalten.

Der Major Schleiden hatte Anfangs nur ungern in die Begleitung der schwarzen Freiwilligen gewilligt. Er sollte indessen erfahren, daß sie ihm von größerem Nutzen sein würden, als er vermuthet.

Die Gegend an der Grenze Canada's ist noch wenig bebaut, meistens mit dichten Wäldern besetzt, und nur hin und wieder findet sich eine kleine Ansiedelung und in der Nähe etwas urbares Land.

Für die Cavallerie waren diese Wege fast vollständig unzugänglich, und mit der Infanterie war aus dem Grunde nichts auszurichten, weil voraussichtlich die Guerillahorden allerlei Schleichwege eingeschlagen hatten, die von regulären Soldaten nicht aufgefunden werden konnten, und wenn sie auch aufgefunden wurden, so doch nur mit Mühe betreten werden konnten.

Schleiden hätte sich deswegen begnügt, von dem Fort Besitz zu nehmen und die zerstörten Befestigungswerke wieder herstellen zu lassen.

Nicht so die Schaar der Schwarzen.

Mit dem Kriegsgeheul »Es lebe die Republik und die Freiheit der Nigger! Es lebe Rogue und Edward Brown!« stürzten sie, Janita immer an ihrer Spitze, in den Wald.

Wie der Spürhund die Spur des Wildes, so findet ein Nigger die Spur seines Feindes.

Es erforderte nicht langes Suchen, so hatten sie den Weg, welchen die flüchtigen Guerillahorden genommen, erkannt, und mit der zähen Ausdauer, mit welcher ein Schwarzer nie durch einen Weißen übertroffen wird, und sei es auch einer, der an alle Kriegsstrapazen sich Jahre lang gewöhnt hat, hielten sie in der Verfolgung aus.

Sie wußten, daß, wenn sie den Feind angriffen, sie leicht zurückgeschlagen würden, denn sie waren Alles in Allein nur etwa hundert Mann stark und nur zum Theil mit Feuerwaffen versehen, während die Guerillas etwa acht hundert Mann wohl bewaffneter Krieger zählten.

Morgan hatte mit seinen Schaaren einen anstrengenden Marsch zurückgelegt, und hatte zunächst die Richtung nach einer ganz entlegenen Farm eingeschlagen.

Er wußte, daß ihm Schleidens Schaaren hierher nicht folgen könnten, und wenn sie ihm folgten, daß sie um einen Tag später anlangen würden, als er.

Also gönnte er seinen Leuten und seinen Pferden hier die nöthige Ruhe und gab sich ganz der Sicherheit hin, die er voraussichtlich hier haben würde.

Schon nach dem Auffinden der ersten Spur des verfolgten Feindes war Janita zurückgeeilt, um den Major Schleiden von der Entdeckung der Schwarzen in Kenntniß zu setzen. Schleiden commandirte sofort eine Abtheilung Cavallerie, und ließ sie auf der Landstraße, welche von Pillow nach Perth führt, nachfolgen, und zwar so, daß er vermittelst Patrouillen beständig mit der Niggerschaar, die auf allerlei fast unzugänglichen Schleichwegen den Wald durchstreifte, in Communication blieb.

Die Schwarzen setzten sehr richtig voraus, daß Morgan irgend wo Station machen werde, daß, wenn man ihn hier angriffe, er sehr leicht den Wald wieder gewinnen und seinen Weg fortsetzen würde, selbst wenn Schleidens Cavallerie rechtzeitig ankäme.

Nur noch vier Stunden waren es bis zur canadischen Grenze.

Scheinbar ließen die Verfolger ab von ihrem Nachsehen und schlugen eine ganz andere Richtung ein, als Morgan genommen; aber nur, um den Feind zu umgehen und die etwa abgeschickten Spione desselben zu täuschen.

Die List gelang.

Vom Norden her, also den Weg, welchen der flüchtige Feind nehmen mußte, kamen die Nigger an, und von hier aus beschlossen sie den Angriff auf die Farm.

Im Walde versteckt rückten sie geräuschlos vor bis an das Gehöft, nachdem sie eine Patrouille beauftragt, Schleiden auf einem zugänglichen Wege hierher zu führen. Sie hatten bei ihrem Marsche die äußerste Vorsicht angewandt, aber die Räuberhorden Morgans waren durch tägliche Gefahren scharfsinnig genug geworden, aus den geringsten Anzeichen auf eine mögliche Gefahr zu schließen.

