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7.
Der Wüstenmarsch

Am andern Morgen stand der Kapitän mit dem Professor vor seinem Zelte und beobachtete die Vorbereitungen zum Aufbruch.

Der Baron stand auch in der Nähe; doch achteten die beiden seiner nicht, da sie nach der entgegengesetzten Richtung schauten.

In dieser Richtung stand aber auch das Zelt der Damen, aus dem soeben Baronesse Hulda in ihrem zitronengelben Gewände trat. Sie sah ihren Bruder hinter Münchhausen und Rommel stehen, und kam gemessenen Schrittes daher.

»Aha! Da kommt ja die Zitrone!« rief Abu el Futha.

Sie war noch zu entfernt, um das hören zu können; Steinberg jedoch vernahm den Ausruf zu seiner größten Überraschung. Er trat näher.

»Die Zitrone?« stammelte er ratlos.

Die beiden wandten sich um, und entdeckten jetzt erst seine Anwesenheit.

»Wahrhaftig! Da habe ich mich wieder verplappert!« gestand der Kapitän, sich verlegen hinter den Ohren kratzend. »Aber gestehen Sie selbst: gleicht Ihr Fräulein Schwester in ihrem zitronengelben Kleide nicht auffallend der herrlichen Frucht, die eigentlich Limone heißt, die wir jedoch Zitrone nennen?«

Der Baron war entrüstet: »Hör' einmal!« rief er der herzutretenden Schwester entgegen: »Dieser Kapitän, der Pascha sein will, nimmt sich heraus, dir einen Spottnamen zu geben.«

»So, so?« fragte Hulda lachend und neugierig: »Und wie lautet denn der?«

»Zitrone!« brüllte Erich wütend.

Glaubte er aber mit der Enthüllung dieser niederträchtigen Beleidigung und Verhöhnung niederschmetternd zu wirken und das adlige Fräulein in flammende Empörung zu versetzen, so täuschte er sich: dazu war seine Schwester viel zu vernünftig, auch konnte sie Spaß verstehen und vertragen.

»Zitrone?« wiederholte sie und sah an ihrem Gewand hinunter: »In der Tat, gar nicht übel ausgedrückt, womit ich aber nicht sagen will, daß ich nun auch gleich eine ausgedrückte Zitrone bin; vielmehr bin ich noch voll scharfen Safts. Ich freue mich so über den trefflichen Namen Harmonika, den unser Pascha für Fräulein Rommel aufbrachte, und ziehe sie gar zu gern damit auf, so daß sie zur reinsten Ziehharmonika wird. Sie läßt es sich aber gutmütig und lachend gefallen. Sollte ich mich dümmer zeigen als sie, und einen harmlosen Scherz quer nehmen? Nein, Brüderlein, da täuschst du dich! Vielmehr will ich der lieben Harmonika gleich berichten, daß sie eine Zitrone zur Freundin hat; denn es freut sie gewiß, dadurch in die Lage zu kommen, mir meine kleinen Neckereien zu vergelten.«

»Brava!« rief Rommel: »Fräulein Hulda, als freiwillige Zitrone steigen Sie noch bedeutend in meiner zuvor schon nicht geringen Achtung.«

Es wurde nun aufgebrochen, und der Marsch ging heute durch ein endloses, reich gewelltes, aber sonst eintöniges Sandmeer.

Obgleich die Wüste an Sand und Öde nichts zu wünschen übrig ließ, versetzte sie doch den jungen Baron wieder in maßloses Erstaunen; denn es ging gegen Abend ein heftiger Regen nieder, und dabei war es bitterkalt.

»Hören Sie!« sagte daher Erich von Steinberg zum Professor: »Das nennen Sie nun eine Wüste? Ich meine, da herrscht immer ein wolkenloser Himmel, eine barbarische Hitze, und Regen gibt es überhaupt nicht. Diese sogenannte Libysche Wüste ist wohl gar keine richtige Wüste?«

»Es soll allerdings Strecken geben, in denen es jahrelang nicht regnet,« erwiderte der Vater des Sandes, »im allgemeinen jedoch wird man in der Libyschen Wüste, wie überhaupt in der Sahara nicht selten gründlich eingeweicht, und das ist eine äußerst angenehme Abwechslung.«

»Das nennen Sie nun angenehm? Ich schlottere vor Kälte in meinen nassen Kleidern und empfinde das als eine höchst zweifelhafte Annehmlichkeit. Das ist ja eine furchtbar grimmige Kälte, die hier herrscht, und ich bedaure nur, daß ich meinen Überzieher zu Hause gelassen habe; denn daß in Afrika und vor allem in der Wüste eine beständige Gluthitze brütet, ist doch sozusagen eine allgemein bekannte und unbestrittene Tatsache.«

