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Nr. 215. Das Brüderloch

Text von Carl Lange.
Musik von Kurt Thiele.

 

1. An der schönen lieben Saale unweit von dem Gieb'chenstein, ragt ein Felsen übern Tale, geisterhaft im Modenschein. Grabmal-ähnlich anzuschauen birgt der Fels ein breites Tor. Wie's entstanden, wer's gehauen, sing ich euch im Liede vor, wie's entstanden, wer's gehauen, sing ich euch im Liede vor. Ritter Hans und Veit von Bores, ein hochedles Brüderpaar, liebten beide Gräfin Dores, weil sie schön und sittsam war. Dores konnt' sich nicht entscheiden, welchen sie am meisten liebt, konnte beide sehr gut leiden, keinem sie den Vorzug gibt, konnte beide sehr gut leiden, keinem sie den Vorzug gibt.

2. Hans und Veit die kühnen Degen steh'n am Felsen wutentbrannt, kämpfen um der Dores wegen, fechten um der Liebe Band. Fühlten nicht der Gräfin Schmerzen, achten nicht der Jungfrau Qual. :,: Bis sie stürzen mit den Herzen einer in des andern Stahl. Dores weinte d'rauf sehr bitter, fällt ein Grab in Felsen noch, legt hinein die beiden Ritter. Seitdem heißt's das Brüderloch. Nachts, wenn schlägt die Geisterstunde, glänzen Waffen wunderbar. :,: Sage gibt uns davon Kunde, hier kämpft fort das Brüderpaar.

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