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Zehntes Kapitel.

Ein Preßgang, von einem Weibe zurückgeschlagen. – Gefahren eines Bratspießes. – Ein Schmaus für beide Parteien von gerupften Hühnchen, auf meine Kosten. – Auch Genever für Zwanzig. – Ich werde zum Gefangenen gemacht, entwische und erreiche mein Schiff wieder.

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Ich muß nun berichten, was mir einige Tage bevor das Schiff absegelte, begegnete, und was zugleich den Beweis liefern soll, daß es nicht gerade nötig ist, Wind und Wetter oder feindliche Kanonen gegen sich zu haben, um in Gefahr zu sein, wenn man einmal in Seiner Majestät Dienste getreten ist; im Gegenteil, ich bin seitdem im Treffen gewesen, und erkläre ohne Bedenken, daß ich mich bei dieser Angelegenheit nicht so sehr beunruhigt fühlte, als bei dem Vorfalle, welchen ich nun erzählen will. Wir wurden segelfertig gemeldet, und der Admiralität lag sehr daran, daß wir abfahren sollten. Das einzige Hindernis unseres Absegelns bestand darin, daß unsere Mannschaft noch nicht vollständig war. Der Kapitän wandte sich an den Hafenadmiral und erhielt die Erlaubnis, Abteilungen ans Land zu schicken, um Matrosen zu pressen. Der zweite und dritte Leutnant und die ältesten Seekadetten wurden jede Nacht mit einigen der zuverlässigsten Leute ans Land beordert, und brachten in der Regel am Morgen ungefähr ein halb Dutzend Leute mit, welche sie in den diversen Bierhäusern und Grogläden, wie der Matrose sie nennt, aufgefangen hatten. Einige derselben wurden zurückbehalten, doch die meisten als dienstuntauglich wieder ans Land gesetzt; es ist nämlich gebräuchlich, wenn ein Mann freiwillig eintritt, oder gepreßt wird, ihn zum Chirurgen in das Cockpit zu schicken, wo er ausgezogen und am ganzen Leibe untersucht wird, um zu sehen, ob er gesund und für Sr. Majestät Dienst fähig ist; wo nicht, so schickt man ihn wieder ans Land. Das Pressen schien mir ein ziemlich ernsthaftes Geschäft, so viel ich aus den Erzählungen schließen konnte, welche ich hörte, und aus der Art, wie unsere Matrosen, welche man zu diesem Dienste verwendete, gewöhnlich geschlagen und verwundet wurden. Die Leute, welche gepreßt wurden, schienen ebenso hartnäckig zu kämpfen, um nicht zum Dienste gezwungen zu werden, als sie es für die Ehre des Landes thaten, wenn sie einmal eingeschifft waren. Ich hatte große Lust, mit von der Partie zu sein, ehe das Schiff absegelte, und bat O'Brien, der überhaupt sehr freundlich gegen mich war und niemand als sich selbst erlaubte, mich zu walken, ob er mich nicht mitnehmen wolle, was er auch in der darauf folgenden Nacht that. Ich schnallte meinen Degen um, sowohl um als Offizier kenntlich zu sein, als zu meinem Schutze. Als die Dämmerung eintrat, fuhren wir an die Küste und landeten bei Gosport. Die Matrosen waren alle mit scharfen Messern bewaffnet und trugen erbsengrüne Jacken, sehr kurze Kittel von sogenanntem Flushing. Wir hielten uns an den Grogläden der Stadt nicht auf, da es noch zu früh war, sondern wandelten ungefähr drei Meilen in den Vorstädten herum, bis wir zu einem Hause kamen, dessen Thür verschlossen war. Allein wir brachen augenblicklich mit Gewalt hinein und beeilten uns, den Durchgang zu besetzen, wo die Hausfrau bereit stand, uns den Eintritt zu wehren. Der Durchgang war lang und schmal, sie aber ein sehr großes korpulentes Weib, so daß ihr Leib denselben fast ausfüllte. In der Hand hielt sie einen langen Bratspieß auf uns gerichtet, mit welchem sie uns im Schach hielt. Die Offiziere, welche die Vordersten waren, wollten ein Weib nicht angreifen; sie dagegen machte mit ihrem Bratspieße solche Ausfälle, daß einige derselben bald zum Rostbraten fertig gewesen wären, wenn sie sich nicht zurückgezogen hätten. Die Matrosen, welche draußen standen, lachten, und überließen es den Offizieren, die Sache abzumachen, wie sie konnten. Endlich rief die Wirtin ihrem Manne zu:

