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31

Bevor das Jahr zu Ende ging, zeigte es Bismarck aber doch noch sein freundlichstes Gesicht. Dem Weihnachtsabend hatte ein Baum im Salon der Madame Jessé geleuchtet. Er war mit Kerzen besteckt und mit Zigarren behangen, und allerlei Kram lag unter den tief herabschleifenden schweren Zweigen, die noch schneefeucht waren, denn die Musketiere hatten ihn erst am Nachmittag aus dem Wald herangeschleppt.

Die Franzosen hatten ihnen dazu mit Granatenglocken den Heiligen Abend eingeläutet, aber sie hatten ihnen das Lachen und die gute Laune nicht aus den Herzen zu schießen vermocht.

Jedem hatte die Heimat eine Erinnerung geschickt, und so viel Wehmut und Liebe und Sehnsucht war in alle Dinge hineingetan, daß das ungetümste Paar Wintersocken so holdselig verklärt war, als sei es jenseits der Wolken in den himmlischen Singschulen gestrickt worden.

Bismarck trank den Punsch aus einem lieben Heimatsbecher, und dann zwickte er den Taler auf die Uhrkette fest, den ihm seine Marie geschickt hatte. Darauf war zu sehen der heilige Georg, so gegen den Lintwurmb streit't, und er stach das gotteslästerlich arg' Vieh mit solcher Bravheit grad mitten in den Hals, daß ihm der schwarz' Höllensaft fürspritzte. Und wie er das alte Stück vorne baumeln fühlte und silbern klingeln hörte, da war es ihm, als ginge ihm alles Liebe und Gute, was er von Menschen je erfahren und erlebt, noch einmal durch das Herz; alles warme Wünschen, das sein Kind an den Taler gebunden hatte, schwoll in ihm empor und löste die Kälte und Starrnis, die in den letzten Monaten seiner Herr geworden war.

Da ließ er dann Madame Jessé kommen, die Witwe, deren hübsches Häuschen ihn beherbergte. Ihr Gatte war schon vor vielen Jahren gestorben, aber sie hatte die längst abgelegte Witwentracht wieder hervorgesucht und trug sich nun, wie alle französischen Frauen, schwarz wegen des nationalen Unglücks. So stand sie in ihrem altmodischen Gefältel und Gebausche aus brüchiger Seide und morschen Spitzen, mit über dem Bauch verschränkten Händen, recht seltsam verdutzt vor dem fremdartigen Weihnachtsgeleuchte.

Bismarck nötigte sie zu Punsch und Pfefferkuchen, und als sie nach kurzem Verweilen wieder abzugehen begehrte, geleitete er sie höflich zur Tür und meinte so nebenbei, sie möge nicht erschrecken, wenn demnächst geschossen würde.

Ach, geschossen würde ja alle Tage, sagte die Witwe, daran hätte man sich schon gewöhnt.

Nein, aber diesmal würde auch zurückgeschossen werden, und das würde viel näher knallen.

»Ach, mein Gott«, rief Madame entsetzt, »Sie wollen doch nicht Paris beschießen?«

»Ja, wahrhaftig, das wollen wir endlich«, lachte Bismarck, »oder meinen Sie etwa, Madame, nur Paris hätte das Recht zum Schießen, und wir dürften nicht erwidern?«

Aber dabei könne doch ganz leicht irgend etwas in Trümmer gehen, ein Kirchenturm oder der Invalidendom oder das Louvre oder die Tuilerien. Die Augen standen der guten Frau weit offen, und der Schrecken schien aus ihrem Körper sogar bis in ihr Witwengewand gekrochen zu sein, denn die Spitzen standen ganz ratlos durcheinander, und die Rüschen und Volants liefen wie geängstigt wirr um den dürftigen Busen und das magere Gestell.

Ja, erwiderte Bismarck ganz harmlos, das sei freilich zu bedauern. Aber Gott habe es nun einmal so eingerichtet, daß es Scherben gebe, wenn irgendwo scharf geschossen würde. Und geschossen müßte nun endlich einmal werden, selbst wenn darüber der Wasserspiegel der Seine kaputt gehen sollte.