Morgan hatte mitten auf dem Hofe der Farm sein Lager aufgeschlagen, Feuer angezündet, die Pferde absatteln und füttern lassen, und seine Leute machten sich daran, sich aus den vorgefundenen Vorräthen ein Mahl zu bereiten.

Die beiden Kühe des Farmers waren in Zeit von einer Viertelstunde geschlachtet und so weit zugerichtet, daß das Fleisch am Spieß gebraten werden konnte.

An den Thoren des Gehöftes standen Wachen und an der Lisière des Waldes eine Postenkette. Man war lustig und guter Dinge, jubelte über den gelungenen Raubzug, und brachte Hoch's auf Morgan, den Anführer, auf Jefferson Davis und auf die Conföderation aus.

Man lachte über das zu Fort Pillow gehabte Amusement, über die Qualen, welche ein erfinderischer Kopf für den Anführer der Schwarzen, Rogue, ausgesonnen, über das Angstgeheul der begrabenen Nigger, und machte Vorschläge zu einem ähnlichen, nächstens auszuführenden Zuge.

Inzwischen war das Mahl fertig, und die Posten am Wald wurden abgelöst.

»Was Verdächtiges?« fragte Morgan einen der Männer, welche an der Lisière des Waldes gestanden.

»Nichts Verdächtiges, Sir,« antwortete dieser; »die Yankee's werden sich hüten, uns bis hierher zu folgen; denn ehe sie uns auf diesen Wegen auffinden, dürften wohl mehr als vier und zwanzig Stunden vergehen, und einen solchen Vorsprung brauchen Guerilla's nicht, um ihren Verfolgern zu entkommen.«

»Ich denke auch, antwortete Morgan, daß wir mit Ruhe unser Mahl verzehren und unsere Pferde zu Kräften kommen lassen können.«

»Was habt Ihr da?« rief ein Anderer von den abgelösten Posten; »mageres Rindfleisch! Dachte mir's wohl!«

»Verlangst Du von diesen elenden Hungerleidern von Farmern des Nordens mehr, als mageres Rindfleisch? Du könntest diesen Yankeefarmer hier mit seiner ganzen Familie an den Spieß stecken, und würdest nicht so viel Fett aus ihnen herausbraten, als ein einziger Nigger im Süden unter den Peitschenhieben ausschwitzt.«

»Ja, ja!« antwortete der Posten, »unser gesegnetes Virginien ist ein besseres Land. Doch an fetten Bissen fehlt's auch hier nicht. Wenn ich nur gewagt hätte, zu schießen, ich hätte uns ein anderes Mahl veranstalten können, als Ihr hier habt.«

»Von was denn?«

»Nun, ich stand an der Lisière des Waldes vor uns, und ich gebe Dir die Versicherung, daß während der Stunde, die ich dort Posten stand, mindestens ein Dutzend fetter wilder Eber bei mir vorübergekommen, der Rehe und Hirsche gar nicht zu gedenken.

Mit schwerem Herzen mußt' ich sehen, wie sie den Wald verließen und in die Maisfelder der Farm gingen.«

Morgan hatte sich bis jetzt an dieser Unterhaltung nicht betheiligt, sondern stand auf seinen Degen gestützt und blickte nachdenkend vor sich hin.

»Was sagst Du da?!« schrie er, »das Wild verließ am hellen Tage den Wald?«

»Ja Sir.«

»An welcher Stelle?«

»Gerade vor uns, da, wo ich Posten stand.«

»Und das Wild kam von der Richtung her, welche wir bei unserm Weitermarsche einzuschlagen haben?«

»Nun, ja!«

»Aufgesessen!« commandirte Morgan. »Wir sind umgangen! Dummkopf!« fuhr er dann den Berichterstatter an, »Du meldest das nicht sofort?! Weißt Du nicht, daß das Wild den Wald am hellen Tage nicht verläßt ohne Noth? Feinde sind vor uns! Es bleibt uns nichts weiter, als uns durchzuschlagen, oder das Dickicht des Waldes zu gewinnen; nur Muth und List können uns retten!«