»Sind sie alle fort, Jem?«

»Ja«, versetzte dieser, »alle in Sicherheit.«

»Nun dann«, gab sie zur Antwort, »will ich bald mit diesen fertig sein.« Und mit diesen Worten machte sie einen solchen Ausfall auf uns mit ihrem Bratspieße, daß, wären wir nicht zurückgewichen und übereinander gepurzelt, sie sicherlich den zweiten Leutnant durchgerannt hätte, welcher die Abteilung kommandierte. Der Gang war im Augenblicke gesäubert. Sobald wir alle auf der Straße waren, schloß sie uns hinaus; so waren wir, drei Offiziere und fünfzehn bewaffnete Leute von einem alten Drachen gänzlich geschlagen; die Matrosen, welche in dem Hause getrunken hatten, waren unterdessen anderswohin entronnen. Allein ich sehe nicht ein, wie es anders kommen konnte; entweder hätten wir das Weib töten oder verwunden müssen, oder sie hätte uns durchbohrt, so entschlossen war sie. Wäre ihr Mann in dem Gange gewesen, mit dem hätte man kurzen Prozeß gemacht; allein was kann man mit einem Weibe anfangen, welches um sich schlägt wie der Teufel, zugleich aber doch die Rechte und Privilegien des zarten Geschlechtes in Anspruch nimmt? Wir gingen alle sehr verdrießlich hinweg, und O'Brien bemerkte, wenn er das nächste Mal wieder an diesem Hause anklopfe, so wolle er die alte Katze umsegeln, denn er werde dann ihre Ladyschaft von hinten angreifen.