Da zog sich die Witwe Jessé höchst beunruhigt und verwirrt zurück, denn sie verstand nicht, wie man an einem Baum mit Lichtern eine so kindische Freude haben und dabei doch davon reden könne, über Paris herzufallen. Denn daß man etwa im Ernste daran denken könne, es auch zu tun, glaubte sie immer noch nicht, weil kein Hunne so hunnisch und kein Henkersknecht so metzgerisch und bluthündisch sein könne, sich solchermaßen gegen den ersten und schönsten Schöpfungsgedanken Paris zu versündigen.

Als die Lichter fast herabgebrannt waren, da kam noch der Generaladjutant Hermann von Boyen, lächelte auf dem ganzen roten Gesicht unter dem weißen Haar und überreichte ein ganz kleines Päckchen vom König. Ein Eisernes Kreuz lag im engen Pappschächtelchen auf weißer Watte, das Eiserne Kreuz erster Klasse; aber nicht das war es, was Bismarcks Augen jetzt plötzlich den milden Glanz des Baumes so blendend machte, daß er sich wegwenden mußte, sondern das Kärtchen, das mitgekommen war und auf dem in des Königs Hand stand: »Aus dankbarster Anerkennung des 18. Dezember 1870.«

Bismarck stand lange gegen einen Schrank gedreht, der noch aus dem königlichen Frankreich stammte, denn er trug auf seinen Türen ein leichtsinniges Getändel von Amoretten mit Blumenketten und von tanzenden Grazien, alles sauber mit verschiedenfarbigem lichtem Holz gegen den dunkeln, braunroten Grund abgesetzt, und die Säulchen, mit denen das Dachgesims gegen das Mittelgeschoß abgestemmt war, erinnerten deutlich an die Ordnungen des Versailler Schlosses. Bismarck sah aber von dem schönen Schrank kaum einen verschwommenen Umriß; vor seinem Blick zitterten die Zeilen seines Königs.

Ja, so war das Gemüt des alten Herrn, lauter und köstlich wie flüssiger Diamant, und nichts war betrüblicher als die bittere Notwendigkeit, es manchmal zu stören und ins Wallen zu bringen. –

Zu den Freuden des ausgehenden Jahres gehörte es auch, daß der Geisterbeschwörer David Home an einem der folgenden Tage verschwand, einfach spurlos verschwand, als sei er wirklich auf seinem König Richard Löwenherz oder seinem Hamilkar durch die Luft geritten. Es war möglich, daß er sich einfach einen stilvollen Abgang hatte schaffen mögen oder aber, daß er sich den Ereignissen hatte entziehen wollen, ehe sie gegen seine Wahrsagekunst ein donnerndes Zeugnis ablegen konnten. Jedenfalls war es Bismarck, obzwar ihm nun einiger Triumph entging, zufrieden, daß der Magier nicht mehr im Hauptquartier herumhorchte, und er gab, um aller Möglichkeiten willen, den Befehl, den verdächtigen Geisterseher bei etwaiger Rückkehr sogleich festzunehmen.

Am 28. Dezember begannen nun wirklich allen Stimmen aus der vierten Dimension zum Trotz die ehernen Löwen gegen die Königin zu brüllen. Und der Himmel stürzte nicht ein, und die Erde tat sich nicht auf, um die Kanoniere zu verschlingen; sie durften vielmehr ihre Geschütze so ruhig und sicher bedienen, daß dem Mont Avron im Osten der Stadt, dem das Gebrüll zunächst galt, ein Schuß nach dem anderen in Flanken und Scheitel fuhr.

Da atmeten alle die Tausende in den verschneiten und vereisten deutschen Gräben auf, man war erlöst von dem lähmenden »Nichts Neues vor Paris«, und man konnte sich sagen, daß nun dem Mont Valerien, den die Soldaten den Herrn Baldrian nannten, und allen übrigen wehrhaften Herren, die bisher allein das Wort gehabt hatten, bald der Mund gestopft sein würde.