Das so unterbrochene Mahl ward sofort verlassen, die Pferde wurden schleunigst gesattelt und nach fünf Minuten saßen die Reiter auf; die Fußsoldaten, wie stets bei Guerillas, hielten sich an einem an der Seite eines jeden Sattels angebrachten Riemen und liefen neben den Pferden her, während die Reiter im gestreckten Gallopp das Gehöft verließen·

Morgan schlug eine seitliche Richtung ein; theilweise, um zu sehen, wie stark der Feind, der ihn umgangen, sei, theils, um nicht in die Lage zu kommen, den Feind in seinem Centrum angreifen zu müssen.

Fast eine Viertelstunde ritten sie vorwärts, und schon gaben sich Viele der Hoffnung hin, daß sich Morgan in seiner Vermuthung getäuscht habe.

Da dröhnte plötzlich durch den Wald ein wildes Geheul, und den davon Sprengenden stürzten sich die Nigger in den Weg. Sie fielen den Pferden in die Zügel, sie schossen ihre Revolver ab; selbst verwundet klammerten sie sich in ihrer Wuth an das Sattelzeug, um noch im Sterben ihrem Feinde das Bowiemesser in den Leib zu stoßen.

Von der ganzen Schaar der Schwarzen wäre vielleicht kein Einziger am Leben geblieben, wenn nicht die geringe Verzögerung, welche ihr Angriff der Flucht des Feindes bereitete, hingereicht hätte, Schleidens Cavallerie in die Nähe zu bringen.

Die Nigger hatten zu ihrem Angriff einen Platz gewählt, wo ihnen die Feinde schwerlich entkommen konnten und welchen die unbeholfene Reiterei Schleidens auf einem zugänglichen Wege erreichen konnte.

Die Hülfstruppen erschienen in dem Moment, als der Widerstand der Nigger so weit gebrochen war, daß der Flucht der Guerillas nichts mehr im Wege stand. Wenn sie zur Seite das Dickicht des Waldes erreichten, so waren sie auf ihren schnellen und an unwegsame Wälder gewohnten Pferden bald gerettet.

Schleidens Cavallerie warf sich ungestüm auf die Feinde. Ein wüthendes Handgemenge entstand, die Guerillas waren verloren.

Sie kämpften mit dem Muthe Verzweifelnder. Hunderte von Leichen bedeckten den Boden.

Da gelang es Morgan, durch eine kühne Wendung und durch einen verwegenen Angriff auf eine Colonne, welche sich an der Seite des Waldes aufgestellt hatte, die er erreichen mußte, sich durchzuschlagen.

Die Angreifer wichen; der Weg zur Rettung war frei.

Er erreichte mit der ihm noch übrig gebliebenen Schaar glücklich den Wald; ein breiter Graben ward übersprungen, die Gebüsche am Rande des Waldes wurden durchbrochen, und Morgan athmete auf ...

Was war das? –

Er fühlte sich plötzlich festgehalten. Er wandte sich um.

Siehe! Ein Niggerweib, welches auf ihrem Rücken, in ein Tuch gebunden, ein Kind trug, stürzte hinter einem Baume hervor, packte mit der einen Hand das Pferd am Zügel und mit der andern Morgans Bein.

»Mörder meines Gatten!« schrie sie, »ich lasse Dich nicht entfliehen!«

Der Häuptling holte mit dem Säbel aus; die blanke Waffe sauste durch die Luft, und Janita wäre verloren gewesen, hätte nicht plötzlich das scheu gewordene Roß sich nach der Seite gewandt, hart an einem Baumstamm vorbei, so daß Morgans Säbel nicht Janita's Haupt, sondern die Rinde des Baumes traf.

Die Gewalt aber, mit welcher das Niggerweib ihn am Beine festhielt, und die Aeste des Baumes, unter welchem das Pferd dahinsprengte, brachten Morgan zu Falle.

Halb durch die Aeste vom Pferde gestreift, halb durch die Niggerin herabgezerrt, fiel er zu Boden, und das Pferd folgte der bereits weit vorausgeeilten Guerilla-Schaar.