Wir besuchten hierauf andere Häuser, wo wir ein paar Leute aufgriffen, aber die meisten entkamen durch die Fenster und Hinterthüren, wenn wir vorne hereintraten. Es war noch ein Grogladen da, das beliebteste Stelldichein der Matrosen auf den Kauffahrteischiffen, wohin sie sich gewöhnlich zurückzogen, wenn sie hörten, daß die Preßgänge los wären. Unsere Offiziere wußten dies wohl, und machten sich deshalb nicht viel aus dem Entwischen der Leute, indem sie voraussahen, sie würden alle nach jenem Platze eilen und sich im Vertrauen auf ihre Zahl mit uns schlagen. Um ein Uhr glaubte man, es sei Zeit, dahin zu gehen; wir marschierten ohne Geräusch vorwärts, allein sie hatten Leute auf der Lauer, und so wie wir um die Ecke des Gäßchens bogen, wurde Lärm gemacht. Ich fürchtete, sie möchten davonlaufen, und wir würden sie verlieren, allein sie hatten sich im Gegenteil in dieser Nacht sehr stark versammelt und waren entschlossen, ein Treffen zu liefern. Die Männer blieben in dem Hause zurück, aber eine Avantgarde von ungefähr dreißig ihrer Weiber empfing uns mit einem Hagel von Steinen und Kot. Einige von unseren Matrosen wurden verwundet, aber sie schienen von dem, was die Weiber thaten, keine Notiz zu nehmen. Sie drangen vor und wurden dann von den Weibern mit Fäusten und Nägeln empfangen. Dessenungeachtet lachten die Matrosen nur dazu und trieben die Weiber mit den Worten auf die Seite: »sei ruhig; Polly; nicht närrisch, Molly; aus dem Wege, Sukey, wir wollen Dir Deinen Liebsten nicht nehmen«, obschon das Blut von ihren zerkratzten Gesichtern herablief. So versuchten wir, uns mit Gewalt einen Weg durch sie zu bahnen, aber ich kam bei dieser Gelegenheit mit genauer Not davon. Ein Weib ergriff mich beim Arme und zog mich gegen sich hin; wäre mein Quartiermeister nicht gewesen, so wäre ich von meiner Partie getrennt worden; allein gerade, als sie mich wegrissen, hielt er mich am Beine fest und hinderte sie. Pack ihn, Grete, rief das Weib einer anderen zu, wir wollen dieses kleine Seekadettchen nehmen, ich brauche ein solches Püppchen für eine Säugamme. Es kamen ihr noch zwei Weiber zu Hilfe, welche mich am anderen Arme festhielten, und sie würden mich der Hand des Quartiermeisters entrissen haben, hätte er nicht seinerseits auch um Hilfe gerufen, worauf zwei Matrosen mein anderes Bein ergriffen. Das war ein Zerren, Stoßen und Ziehen, alles auf meine Kosten; bisweilen gewannen die Weiber ein paar Zoll, dann wieder die Matrosen. Einmal glaubte ich, es sei alles mit mir vorbei, und im nächsten Augenblicke befand ich mich mitten unter meinen eigenen Leuten. »Zieh den Teufel, reck' den Bäcker!« schrie das Weib, und dann brachen sie in ein Gelächter aus, in welches ich, wie ich versichern kann, keineswegs einstimmte; denn ich glaube wirklich, ich sei um einen Zoll größer gezogen und meine Kniee und Schultern schmerzten mich entsetzlich. Zuletzt lachten die Weiber so sehr, daß sie mich nicht mehr festhalten konnten. Dadurch kam ich in die Mitte unserer eigenen Matrosen, wo zu bleiben ich mich sorgfältig bemühte. Nach einigem Quetschen und Schlagen wurde ich durch den Haufen in das Haus gedrängt; die Matrosen von den Kauffahrern hatten sich mit Knitteln und anderen Waffen versehen, und auf den Tischen Posto gefaßt. Es waren mehr als zwei gegen einen von uns, und es erhob sich ein furchtbarer Kampf, indem sie einen ganz verzweifelten Widerstand leisteten. Unsere Matrosen mußten ihre Schlitzmesser brauchen, und in einigen Minuten war ich durch das Schreien und Fluchen, Stoßen und Balgen, Ringen und Fechten ganz verwirrt; dabei erhob sich ein Staub, welcher mich nicht nur blendete, sondern beinahe erstickte. Während mir der Atem fast aus dem Leibe gepreßt wurde, gewannen unsere Matrosen die Oberhand. Kaum hatte die Wirtin und die übrigen Weiber dies bemerkt, so löschten sie alle Lichter aus, so daß ich nicht sagen konnte, wo ich war; unsere Matrosen aber hatten jeder seinen Mann gefaßt, und suchten sie aus der Thür hinaus zu ziehen, wo sie gesammelt und verwahrt wurden. Nun war ich wieder in großer Not; man hatte mich zu Boden geworfen und auf mich getreten. Als ich mich endlich wieder auf die Beine stellen konnte, wußte ich nicht, in welcher Richtung die Thür lag. Ich fühlte überall an der Wand herum und kam zuletzt an eine Thür (das Zimmer war nämlich damals fast leer, indem die Weiber den Männern aus dem Hause gefolgt waren). Ich öffnete sie, fand aber, daß es nicht die rechte war, sondern in ein kleines Nebenzimmer führte, wo ein Feuer brannte, aber kein Licht.

Ich hatte eben meinen Irrtum entdeckt und wollte mich zurückziehen, als ich von hinten hineingeschoben wurde und der Schlüssel sich drehte.