»Nein! Eine Tatsache ist dies gewiß nicht, sondern eine durchaus irrige Meinung: Sie müssen sich auf einen Frost bis zu mehreren Graden unter Null gefaßt machen, werter Baron. In dieser Jahreszeit sind bewölkte, empfindlich kühle Tage keine Seltenheit; die Nächte sind aber sogar im Sommer ordentlich kalt. Übrigens werden Sie auch unter ganz unerträglicher Hitze und Schwüle auf unserer Reise zu leiden haben: dafür leiste ich Ihnen Gewähr.«

»Das wären ja nette Aussichten!« meinte Abu Haschisch kopfschüttelnd: »Einmal braten, dann gleich darauf wieder erstarren vor Kälte! Nee, ich weiß wirklich nicht, – eine richtige Wüste kann das doch unmöglich sein. Frost und Schwüle kann man ja gerade so gut in einem deutschen Sommer abwechselnd genießen: dazu braucht man doch wahrhaftig nicht erst nach Afrika zu reisen. Ich glaube in der Tat, Sie täuschen sich: wir befinden uns hier in einer völlig anderen Gegend, als Sie vermuten, und die richtige Sahara liegt ganz wo anders. Schade nur, daß ich nicht daran dachte, mir einen Baedeker von der Sahara mitzunehmen! Das ist doch ein zuverlässiges Handbuch und sagt einem deutlich, wo man daran ist.«

Rommel lachte: »Leider hat der treffliche Baedeker noch kein Wüstenreisehandbuch herausgegeben, wegen mangelnden europäischen Vergnügungsreisendenverkehrs in der Sahara. Aber ich kann Sie versichern, daß die Wüste Ihnen nicht den Gefallen tun wird, sich nach Ihren hergebrachten, nichtsdestoweniger irrigen Vorstellungen zu richten, vielmehr werden Sie sich bequemen müssen, Ihre falschen Ansichten und Vorurteile nach der Wirklichkeit zu berichtigen, so unangenehm Ihnen diese erscheinen mag. Und das ist ja schließlich der Zweck einer Forschungsreise und der Vorteil, den man von ihr gewinnt.«

Steinberg schüttelte den Kopf. Seine Ansichten über Sonnenglut und Regenlosigkeit in der Sahara waren doch zu tief eingewurzelt, als daß er sie so rasch hätte aufgeben können; auch waren ihm schon so oft Bären aufgebunden worden, daß er stets mißtrauisch war, wenn ihm etwas eingeredet werden wollte, das ihm unglaublich erschien. So beharrte er vorerst bei seiner Überzeugung, daß dies keine echte und wahrhaftige Wüste sein könne, wo es in Strömen regnete und man vor Frost zitterte.

Auch die übrige Reisegesellschaft litt unter der Kälte, und so wurde frühzeitig das Nachtlager aufgeschlagen. Der unschätzbare Kamelmist diente wieder dazu, Feuer zu entzünden, an denen man sich einigermaßen wärmen und trocknen konnte, ehe man sich dem Schlafe hingab.

Kurz vor Sonnenaufgang kam wieder Leben ins Lager. Noch war es abscheulich kalt; allein der wolkenlose Himmel verhieß, daß ein sonniger heißer Tag bevorstehe, auf den man sich unter diesen Umständen freute.

Bald erhob sich denn auch die Sonne über den östlichen Wüstenrand, mit einer Pracht, wie sie so entzückend nur in der Wüste zu schauen ist: als ein rotgoldener Feuerball stieg sie empor, immer leuchtender, und vergoldete die schwarzen, drohend aussehenden Berge, die sich im Nordwesten erhoben.

Bald ertönte das jämmerliche Gebrüll, das die Kamele jedesmal erheben, wenn sie bepackt werden, und das sie auch abends ertönen lassen, wenn ihnen die Last abgenommen wird; man sollte meinen, es verursache ihnen die fürchterlichsten Schmerzen. Tagsüber, während des Marsches, geben sie meist keinen Laut von sich.

Die Karawane setzte sich wieder in Bewegung und folgte den Wegzeichen, das heißt den Steinhaufen, die an der Karawanenstraße errichtet waren.

Abd ul Hagg behauptete, es sei dies die Straße nach der berühmten Oase Kufra, die erst wenige Europäer gesehen haben. Von einer Straße oder auch nur einem Pfad war natürlich keine Rede. Fußspuren verwischt der wehende Sand meist sofort; doch zeigt eine begangene Karawanenstraße stets Merkmale, die wochen- und monatelang ihren Weg bezeichnen: die Losung der Kamele und allerlei zerbrochene, verlorene oder weggeworfene Gegenstände. Hier aber war auch von solchen Spuren nichts zu sehen; einzig und allein die Steinzeichen bewiesen, daß dies früher eine Karawanenstraße gewesen war.

Sehr beschwerlich gestaltete sich fortan der Marsch; mächtige Sanddünen, ganze Berge von hundert und mehr Meter Höhe bildend, waren zu überwinden, und die Kamele sanken oft bis zu den Knien im losen Sande ein.