Morgan war allein. Wenige Schritte hinter ihm der Schlachtruf der Yankee's; und das Siegesgeheul der Nigger; an seiner Seite ein wüthendes Weib, das ihn mit übernatürlicher Kraft festhielt und aus Leibeskräften um Beistand schrie.

Er wagte keinen Schuß zu thun, aus Furcht, sich zu verrathen.

Mehrmals versuchte er es vergebens, mit aller Anstrengung seiner Kräfte, sich los zu reißen· Erst ein Dolchstoß auf die Brust der Niggerin befreite ihn aus ihren Händen.

So schnell ihn seine Füße zu tragen vermochten, und so schnell ihm die Schlinggewächse des Waldes das Weiterkommen gestatteten, eilte er davon.

Janita aber griff mit der Hand an ihren Busen; krampfhaft hielt sie die Wunde zusammen, daß der Blutverlust sie nicht entkräftete.

»Nigger!« schrie sie den Andern zu, »ich habe ihn fest gehalten, den Mörder Rogue's! Dort! Dorthin ist er entlaufen! Ihm nach, Nigger!«

Eis bedurfte einiger Zeit, um Schleiden sowohl, wie die Schwarzen zu überzeugen, daß sie nicht rase.

Die Jagd auf den Guerilla-Häuptling begann.

Schleidens Cavallerie folgte wieder auf zugänglichen Wegen und blieb wieder mit den Niggern in Communication. Doch weder die Nigger, noch Schleiden hätten den flüchtigen Häuptling eingeholt oder ihn entdeckt.

Janita allein, die zum Tode Verwundete, behielt Kraft, ihm zu folgen und seine Zuflucht zu erspähen.

Morgan erreichte eine kleine Farm. Eine Summe Geldes bewog die Bewohner, ihn zu verbergen. In einem Stalle ward er untergebracht.

Selbst wenn die Nigger ihm bis hierher gefolgt wären, sie hätten ihn nicht entdeckt; denn wenn sie auf der Farm gefragt hätten nach dem Flüchtling, und man hätte ihnen gesagt, daß er nicht dort sei, so wären sie ruhig weiter gezogen; denn wie hätte man in die Zuverlässigkeit eines Bürgers der Republik, namentlich in dieser Gegend, Zweifel setzen können?!

Aber Janita hatte es gesehen.

Bis an das Gehöft war sie dem Mörder ihres Gatten gefolgt, war ihm gefolgt, ohne daß er eine Ahnung davon hatte. Erschöpft eilte sie zurück bis an die Landstraße, und als Schleidens Cavallerie sich näherte, da hatte sie eben nur noch Kraft, ihm zu sagen, wo der Guerilla-Häuptling aufzufinden sei, und den Weg nach der Form zu beschreiben.

»Rächt meinen Gatten! Rettet dies Kind!« das waren ihre letzten Worte, ehe sie sterbend am Wege niedersank.

Mit etwa zwanzig Mann Cavallerie schlug Schleiden den Weg nach der bezeichneten Farm ein. Das Thor ward besetzt, Schleiden ließ die Hälfte seiner Leute absitzen und das Gehöft durchsuchen.

Morgan indessen wartete nicht, bis man ihn fände, sondern entschlossen, mit der Ueberzeugung, daß er verloren, aber Trotz und Todesverachtung in seinem wilden Antlitz, trat er mitten auf dem Hofe seinen Feinden entgegen.

»Ergieb Dich!« rief ihm Schleiden zu.

Statt der Antwort jedoch richtete Morgan sein Pistol auf den Anführer der Reiter; die Kugel streifte Schleidens Schenkel und drang dem Pferde in die Weichen.

Sofort gaben die Mannschaften auf den Räuber Feuer.

Er war verwundet, denn er wankte. Dennoch aber gab der Haß ihm Kraft, auch den zweiten Lauf seines Pistols auf Schleiden zu richten. Ehe er jedoch losdrücken konnte, hatte ihn ein Schuß des Majors zu Boden gestreckt. Noch im Fallen feuerte Morgan das Pistol ab, allein die Kugel ging hoch in die Luft.

Die Leiche Morgans ward im Walde verscharrt. Mit dem entseelten Körper Janita's aber und dem Säugling traten, Sieges- und Klagelieder durcheinander brüllend, die am Leben gebliebenen Nigger den Rückweg nach Fort Pillow an.


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