Hier war ich nun ganz allein, und ich muß gestehen, in großer Angst, da ich an die Rache dachte, welche die Weiber an mir nehmen würden. Ich glaubte, mein Tod sei gewiß und ich werde, wie ich einst von Orpheus in meinen Büchern gelesen, von diesen Bacchantinnen in Stücke zerrissen werden. Doch stellte ich mir wieder vor, daß ich ein Offizier in Seiner Majestät Diensten sei, und die Pflicht es mir gebiete, im Notfalle mein Leben für König und Vaterland zu opfern. Meine arme Mutter fiel mir ein; da mich jedoch dieser Gedanke trostlos machte, so suchte ich ihn zu vertreiben, und mir alles ins Gedächtnis zurückzurufen, was ich von der Tapferkeit und dem Mute verschiedener großer Männer gelesen hatte, wenn ihnen der Tod ins Angesicht blickte. Ich blinzelte durch das Schlüsselloch und bemerkte, daß die Lichter wieder angezündet und nur Weiber in dem Zimmer waren, welche alle zugleich sprachen und nicht an mich dachten. Allein ein paar Minuten darauf kam ein Weib von der Straße herein mit langen, schwarzen, über die Schulter herabhängenden Haaren und ihrer Haube in der Hand.

»Gut!« schrie sie, »sie haben mir meinen Mann weggeschnappt; aber ich will mich auffressen lassen, wenn ich nicht das Seekadettchen in diesem Zimmer eingeschachtelt habe, und er soll seinen Platz einnehmen.«

Ich glaubte, ich müsse sterben, als ich das Weib ins Auge faßte und sie nebst einigen anderen auf die Thür zukommen sah, um sie aufzuschließen. Als die Thür sich öffnete, zog ich meinen Degen, entschlossen, wie ein Offizier zu sterben. Während sie vorrückten, zog ich mich in einen Winkel zurück und schwang meinen Degen, ohne ein Wort zu sagen.

»Nun«, rief das Weib, welches mich zum Gefangenen gemacht hatte, »ich muß sagen, ich sehe gerne eine Pfütze im Sturme. Seht mir einmal den kleinen Zwiebackkauer an, wie er fechten will; komm, mein Schatz, Du gehörst mir.«

»Nie«, rief ich voll Unwillen aus, »zurück! oder ich werde etwas Mißliebiges thun (ich hielt dabei den Degen vorwärts gezückt), ich bin ein Offizier und Gentleman.«

»Sall!« schrie das häßliche Weib, »hol einen Lumpen und einen Eimer Spülwasser, ich will ihm den Degen aus der Faust drehen.«

»Nein, nein«, versetzte ein anderes, ziemlich gut aussehendes junges Weib, »laß ihn mir, thu ihm nichts zu leid; es ist wirklich ein hübsches Männchen. Wie heißt Du, mein Lieber?«

»Peter Simpel ist mein Name«, erwiderte ich, »ich bin königlicher Offizier, deshalb nehmt Euch in acht, was Ihr thut.«

»Fürchte Dich nicht, Peter, es soll Dir niemand etwas thun; aber Du mußt Deinen Degen nicht vor den Damen ziehen, das steht einem Offizier und Gentleman nicht an. Stecke Deinen Degen ein und sei ein guter Junge.«

»Ich will nicht«, war meine Antwort, »wenn Ihr mir nicht versprecht, daß ich unbelästigt fortgehen kann.«

»Ich verspreche es Dir, Du sollst es auf mein Wort, Peter; – auf meine Ehre, bist Du damit zufrieden?«

»Ja«, entgegnete ich, »wenn jede von Euch das Nämliche verspricht.«

»Auf unsere Ehre«, schrieen alle mit einander, worauf ich mich zufrieden gab, meinen Degen in die Scheide steckte und das Zimmer verlassen wollte.

»Halt, Peter«, sagte das junge Weib, welche meine Partei genommen hatte, »ich muß einen Kuß haben, bevor Du gehst!«

»Und ich, wir alle«, schrieen die Weiber.

Ich wurde sehr unwillig und versuchte meinen Degen wieder zu ziehen, aber sie hatten mich eingeschlossen und verhinderten mich daran.

»Denken Sie an Ihre Ehre«, rief ich dem jungen Weibe zu und sträubte mich.

»Meine Ehre, Gott behüte Dich, Peter, je weniger wir davon sprechen, desto besser.«

»Aber Ihr habt mir versprochen, daß ich im Frieden fortgehen darf«, sagte ich der Gesellschaft.