Bisher waren hie und da noch bewachsene Landstreifen durchschritten worden, wo die Kamele nach rechts und links abschweiften, um zu weiden. Der Pascha hatte daher angeordnet, daß die Tiere nach Beduinenweise hintereinander angebunden wurden, so daß sie nicht aus der Reihe weichen konnten und keinen Zeitverlust verursachten.

Jetzt erschien diese Maßregel überflüssig, denn von Weide fand sich nirgends eine Spur. Dennoch befahl Münchhausen, die Lasttiere wieder anzureihen, da eines von ihnen entlaufen war und keine Zeit mit dem Wiederaufsuchen solcher Durchbrenner verloren werden durfte.

Die Lage der Karawane wurde von Tag zu Tag bedenklicher. Niemand kannte die Gegend oder wußte zu sagen, wann und wo eine Oase zu finden wäre.

Bisher hatten sich hie und da noch einige Talchbüsche gefunden, die der Professor durch Nachschlagen in seinem botanischen Handbuch als Acacia Seyal zu bezeichnen verstand, da er als deutscher Gelehrter sich nie mit dem unwissenschaftlichen deutschen oder einheimischen Namen zufrieden geben mochte, sondern den lateinischen verkünden mußte. Diese Büsche hatten neben dem Kamelmist noch einigen Brennstoff zum Kochen und zu wärmenden Feuern geliefert. Nun zeigte sich keine Spur mehr solchen spärlichen Pflanzenwuchses.

Das bedenklichste aber war, daß auch die mitgenommenen Wasservorräte bei aller Sparsamkeit rasch zur Neige gingen. Es wird zwar behauptet, daß die Kamele wochenlang aushalten, ohne getränkt zu werden. Unsere Freunde jedoch machten die Erfahrung, daß dies zum mindesten übertrieben sei. Jedenfalls kamen die Tiere nur noch mühsam vorwärts, wenn sie ein paar Tage kein Wasser erhalten hatten.

Allein auch die Futtersäcke leerten sich, und was die Menschen anbelangte, ganz abgesehen von des Professors Esel und der Eselin und Mauleselin der deutschen Diener, die eines täglichen Trunkes bedurften, so drohte allen der schreckliche Tod des Verschmachtens in der Wüste, wenn sich nicht bald ein Brunnen fand.

Der Fakir Abd ul Hagg vertröstete die Verzweifelnden von einem Tag zum andern, die Oase Kufra sei nun ganz nahe; aber sie wollte und wollte eben nicht erscheinen. Auf den vorhandenen Karten war ihre Lage sehr verschieden, aber durchweg falsch angegeben, denn sie fußten lediglich auf den höchst unzuverlässigen Angaben der wenigen Araber, die sie bisher aufgesucht hatten.

Der Indier, dem als Führer die Leitung überlassen wurde, und der behauptete, die zuverlässigsten Aufzeichnungen über diese weltverlorene Gegend zu besitzen, führte die Karawane mit voller Absicht irre, um ihren Untergang herbeizuführen: für sich und seine Mitverschworenen wußte er einen Ausweg, der ihnen ermöglichte, allein dem furchtbaren Geschicke der anderen zu entrinnen.

Das letzte Wasser mußte nun so knapp eingeteilt werden, daß die Kamele schon seit einigen Tagen überhaupt nichts mehr erhielten, die Grautiere kaum einen Becher voll, die Menschen etwa einen Eßlöffel täglich: das war schon der Anfang des Verdurstens.

Die Stegreifgesänge der arabischen Kameltreiber, in denen sie meist die hohen Vorzüge und Taten ihrer Herren besingen, waren längst verstummt; nur »Ramleh kebir!«, »Viel Sand!« hörte man zuweilen seufzen, oder: »Kullu ramleh, kullu hedschar, kullu mortu!« Das heißt: »Alles Sand, alles Steine, alle sterben!«

Vergebens riefen die Ärmsten des Abends ihre gewohnte Frage: »Fen el bir? Wo ist der Brunnen?« Kein Brunnen, kein Quell, keine Regenpfütze zeigte sich fern und nah.

Auch die Allemat hatten aufgehört, die aufgerichteten Steinhaufen, die den Weg bezeichnen.

In steinigem Gelände, zwischen einzelnen Gor oder »Zeugen«, die von einer ausgewaschenen oder verwitterten Kalksteinbildung stehen geblieben waren, wurde gelagert.

Zauberisch goß der Mond sein Licht über die Wüste, und wunderbar funkelten die Sterne am dunklen Nachthimmel. Aber wer mochte sich dieser unvergleichlichen Pracht freuen bei den Sorgen, die alle bedrückten, und bei der Kälte, gegen die sich niemand recht schützen konnte?

