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Nr. 271. Edelweiß

Text von Rich. Teichmann.
Musik von M. Peuschel, Op. 38, Nr. 1.

 

1. Wer nennt mir jene Blume, die allein auf steiler Alm erblüht im Sonnenschein, die schönste Zierde unsrer Alpenwelt hoch droben einsam wächst vom Schnee erhellt. Der Hirtenbube auf der Alpen Höh'n, wenn du ihn fragst, wird stolz es dir gesteh'n. Es ist der Blumen schönste, dieses Reis, :,: die Alpenkönigin heißt Edelweiß. :,:

2. Den Jüngling, der die mühevolle Bahn nicht scheute, trieb's die steilen Höh'n hinan, er wußte wohl, dort findet er allein das höchste Glück, das bald er nennet sein. Kein Fels zu hoch, kein Spalt ist ihm zu breit, er jubelt laut, weil er vom Ziel nicht weit. Fürs Lieb er freudig eine Blume bricht, :,: ein Edelweiß, der Alm Vergißmeinnicht. :,:

3. »Mit Herz und Hand steh'n wir für's Alpenland!« So rufen alle, die das schöne Band der Freiheit innig fest umschlungen hält, die gerne starben für die Alpenwelt. Die fest und treu wohl einig Hand in Hand die Freiheit pflanzten in das Alpenland, den Freien ward für ihrer Mühe Preis: :,: Der schönste Lohn, ein zartes Edelweiß. :,:

4. Und wenn dann einst das Sterbeglöcklein tönt, der Alpensohn sich mit dem Tod versöhnt, spricht wehmutsvoll der Priester ein Gebet, weil seine Seel' vor Gottes Throne steht. Mit Blumen schmückte man sein kleines Haus, zum Kirchhof trägt man weinend ihn hinaus, und aus der treuen Freunde stillen Kreis, :,: bringt jeder ihm das letzte Edelweiß. :,:

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