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Nr. 156. Prinz Eugen

(Soldatenlied)

 

1. Prinz Eugen, der edle Ritter, wollt' dem Kaiser wied'rum kriegen Stadt und Festung Belgerad. Er ließ schlagen einen Brucken, daß man kunnt' hinüber rucken mit d'r Armee wohl für die Stadt.

2. Als der Brucken nun war geschlagen, daß man kunnt' mit Stuck und Wagen frei passier'n den Donaufluß; bei Semlin schlug man das Lager, alle Türken zu verjagen, ihn'n zum Spott und zum Verdruß.

3. Am einundzwanzigsten August soeben kam ein Spion bei Sturm und Regen, schwups dem Prinz'n und zeigt's ihm an, daß die Türken fut'ragieren, so viel, als man kunnt' verspüren, an die dreimalhunderttausend Mann.

4. Als Prinz Eugenius dies vernommen, ließ er gleich zusammen kommen sein' Gen'ral und Feldmarschall'; Er tät sie recht instrugieren, wie man sollt' die Truppen führen und den Feind recht greifen an.

5. Bei der Parole tat er befehlen, daß man sollt' die Zwölfe zählen bei der Uhr um Mitternacht: Da sollt' all's zu Pferd aufsitzen, mit dem Feinde zu scharmützen, was zum Streit nur hätte Kraft.

6. Alles saß auch gleich zu Pferde, jeder griff nach seinem Schwerte, ganz still ruckt man aus der Schanz; die Musk'tier' wie auch die Reiter täten alle tapfer streit'n, 's war fürwahr ein schöner Tanz!

7. Ihr Konstabler auf der Schanze, spielet auf zu diesem Tanze mit Kartaunen groß und klein, mit den großen, mit den kleinen, auf die Türken, auf die Heiden, daß sie laufen all' davon!

8. Prinz Eugenius auf der Rechten tät' als wie ein Löwe fechten als Gen'ral und Feldmarschall. Prinz Ludwig ritt auf und nieder: halt't euch brav, ihr deutschen Brüder, greift den Feind nur herzhaft an!

9. Prinz Ludwig, der mußt' aufgeben seinen Geist und junges Leben, ward getroffen von dem Blei. Prinz Eugen war sehr betrübet, weil er ihn so sehr geliebet, ließ ihn bringen nach Peterwardein.

*


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