Abseits von den anderen hatten sich der Indier Abd ul Hagg und die Araber Hamed Ben Abd er Rahman und Hadschi Mohamed et Talib gelagert.

»Allah el ali el asim! Bei Gott, dem Höchsten, dem Erhabenen!« murmelte der Fakir. »Wie sagt der Koran von den Ungläubigen? Für euch halte ich bereit das Feuer der Hölle, das siedende Wasser, den brennenden Durst und eine Speise, die erwürgt. Euer Halsband sei eine eiserne Kette, eure Speise stinkende Fäulnis, euer Trank glühendes Pech! Eure Haut will ich im Höllenfeuer vernichten, und, so oft sie versengt ist, euch eine neue Haut geben, damit auch sie verbrenne und euere Leiden verdoppelt werden mögen!«

»Wallahi! Bei Gott!« rief Sidi Hamed: »Möge sich dieser Fluch an den Ungläubigen erfüllen! Aber der brennende Durst quält auch uns, und du führst uns mit ihnen ins Verderben!«

»Es geht alles, wie Gott will!« erwiderte der Indier; »doch ich habe sichere Aufzeichnungen über unseren Pfad. Morgen wird unser Lagerplatz nicht fern von einem Brunnen sein. Da laßt uns in der Nacht entweichen; der Pascha findet den Ort nie und muß verschmachten mit allen den Seinigen.«

»Aber,« warf Hadschi Mohamed ein, »sollen alle die Gläubigen seiner Karawane dem Tode verfallen?«

Abd ul Hagg zuckte die Achseln: »Was können wir tun, wenn es Allah so beschlossen hat? Sein Rat ist unerforschlich, und es ist kein Schutz und keine Macht als bei Gott, dem Erhabenen. Will er ihr Leben retten, so wird er es tun; uns aber wird das Paradies zuteil, weil wir die Ungläubigen vernichten.«

»Aber unser Eid?« warnte der zaghafte Hadschi Mohamed.

»Wir legen keine Hand an sie, wie wir es dem Pascha geschworen haben,« beruhigte ihn der Indier. »Wir überlassen sie der Gnade Allahs, des Allmächtigen, der kein Erbarmen haben möge mit ihren Seelen!«

Zu gleicher Zeit befanden sich im Lager drei verschiedene Gruppen noch in lebhafter Unterhaltung und bei allen dreien drehte sich diese um den gleichen Gegenstand. Wer dies etwa für einen merkwürdigen Zufall halten möchte, der hat gewiß noch keinen wirklich quälenden Durst erlitten, sonst wüßte er, daß ein solcher kaum einen anderen Gedanken oder einen anderen Gesprächsgegenstand aufkommen läßt, als eben die Pein, die er verursacht, und die Aussichten und Hoffnungen auf ein Ende der Qualen, oder die verzweifelte Befürchtung, dem Tode des Verschmachtens preisgegeben zu sein. Die erste dieser drei Gruppen bestand aus Fräulein Monika und Baronesse Hulda.

»Du!« sagte die letztere: »Ich habe mich immer mit Absicht in Entbehrungen geübt, einmal, um nicht von leiblichen Bedürfnissen oder gar Genüssen allzusehr abhängig zu werden, sodann, um auch etwas ertragen zu können, wenn wirklicher Mangel mich zum Hungern oder Dürsten zwänge. So habe ich oft einen ganzen Tag, ja auch zwei Tage gefastet, richtig gefastet, ohne einen Bissen zu mir zu nehmen, und habe auch den Versuch gemacht, wie lange ich es aushielte, ohne zu trinken. Ich habe dabei wirkliche Foltern ausgestanden und ziemlich lange ausgehalten. Aber ich sage dir, das ist etwas ganz anderes und viel leichteres, als was ich jetzt zu erdulden habe: bei solchem freiwilligen Fasten und Schmachten hält einen immer der Gedanke aufrecht: ich kann ihm jeden Augenblick ein Ende machen, sobald es anfängt, unerträglich zu werden. Wenn man aber entbehren muß und rein nicht weiß, ob man überhaupt noch aus der Notlage herauskommt, ob der Durst nicht zum Verdursten führt, dann wird einem die Sache wirklich unangenehm, höchst unangenehm!«

»Liebste Zitrone,« erwiderte die Harmonika, »ich kam nie auf einen so erhabenen Gedanken, wie du; bei mir hieß es stets ›Genieße froh, was dir beschieden, entbehre gern, was du nicht hast.‹ Ich kann sagen, daß ich auch letzteres redlich durchführte und in wirklichem Mangel fröhlich und zufrieden blieb. Wenn aber einmal solche Höllenqualen brennenden Durstes einen verzehren, so möchte ich den Menschen sehen, der noch gern den Trunk entbehrte, den er nicht hat. O Zitrone, auspressen möchte ich dich, um deinen Saft zu schlürfen. Aber ich tröste mich damit, daß Abd ul Hagg versichert, morgen würden wir einen Brunnen erreichen; aber ob wir es alle noch so lange aushalten?«