Am nächsten Morgen ritt Bismarck nach einem Windmühlhügel, von dem aus man über die winterliche Landschaft bis zur großen Feindin hinübersah. Neben der flügellahmen, traurig im ungenutzten Wind schnurrenden Mühle hielt der König mit dem großen Stab, ein dunkler Reiterhaufen auf der weißgescheckten Kuppe. Man konnte sehen, wie die deutschen Geschosse drüben in den Wällen des Forts zerbarsten, weiße, ungeheure Schneeballen, in die bisweilen eine Garbe von Erde und Gemäuer hinaufgerissen wurde.

Der König ritt ein wenig zur Seite, ließ das Glas die dunkeln Kolonnen entlang gleiten, die sich hinter Hügelfalten zum Sturm sammelten.

»Nun werden sie bald mürbe sein«, sagte er.

Bismarck hielt neben dem König; es schien ihm, kein Augenblick sei so angebracht wie dieser, von den Dingen zu reden, die ihm noch schwer auf dem Herzen lagen. »Ich möchte Euerer Majestät auch noch meinen mündlichen Dank abstatten für die Weihnachtsfreude …«, sagte er.

»Ja, ja!« sagte der König, »Sie haben Ihre Sache gut gemacht. Es war kein kleines Stück, alle die Fürsten unter einen Hut zu bringen. Und es war sehr feierlich, als am 18. Dezember die Abordnung des Parlaments kam … ein großer Moment. Etwas, das nur Ihnen gelingen kann.«

»Es wird von Euerer Majestät gewiß nicht unbemerkt geblieben sein, daß der Führer der Abordnung des Reichstages jener selbe Eduard Simson war, der schon im Jahre 1849 im Auftrag der Frankfurter Nationalversammlung die Kaiserkrone nach Berlin brachte. Man darf in solchen Zufällen bedeutsame Fügungen erblicken.«

»Ich fürchte nur«, sagte der König langsam, indem er unentwegt fortfuhr, durch sein Feldglas zu schauen, »daß … ich doch den Herren … und Ihnen die Freude nicht werde machen können, den mir zugedachten Titel anzunehmen.«

Bismarcks Pferd begann, durch Sporendruck geängstigt, zu tanzen. »Majestät«, sagte er, »ich verstehe nicht, in drei Tagen, am ersten Januar, tritt die neue Verfassung in Kraft. Wir waren alle der Überzeugung, Sie hätten sich dareingefunden, als Bundespräsident deutscher Kaiser zu heißen. Sie haben der Abordnung unzweideutig zugesagt …«

Der König riß das Glas von den Augen, wandte Bismarck ein grimmiges Gesicht zu; dreißig Jahre waren darin abgestrichen, Manneskraft loderte: »Wann habe ich zugesagt? Wie habe ich zugesagt? Ich bitte Sie, mich nicht auf Stimmungen und Reden bei Empfängen festzunageln. Ich habe mir die endgültige Entschließung ausdrücklich vorbehalten. Aber Sie wollen einen immer überrumpeln und überlisten … ja! Mit dem König Ludwig von Bayern haben Sie ja auch hinter meinem Rücken verhandelt, und auf einmal bietet er mir die Kaiserkrone an. So ganz aus dem Busch heraus. Und ohne mein Wissen legt Ihr Delbrück das bayrische Schreiben dem norddeutschen Reichstag vor. Und auf einmal kommt auch Weimar daher und beantragt die Kaiserei im Bundesrat. Und hinter allem stecken Sie, und überall haben Sie die Hände, und ich werde so ganz langsam eingefangen, Masche um Masche, wie es Ihnen beliebt.«

Drüben schlugen die deutschen Granaten in das Fort Avron, und auf einmal war es Bismarck, als wären das gar keine Schüsse, sondern nur ungeheure Hammerschläge, die an einer Krone schmiedeten. Sie bogen einen Stirnreifen zusammen, klopften und nieteten ein strahlendes Rund.

