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Nr. 238. Lindenwirtin

Gedicht von Rudolf Baumbach.
Musik von Franz Abt

 

1. Keinen Tropfen im Becher mehr und der Beutel schlapp und leer, lechzend Herz und Zunge, angetan hat mir's dein Wein, deiner Äuglein heller Schein, :,: Lindenwirtin du junge. :,:

2. Angekreidet wird hier nicht, weil's an Kreide uns gebricht, lacht die Wirtin heiter, hast du keinen Heller mehr, gib zum Pfand dein Ränzel her! :,: aber trinke weiter! :,:

3. Tauscht der Bursch sein Ränzel ein, gegen einen Krug voll Wein, tät zum gehn sich wenden. Spricht die Wirtin: »Junges Blut, hast ja Mandel Stab und Hut; :,: trink und laß dich pfänden«. :,:

4. Da vertrank der Wanderknab Mantel, Hut und Wanderstab, sprach betrübt: »Ich scheide. Fahre wohl, du kühler Trank, Lindenwirtin jung und schlank, :,: schönste Augenweide!« :,:

5. Spricht zu ihm das schöne Weib: »Hast ja noch ein Herz im Leib, laß es mir zum Pfande!« Was geschah, ich tu's euch kund: Auf der Wirtin rotem Mund :,: heiß ein anderer brannte. :,:

6. Der dies neue Lied erdacht, sang's in einer Sommernacht lustig in die Winde. Vor ihm stund ein volles Glas, neben ihm Frau Wirtin saß :,: unter der blühenden Linde. :,:

*


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