»Und wenn der Kerl schwindelt? Mir gefällt der unheimliche Fakir durchaus nicht und ich muß gestehen, daß ich ganz unmöglich Vertrauen zu ihm fassen kann.«

»Mir geht es nicht anders; aber der Indier befindet sich genau in der gleichen Lage wie wir. Es hat für ihn gar keinen Zweck, uns anzuschwindeln, wenn er nur selber dabei ebenso verschmachten muß, wie alle anderen.«

»Das ist freilich richtig und an diesem vernünftigen und tröstlichen Gedankengang erkenne ich meine kluge Harmonika. Also, wappnen wir uns mit Geduld und Zuversicht und harren wir aus: verloren ist nur, wer sich selbst verloren gibt!«

Die zweite Gruppe bestand, im Gegensatz zu der ersten, nur aus männlichen Personen: Münchhausen, Rommel und Steinberg.

»Kapitän,« sagte der Professor: »Ich habe Sie immer vor diesem Indier gewarnt: merken Sie es endlich? Der Schurke führt uns ins sichere Verderben!«

»Und sich selber auch dazu?« fragte der Pascha ungläubig.

»Möglich! Verzeihen Sie mir, trotz Ihrer langen Anwesenheit im Osten unterschätzen Sie in Ihrer Gutmütigkeit den leidenschaftlichen Haß dieser Mohammedaner gegen alle Ungläubigen und vor allem die Christen. Zweifellos gibt es auch unter den Arabern gutmütige Seelen, aufgeklärte und duldsame Geister, wie etwa den Khediven. Aber der echte Moslem ist imstande, sich selbst und seine Glaubensgenossen dem guten Werke zu opfern, etliche Christen ins Verderben zu führen. Er ist felsenfest überzeugt, daß die hochverdienstliche Tat, einige Ungläubige zu vernichten, ihm die Pforten des Paradieses öffne, und, da er in seinem Fatalismus glaubt, daß er keine Stunde früher oder später sterben wird, als ihm von Allah bestimmt ist, kann ihn der Gedanke nicht abschrecken, daß seine Tat ihn selber das Leben koste. Denn er sagt sich: ist mir bestimmt, noch länger zu leben, so findet der Allmächtige Mittel und Wege, mich auf wunderbare Weise zu retten, ist mir aber bestimmt, jetzt zu sterben, so könnte keine Vorsicht und kein anderer Weg, den ich einschlage, mich diesem Schicksal entreißen: es ist also besser, ich sichere mir das Paradies durch Vernichtung der Ungläubigen, als daß ich sie leben lasse in der eitlen Hoffnung, dadurch meiner Bestimmung entgehen zu können.«

»Nee!« rief Baron Erich entsetzt: »Sie glauben wirklich, die Schurken haben mörderische Absichten?«

»Beruhigen Sie sich!« tröstete ihn Münchhausen: »Unser verehrter Professor sieht Gespenster. Er scheint sich ja recht in die Gedankengänge so eines blindgläubigen Muselmanns hineinleben zu können. Aber da ist doch noch der angeborene Selbsterhaltungstrieb, der bei den Arabern ein starkes Gegengewicht gegen alle diese Überlegungen und Schlußfolgerungen bildet. Ich habe doch auch meine Erfahrungen und kann Ihnen sagen, ein verdurstender Araber sucht genau so eifrig und ängstlich nach Wasser, wie ein verschmachtender Christ, und sagt nicht etwa: wenn Allah bestimmt hat, daß ich nicht verdursten soll, so wird er mir Wasser schaffen, ob ich danach suche oder nicht; hat er mir aber den Tod des Verschmachtens bestimmt, so hilft mir alles Suchen nach einem Brunnen doch nichts, also lasse ich es bleiben. In Worten und Reden heißt es bei ihm immer ›Inschallah!‹ ›Wie Gott will!‹ Handelt es sich aber um Befriedigung seiner Begierden oder gar um Erhaltung seines Lebens, so weiß er meist sehr zweckbewußt zu handeln und ergibt sich durchaus nicht tatenlos in den gepriesenen unabänderlichen Willen Allahs.«

»Was da der Pascha sagt, leuchtet mir ein!« bemerkte Steinberg aufatmend.