»Ich sehe keine Hindernisse«, sagte Bismarck; »wenn man nur ernstlich will, gibt es nirgends Hindernisse. Man kann jedem guten Ding seinen guten Grund finden.«

Über dem Seinetal lag ein scharfer, weißlicher Nebel. Der König verfolgte die Truppen, die in den Schneemulden nach links und rechts auszuschwärmen begannen. »Ich verstehe«, sagte er ruhiger, »Sie triumphieren, weil Sie Ihren Willen durchgesetzt haben und weil wir nun Paris doch beschießen müssen. Aber was bleibt uns übrig, wir kommen dem Frieden nicht näher, die Entsatzarmeen sind geschlagen, aber dieses unerschöpfliche Land kann andere aufstellen; es muß ein Ende gemacht werden. Unsere Soldaten frieren und werden krank … und nun werfen Sie sich in die Brust und denken, das hätten Sie uns doch alles schon längst gesagt. Und nur die gewissen Einflüsse … na, ich weiß ja! haben uns bisher davon abgehalten, das, was wir jetzt tun, schon früher zu tun. Triumphieren Sie in Gottes Namen. Aber Sie müssen nicht immer recht haben … nein, nicht immer …!«

Während der König so sprach, hatten die Kanonen nicht aufgehört, an der deutschen Krone zu schmieden. Sie erweiterten den Grundreifen durch ein breites Goldbildwerk, das über ihm mit vielen Figurenfeldern aufstieg, hämmerten schönes Blattgerank und trieben Schnörkel hervor, die stark und einig ineinandergriffen.

Bismarck vermied es, von Überwundenem zu sprechen, von der deutschen Gefühlskrankheit, von dem Humanitätsbauchschmerz, den man gehabt hatte, von den vielen Eisenbahnzügen, die mit Lebensmitteln für die Pariser bereitgestanden hatten, so daß man keine Geschütze hatte heranbringen können, von all den begangenen Fehlern, die man nun gutzumachen im Begriff stand.

»Majestät wissen«, sagte er, »wie schwer es war, die Einigung zustande zu bringen. Wir haben den süddeutschen Staaten manche Vorrechte belassen müssen, ohne die sie niemals unser geworden wären. Die Verfassung steht jetzt ein wenig buntscheckig aus, aber es wird mit ihr sein wie mit alten Perserteppichen; sie werden mit der Zeit und mit dem Gebrauch immer schöner und harmonischer in den Farben. Aber ich habe sie nur auf einen Kaiser hin einigen können.«

Jetzt wölbten die Hammerschläge der Kanonen im Kronreifen schon die Kappe aus Gold, die sich in edler Kuppelung dem umkreisenden Bismarck anschmiegte. Die kleinen Geschütze waren wie die kleineren, hastigeren Hämmer, die Juwelen fassen und einfügen, daß der Glanz nach allen Seiten in tausend Brechungen erstrahle.

»Ach was«, entgegnete der König, »ich bin der König von Preußen und will der König von Preußen bleiben. Meinetwegen das Bundespräsidium, aber kein Kaiser.«

»Was ist das Bundespräsidium? Ein Neutrum, ein Ding ohne Kern in einer weiten, schlottrigen Haut, ein Sack, in den jeder Beliebige hineinstecken kann, was ihm beliebt. Nein, das Deutsche Reich muß schon ein Wesen von Fleisch und Blut an der Spitze haben. Wir haben lange genug in den blümeranten Ideologien herumgeplätschert, jetzt verlangt die Zeit Tatsachen auf zwei Beinen. Es ist sehr wahr, was ich dem bayrischen König geschrieben habe. Jeder wird sich fragen: das Bundespräsidium, wer ist das, wer steckt dahinter? Und wenn es heißt, der König von Preußen, so wird der Bayer den Koller kriegen und sich sagen, was geht mich denn der König von Preußen an, warum ist das Bundespräsidium nicht ebensogut der König von Bayern? Man muß solche Empfindlichkeiten schonen, indem man nicht das Trennende, sondern das Gemeinsame sucht. Der Deutsche Kaiser – ja, der ist mein Landsmann … und man wird dem Deutschen Kaiser alles geben, was man dem König von Preußen verweigert hätte.«

