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Das Landmädchen

              An meines Vaters Hügel,
Da steht ein schöner Baum;
Gern singt das Waldgeflügel
An meines Vaters Hügel
Und singt mir manchen Traum.

Man ruht auf weichem Rasen,
Von Zitterglanz erhellt;
Die Schaf und Lämmer grasen;
Man ruht auf weichem Rasen
Und überschaut das Feld.

In grüngewölbtem Laube –
Die Sonne schien so warm –
Belauscht ich meine Taube,
In grüngewölbtem Laube,
Und froher Würmchen Schwarm.

Da kam er mit Erröten
Durch hohes Gras daher;
Ich hatt ihn nicht gebeten;
Da kam er mit Erröten,
Gewiß von ohngefähr.

Vertraulich sank er nieder
Zu mir auf weiches Gras.
Mir ward so eng das Mieder!
Vertraulich sank er nieder
Und sprach, ich weiß nicht was.

Er wäre gern geblieben;
Allein, ich hieß ihn gehn.
Mich deucht, er sprach von Lieben:
Er wäre gern geblieben
Und schmeichelte so schön.

Wie öd ist mir seit gestern
Die Stell im weichen Gras!
Erzählt was, liebe Schwestern!
Wie öd ist mir seit gestern
Die Stelle, wo er saß!


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