»Gewiß haben Sie da richtig beobachtet,« gab Rommel zu. »Im allgemeinen zeigt der Mohammedaner seine untätige Ergebung nur, wo es ihm so paßt oder er wirklich überzeugt ist, nichts ausrichten zu können. Ganz wie bei unserm Volk die faule Redensart beliebt ist: ›Man kann eben nichts machen!‹ Geht es ihm jedoch wider die Schnur und hat er Hoffnung, etwas erreichen zu können, so regt sich auch der Anhänger des Propheten ganz gewaltig. Doch ist da ein großer persönlicher Unterschied; es gibt auch wirklich folgerichtige Fatalisten, die so denken, wie ich vorhin sagte, und dementsprechend handeln. Aber angenommen, Abd ul Hagg gehöre nicht zu den letzteren, so ist noch zu bedenken, daß die indischen Fakire sich jahrelang sorgfältig im Ertragen aller denkbaren Entbehrungen einüben. Sie verstehen es ja sogar, durch immer längeres Zurückhalten des Atmens es soweit zu bringen, daß sie es tage-, ja, wochenlang ohne Luft aushalten, so daß sie sich im Starrkrampf, den sie auf diese Weise künstlich hervorrufen, ruhig begraben lassen können und wieder gesund zum Leben erwachen, wenn man sie wieder ausgräbt. So dürfen Sie überzeugt sein, wenn wir alle nach drei wasserlosen Tagen liegen bleiben, unfähig, einen Schritt weiter zu gehen, so daß wir rettungslos dem Tode des Verdurstens verfallen sind, so wird der Fakir noch mehrere Tage ganz munter bleiben und den Brunnen mühelos erreichen, der ihm zweifellos bekannt ist, den er jedoch uns nicht erreichen lassen will, eben um uns dem schrecklichsten Tode preiszugeben.«

»Aber sein Eid?« wandte Münchhausen ein.

»Ja, ja, der Eid!« rief der Baron lebhaft, und ein neuer Hoffnungsstrahl leuchtete ihm auf, nachdem er ängstlich den Ausführungen des Professors gelauscht hatte: »Dieser furchtbare Eidschwur, der doch auch den Mohammedanern heilig sein wird, gewährt uns wohl völlige Sicherheit!«

Rommel jedoch war so grausam, ihm auch diesen Trost zu rauben oder doch gründlich zu erschüttern, indem er kopfschüttelnd fortfuhr:

»Verlassen Sie sich ja nicht auf solch einen Schwur; diese Fanatiker haben Mittel genug, ihr Gewissen zu beschwichtigen. Entweder sagen sie sich, ein Eid, den man einem Ungläubigen leistete, gilt nicht vor Allah, und ihn zu brechen ist keine Sünde, vielmehr Pflicht und Verdienst, eine Gott wohlgefällige Tat; alle Mittel und Wege sind erlaubt und recht, wenn es gilt, die Ungläubigen auszurotten, wie Allah es haben will und sein Prophet befahl. Oder sie sprechen bei sich: ich habe nur geschworen, diesen Christenhunden keinen Schaden zuzufügen. Lasse ich sie verschmachten, so ist dies eben ihr von Allah bestimmtes Schicksal, gegen das ich nichts machen kann. Ich habe keine Hand an sie gelegt, habe also meinen Schwur gehalten.«

»Das wäre eine Gemeinheit!« erklärte Steinberg entrüstet und wieder voller Besorgnis; der Kapitän jedoch ließ sich nicht irre machen und brachte einen neuen gewichtigen Einwand vor:

»Wollte der Fakir auch wirklich durch solche Spitzfindigkeiten sein Gewissen bezüglich des Eides beschwichtigen, so würde er ja seine sämtlichen Glaubensgenossen in unserer Karawane dem gleichen gräßlichen Schicksal preisgeben, und das ist doch einfach undenkbar.«

»In der Tat! Das ist einfach undenkbar!« wiederholte der Baron triumphierend, da ihm des Paschas Begründung alsbald wieder neue Zuversicht gab. Aber Rommel ließ sich auch durch den letzten Einwurf durchaus nicht überzeugen, sondern entgegnete:

»Kapitän, ich sage Ihnen, solch einem fanatischen Schurken kommt es gar nicht darauf an, auch einige Dutzend seiner Glaubensbrüder zu opfern, um seinen Christenhaß zu befriedigen und sich durch ein so verdienstliches Werk die Seligkeit zu sichern. Die Mohammedaner unserer Karawane müssen allerdings mit uns verschmachten, wenn Abd ul Hagg den Plan ausführt, den er meiner Überzeugung nach hegt. Aber er denkt nur: Ich habe ihnen zum Paradies verholfen; übrigens trifft mich keine Schuld an ihrem Untergang, denn Allah hat ihn so beschlossen, und was Allah in seiner unerforschlichen Weisheit beschloß, kann ich nicht ändern. Wollte er sie retten, so würde er es tun, und wer wollte es hindern? Hat er dagegen bestimmt, daß sie hier verdursten sollen, so wäre es Torheit, wenn ich den vergeblichen Versuch machen wollte, seinen allmächtigen Willen zu durchkreuzen.«

Baron Steinberg wurde wieder ganz kleinlaut, als er alle Einwände des Paschas so einleuchtend widerlegen hörte, und auch dieser schwieg eine Weile betroffen still, und schon hatte es den Anschein, als hätten des Professors Gründe auch ihn überzeugt; dann aber brach seine alte harmlose Zuversicht wieder siegreich durch und er rief lachend:

