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Nr. 123. Im Wein ist Wahrheit nur allein

Text aus der Oper Undine.
Musik A. Lortzing.

 

1. Ich war in meinen jungen Jahren ein feuriges, verliebtes Blut, die Frauen haben's wohl erfahren, ich war ein rechter Tunichtgut. Ich raufte, spielte doch am meisten könnt' ich hier bei dem Humpen leisten; vorbei ist alles, nur den Wein, den lieb' ich noch, den lieb' ich noch, den lieb' ich noch. Im Wein ist Wahrheit nur allein, im Wein ist Wahrheit nur allein.

2. Ich war von je ein armer Teufel, doch brav und ehrlich immerdar; viel besser ging mir's ohne Zweifel, wenn ich nicht stets so blöde war. Ich konnte unter Kaisers Fahnen mir schon den Weg zum Ruhme bahnen, doch sah ich's damals noch nicht ein, weil ich ein Esel, weil ich ein Esel, weil ich ein Esel. Im Wein ist Wahrheit nur allein, im Wein ist Wahrheit nur allein.

3. Von Liebe hab' ich nichts erfahren, mich störte meine Blödigkeit. Mir zürnte man in frühern Jahren ob allzugroßer Dreistigkeit. War mit 'nem Mädchen ich alleine, und sprach sie sanft: ich bin die Deine dann war ich stumm, dann war ich stumm. Nein, du warst dumm, nein, du warst dumm, dumm, dumm, dumm, dumm! Im Wein ist Wahrheit nur allein, im Wein ist Wahrheit nur allein.

4. Fort mit dem Weib, ob sanft, ob spröde, wir bleiben frei, her deine Hand! Da bin ich schüchtern nicht und blöde, wenns Freiheit gilt und Vaterland. Wie sie uns necken, pressen, schrauben, den deutschen Sinn soll nichts uns rauben. So soll es sein! So soll es sein! So soll es sein! Und nicht beim Weine nur allein, und nicht beim Weine nur allein.

*


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