Mit den letzten wuchtigsten Schlägen aber vollendete sich jetzt drüben ein doppeltes Werk, die Bezwingung des Mont Avron und der Bau der unsichtbaren Krone. Schon spannten sich aus dem Stirnreifen die schimmernden Bügel empor, berührten einander im Scheitelpunkt; es war wie ein wunderbar bedeutsames Spiel im Ansteigen und Herabsinken der schön gekrümmten Stützen, aus denen sich nun in der Mitte feierlich und funkelnd wie ein Schlußstern geronnenen Lichtes Reichsapfel und Kreuz erhoben. Und nun stieg das Gebilde über den Trümmern des Forts wie ein Goldgewölke hinan.

»Wenn Sie Deutscher Kaiser sind«, fuhr Bismarck fort, starren Blickes an der Erscheinung hängend, »so hören Sie doch nicht auf, König von Preußen zu bleiben.«

Das Kronengewölk trieb näher, strahlend über die winterliche Franzosenerde, hing leuchtend im Brandqualm der Festung.

Aber in diesem Augenblick, da es über seinem Scheitel angekommen war, sagte der König: »Lassen Sie mich endlich mit Ihrem Kaiser in Ruhe. Ich pfeife Ihnen auf den Kaiser von Deutschland.« Und er hob sich aufgeregt im Sattel: »Sehen Sie … da … da … beginnt der Angriff.«

Wirklich hatten sich die Truppen schon so weit herangearbeitet, daß der Sturm angesetzt werden konnte. Die dünnen Reihen liefen über das Glacis, im feindlichen Feuer, das aber nicht so kräftig war, wie man befürchtet hatte. So waren dem Feind doch die Knochen ordentlich gebrochen, er wehrte sich mühsam mit letztem Atem. Die schwarzen Schwärme überkletterten die Palisaden, verschwanden im Graben, ballten sich vor dem Tor zu Klumpen, tauchten wieder auf, bissen sich am Grabenrand fest, drangen in die zerrissenen, zermalmten Böschungen, in den Rauchwirbel des brennenden Innern.

Auf dem Windmühlhügel sprach jetzt niemand ein Wort. Jeder hatte sein Glas auf ein buntes Tuch gerichtet, das auf einer Panzerkuppel des Forts hing und manchmal ein wenig zu kurzem, verdrossenem Wehen gelüftet wurde. Die Brandwolken zogen drüber hin, weißer Qualm und schwarzer Rauch umhüllten es manchmal ganz, so daß man glauben konnte, es sei verschwunden. Aber es kam immer wieder hervor, wie in einem zähen Kampfe seinen Platz behauptend.

Plötzlich sah man einen Mann auf der Panzerkuppel neben der Fahnenstange auftauchen. Mit seinem Auge hätte man sein Beginnen kaum wahrnehmen können, aber das Glas zeigte, wie er neben der Fahnenstange niederkniete, das wehende Tuch mit beiden Händen ergriff und abriß.

Und nun wurden die vielen Glasaugen noch einmal so scharf und strahlend, denn der Mann auf der Panzerkuppel zog ein anderes Tuch unter seinem Rock hervor und knüpfte es mit zwei derben, dicken Knoten an die Stange. Zuerst konnte man seine Farben gar nicht wahrnehmen, denn eben zog sich wieder schwarzes und weißes Gewölk aus dem brennenden Grund über die Kuppel; als aber das verweht war, da schien es, als sei ein kleines Flöckchen davon an der Fahnenstange hängengeblieben.

Schwarz und weiß zuckte die Flagge vor einem heftiger anspringenden Wind über das eroberte Fort hin.


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