»Professor, beinahe wäre es Ihnen gelungen, mich anzustecken mit Ihrer Schwarzseherei. Aber, gottlob! ich bin anderer Natur und werde mich hüten, an all die Schlechtigkeit zu glauben, die Sie so scharfsinnig ausgetüftelt haben und uns nun als reinste Wirklichkeit vormalen, ganz nach Professorenart. Sie werden sehen, morgen erreichen wir den vom Fakir verheißenen Brunnen, und alle Not nebst den unnützen Zweifeln und Beängstigungen hat ein Ende. Abwarten gilt! Wer lange lebt, sieht viel, sagt der Araber. Darum wollen wir uns der törichten Selbstquälerei mit gespenstischen Schreckbildern entschlagen und in getroster Zuversicht uns niederlegen und ruhig schlafen. Schließlich lebt unser alter treuer Herrgott noch, der auch ein Wörtlein mitzureden hat, und zwar ein entscheidendes: sollen uns diese Mohammedaner mit ihrem Glauben beschämen?«

Daraufhin getraute sich selbst der Professor keiner weiteren Einrede, und die Drei legten sich zur Ruhe. Münchhausen schlief auch sofort ein, während Rommel durch seine Besorgnisse noch lange wach gehalten wurde. Der Baron aber schwankte zwischen Furcht und Hoffnung: einmal schien ihm der Pascha mit seiner Zuversicht recht zu haben, dann wieder schienen ihm Rommels Gründe doch die überzeugenderen. So kam er vor ängstlichem Grübeln auch erst recht spät zum Einschlafen.

Die dritte Gruppe, die gleichzeitig ihre Ansichten austauschte, unterschied sich wiederum von den beiden anderen dadurch, daß bei ihr sowohl die Männlichkeit, wie die Weiblichkeit vertreten war: sie bestand aus den beiden Dienern, Franz Billinger und Peter Grill, nebst der Zofe Isolde.

Es war das erstemal, daß die unnahbare Kammerjungfer sich herabließ, die Gesellschaft der Bedienten aufzusuchen; aber der Durst hatte sie mürbe gemacht, so daß sie des Trostes und der Aufmunterung oder wenigstens einer Aussprache mit ihresgleichen notwendig bedurfte.

»Haben Sie auch so gräßlichen Durst?« wandte sie sich an Franz Billinger, eine ziemlich überflüssige Frage, da sie sich hätte denken können, daß diese Qualen zur Zeit allgemein seien.

»Dös will i moanen! Noch an viel ärgern wie du!« behauptete der Bayer.

»Ärger als der meine kann er gar nicht sein,« widersprach die Jungfer. »Denn der ist geradezu unausstehlich, und ich liege bereits in den letzten Zügen. Aber ›du‹ dürfen Sie mich nicht nennen: dazu ist der Abstand zwischen uns doch zu groß.«

»Wos foselst du vun an Obstond? Wann d's an Obstond hoben willst, und koan Vastond host, nachher kannst grod wegbleiben, mir brauchen di nit, und hernach is da Obstond g'wohrt.«

»Ach! Ich meine ja nur, daß ich vornehmerer und höherer Herkunft bin, und daher das noblige ›Sie‹ beanspruchen darf.«

»Schwatz koan Blödsinn, Dirn! Moan Vata is a Schlossa g'wesen, a biedera Hondwerksmonn, und hot sö nit vül g'feit, er waar a Kunstschlossa g'west, a so künstliche Schlössa hot a herg'stellt. Und wann da doanig a Schäfa g'wesen is, wie i ma hob b'richten lossen, oda moanetholben a Säuhirt, – do drah i d' Hond nit rum, – nachher is dö Herkunft aus am Pförchkarrn nit nobla, wie dö vun da Essen. Wann d' aba fürnehm tun willst, hernach konnst di zu doana gnädigen Baroneß scheren: da Franzl laaft da nit noch!«

»Nun, seien Sie doch nicht gleich so schweinegrob!« flötete Isolde. »So schlimm habe ich es ja nicht gemeint.«

»Moanen konnst, wos da beliebt, aba schwotzen mußt onständig, wann d' mit mir redst. Und i sog ›du‹ zu dir, und wann da dös nit paßt, nachher loß ma moan königlich boarische Ruh!«

»Det meene ik ooch,« stimmte Grill bei: »Meen Vater war Hausmeester an eener höheren Töchterschule, un eene Höhere Tochter sin Sie noch lange nich.« Er wollte sich doch nicht das »Du« gestatten, da er es für gebildeter hielt, »Sie« zu sagen.