»Gut, Du sollst es, aber vergiß nicht, Peter, daß Du ein Offizier und Gentleman bist. – Du wirst gewiß nicht so schäbig sein und fortgehen, ohne uns zu traktieren. Was hast Geld in Deiner Tasche?«

Und ohne mir Zeit zur Antwort zu lassen, fühlte sie in meine Tasche, zog meine Börse heraus und öffnete sie.

»Ei, Peter«, sprach sie, »Du bist ja so reich wie ein Jude«, und zählte dreißig Schillinge auf den Tisch. »Nun was sollen wir davon haben?«

»Was Euch beliebt«, entgegnete ich, »vorausgesetzt, daß Ihr mich dann gehen laßt.«

»Gut denn, es soll zu einer Gallone Wachholder langen. Sall, rufe Madame Flanagan.«

»Madame Flanagan, eine Gallone Schnaps und frische Gläser!«

Madame Flanagan nahm den größten Teil meines Geldes und kehrte in einer Minute mit dem Schnaps und Weingläsern zurück.

»Nun, Peter, mein Schatz, wollen wir uns um den Tisch setzen und es uns recht schmecken lassen.«

»O nein!« erwiderte ich, »nehmt mein Geld, trinkt den Branntwein, nur laßt mich gehen.«

Allein sie wollten nicht auf mich hören. Ich mußte mich zu ihnen setzen; der Schnaps wurde eingeschenkt und sie zwangen mich, ein Glas zu trinken, was ich mit großem Widerwillen that. Es hatte jedoch eine gute Wirkung, denn es gab mir Mut und in ein paar Minuten fühlte ich mich so stark, als ob ich es mit allen aufnehmen könnte. Die Thür des Zimmers befand sich auf der Seite des Kamins, und ich sah den Schürhaken glühend heiß zwischen dem Roste stecken.

Ich klagte über Kälte, obgleich ich Fieberhitze hatte, und sie gestatteten mir, hinzugehen, um meine Hände zu wärmen. Sobald ich das Kamin erreicht hatte, riß ich den rotglühenden Schürhaken heraus, schwang ihn über meinem Kopfe und drang auf die Thür zu. Sie sprangen alle auf, um mich zu halten, allein ich versetzte der Vordersten einen Schlag, worauf sie mit einem Schrei zurückrannte (ich glaube, ich habe ihr die Nase verbrannt). Ich nahm die Gelegenheit wahr, entwischte auf die Straße und schwang den Schürhaken immer um den Kopf, während alle Weiber schreiend hinter mir drein kamen.

Ich hörte nicht eher auf zu rennen und meinen Schürhaken zu schwingen, bis ich von Schweiß dampfte und der Schürhaken ganz kalt war. Dann schaute ich zurück und fand mich allein.

Es war sehr finster, jedes Haus verschlossen und nirgends ein Licht zu sehen. An der Ecke hielt ich still und wußte nicht, wo ich war, oder was ich thun sollte. Ich fühlte mich in der That sehr unglücklich und überlegte, was wohl das Beste für mich sein möchte, als einer der Quartiermeister, welcher zufällig am Lande geblieben war, um die Ecke bog. Ich erkannte ihn an seiner erbsengrünen Jacke und dem Strohhute als einen der Unsrigen, und war sehr erfreut, ihn zu sehen. Als ich ihm erzählte, was vorgefallen war, versetzte er, er sei gerade im Begriff, in ein Haus zu gehen, wo die Leute ihn kannten und einlassen würden.

Als wir hier ankamen, waren die Leute des Hauses sehr höflich, die Wirtin machte uns auf Bestellung des Quartiermeisters Wermutbier, das mir sehr gut vorkam. Als wir den Krug geleert hatten, schliefen wir beide auf unsern Stühlen ein. Ich erwachte nicht früher, als bis ich nach sieben Uhr von dem Quartiermeister geweckt wurde; dann nahmen wir ein Boot und fuhren nach unserem Schiffe.

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