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Nr. 168. Sind wir nicht zur Herrlichkeit geboren?

1. Sind wir nicht zur Herrlichkeit geboren? Sind wir nicht gar schnell emporgedieh'n? Malz und Hopfen sei an uns verloren, haben uns're Alten oft geschrien. Säh'n sie uns doch hier, valleralla, bei dem lieben Bier, valleralla, das uns Amt und Würden hat verlieh'n.

2. Ganz Europa wundert sich nicht wenig, welch ein neues Reich entstanden ist. Wer am meisten trinken kann, ist König, Bischof, wer die meisten Mädchen küßt. Wer da kneipt recht brav, valleralla, heißt bei uns Herr Graf, valleralla, wer da randaliert, wird Polizist.

3. Unser Arzt studiert den Katzenjammer, Trinkgesänge schreibt der Hofpoet. Der Herr Mundschenk inspiziert die Kammer, wo am schwarzen Brett die Rechnung steht. Und der Herr Finanz, valleralla, liquidiert mit Glanz, valleralla, wenn man contra usum sich vergeht.

4. Um den Gerstensaft, ihr edlen Seelen, dreht sich unser ganzer Staat herum. Brüder, zieht, verdoppelt eure Kehlen, bis die Wände kreisen um und um. Bringet Faß auf Faß, valleralla, aus dem Faß ins Glas, valleralla, aus dem Glas ins Refektorium.

5. Im Olymp, bei festlichen Gelagen, Brüder, sind wir uns einander nah. Wenn dann siebe kommt, um uns zu fragen: »Wünschen Sie vielleicht Ambrosia?« »Ha, wie kommst mir für? valleralla, bring' mir bayrisch Bier, valleralla, ewig bayrisch Bier, hallelujah!«

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