»O!« entgegnete Isolde: »Ich stehe auf einer höheren Bildungsstufe, als manche Höhere Tochter, durch meinen beständigen Umgang mit adligsten Kreisen; doch wenn man verdurstet, legt man nicht mehr so viel Wert auf die äußeren Formalitäten und auf die geistliche Überlegenheit. Wissen Sie nicht, ob wir bald Wasser finden werden? Ich halte es nicht mehr lange aus.«

»Ob ma an Brunnen finden, dös woaß i nit,« sagte Abu Barlah: »Dös aba woaß i: wann ma nit ball oan finden, nachher samma olle kaput und hin.«

»Ach! Zu schrecklich, dieser Gedanke, so jammervoll zugrunde gehn zu müssen in diesen öden Gefilden, bloß weil man kein Wasser hat, was einem doch sonst nur ein gemeines und unfeines Getränke war, das man überall umsonst haben konnte!«

»A Bier waar ma schun lieba: do is's Wossa schun herinnen, so vül, wie oaner saufen mog. Aba in dösen blödsinnigen Gefülden, wie du so schön g'sogt hast, gibt's koane Brauerein nit, und i waar mit an Brunnen schun z'frieden.«

»Nanu,« meinte Abu Homrah: »Wenn wir nich morjen eenen finden, schlachten wir eenfach een paar Kameler un trinken det Wasser aus ihren Majen: ik habe jelesen, det man sik so det Leben retten kann in unsern unanjenehmen Fall.«

»Is jo nix wie Schwündel! Moan Professa hot ma g'sogt, daß dös a Märchen is, und wos in so an Kamöl soan Mogen herinnen is, dös is a so a dreckete Stinkbrühen, daß koan Mensch sö net saufen konn.«

»O weh!« jammerte Isolde nun wieder. »Dann wäre also gar keine Hoffnung mehr, daß wir dem entsetzlichen Geschicke entrinnen? Ach! wenn das meine Mutter wüßte, wie elend ihre zarte Tochter in der unbarmherzigen Wildnis verschmachten muß!«

Hierauf tröstete sie der Preuße mit den schwungvollen Worten: »Es irrt der Mensch, so lang er strebt, sacht, wie ik mich bewußt bin, unser jrößter deutscher Dichter: ik meene sojar, et is Jöthe jewesn, wenn nich jar Schäkspier. Recht hat er uf jeden Fall: denn ooch wir irren in die Wüste umher, so lange wir nach Entdeckungen streben, die nirjens nich zu finden sin. Doch ik möchte ebenso richtik bemerken: ›Es hofft der Mensch, so lang er lebt.‹ Un deswejen wollen ooch wir die Hoffnunk nich ufjeben, Fräulein Isolde, denn die Hoffnunk is eene sejensreiche Himmelstochter, wie der nämliche jroße Dichter sacht, ich meene, in seenen berühmten Trauerspiele von der Emilie Jalotta.«

»Dös moan i aa!« pflichtete der Bayer bei: »Dö Hoffnung wollen ma nit aufgeben, so long as ma 's Leben hamm. Büld da recht lebhaft oan, Üsolde, wie dös schön is, wamma morgen an a Quellen kimmen und saufen können noch Herzenslust, so vül einigeht in unsan oang'schnurrten Mogen. Wann d' der a so vurschtellst, wie d' saufen tust in longe Zügen, nachher kimmst aus doane letzten Züg außi, in deane du jetzt liegen tust, du orms Schneckerl.«

»O! Hören Sie auf! Bringen Sie mir nur jetzt keine so lieblichen Vorstellungsgebilde vor die Seele, sonst empfinde ich den Durst mit doppelter Pein. Übrigens verbitte ich mir, daß Sie mich eine Schnecke heißen, pfui! solch ein ekliges Geschöpf! Und saufen tue ich schon gar nicht, sondern nippen.«

»Red nit doher! Wann doan Durst no duppelt so groß werrn konn, wie a schun is, nachher vadursts no lang nit. Aba wann d's an a Quellen kimmst, alsdann wurst nit nippeln, sundan saufen, wie jeda onständig Mensch. Und dös derfst fein glaaben, a Schneckerl is a saubers Viecherl, grod zum Abbusseln: wann da abba a so a schöns Nomerl nit g'follt, hernach hoaß i di ›Mehlwürmerl‹, is aa an herzigs Säugetiererl, und Mehl host jo eh auf doane Backen pudert, an ganzen Zentna. I leg mi jetz nieda, denn müd bin i, und dös nit schlecht. Und wenn oana schlofen tut, nachher spürt a koan Durst nit, und traamen tut a vun an Brunnen oda gor vun an Moaßerl Hofbräu oda Augustina, – is ma ganz oans, – derf aa an Salvator, Franziskana oda Spoten soan. So a Traamerl is allweil 's best, wos ma uns für d'Nocht wünschen können.«

Die andern spürten ebenfalls die durch das Dürsten gesteigerte Ermattung, und so zog sich auch diese Gruppe zur Nachtruhe zurück.


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