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XXXII.
Fingerzeig des Schicksals.

Gertrude war nun mit einem Problem konfrontiert, das eine umgehende Lösung verlangte. Wenn sie trotz der Warnung ihres Vaters heimkehrte: würde er sie aufnehmen und ihr vergeben, oder würde er einen Skandal veranstalten und ihr die Tür weisen?

Nachdem sie die Frage von allen Seiten betrachtet hatte, kam sie unweigerlich zu der Annahme, dass er das Letztere tun werde. Dass er im Recht war und sie sich geirrt hatte, räumte sie bereitwillig ein; aber sie wusste, dass ihm das nicht reichen würde. Sie hätte sein Urteil annehmen müssen, ohne es einer eigenen Überprüfung zu unterziehen. Sie erinnerte sich nun (woran sie in der Aufregung zuvor nicht gedacht hatte), dass er seiner geschiedenen Frau freiwillig 1 500 $ pro Jahr zahlte und dass demnach die Intrige, zu dessen blindem Werkzeug sie sich hatte machen lassen, nichts anderes als ein Erpressungsversuch gewesen war.

Sie beugte sich tief in den Staub hinab und schwelgte in Demut, wenn sie an die erhabene Begeisterung dachte, mit der sie zu diesem Unternehmen ausgezogen war, und an seinen jämmerlich schmachvollen Ausgang. War es denn möglich, dass sie die Wirklichkeit so verkannte, dass sie so unfähig zu eigenem Urteil, so wenig gerüstet für den Daseinskampf war? Wie konnte man sich darüber wundern, dass Männer die Meinungen von Frauen so hochnäsig behandelten, wenn sie tatsächlich zur Richtschnur des Handelns so wenig taugten! Gertrude gelobte, dass sie nie wieder nur sich selbst vertrauen, nie ihren eigenen Willen gegen den ihres Vaters geltend machen wolle.

Blitzartig kam ihr zu Bewusstsein, dass sie, wenn ihr Vater im Recht gewesen war, auch Dr. Hawk Unrecht getan hatte. Aber irgendwie wurde ihre Vorstellung mit diesem Gedanken nicht warm. Sobald sie an die Szene ihrer Trennung vom Doktor zurück dachte, war sie im Gegenteil doppelt überzeugt, dass sein Verhalten abscheulich gewesen war. Sie konnte zwar nicht genau sagen, worin sein Vergehen bestand, aber es war gefühllos, schäbig, widerlich gewesen – das war so sicher wie die Sterne am Himmel. Der Heiligenschein auf seinem Haupt hatte seinen Glanz vollständig eingebüßt, und obwohl Hawk bei vernünftiger Erwägung nicht so absolut falsch gelegen hatte, konnte sie nicht ohne ein Gefühl feindseliger Entrüstung an ihn denken.

Gertrudes Unvermögen, dem Doktor zu verzeihen, steigerte allerdings nur ihre Zerknirschung in Bezug auf das Unrecht, das sie ihrem Vater getan hatte. Sie entschloss sich, nicht nach Hause aufzubrechen, ohne zuvor seine Erlaubnis dafür erhalten zu haben. Bei der Art von Botschaft, die sie ihm schicken wollte, mochte sie sich wegen dessen Öffentlichkeit nicht dem Telegraphen anvertrauen; die Schalterbeamtin in Torryville, eine Bekannte und frühere Schulkameradin, war nämlich nicht gerade für ihre Diskretion bekannt. Gertrude würde daher einige Wochen in New York bleiben müssen, bis sie mit Antwort auf einen Brief rechnen konnte, den sie möglichst bald schreiben wollte.

Aleck stimmte von Herzen in ihre Vorschläge ein und machte sie unverzüglich mit einer Dame bekannt, die eine vornehme Pension auf der Madison Avenue führte; und noch vor Anbruch der Nacht sah sich Gertrude in einem Zimmer untergebracht, das auf eine lange Reihe von Hinterhöfen mit zum Trocknen aufgehängter Unterwäsche hinausschaute.

Sie verlor keine Zeit, schrieb aus der Fülle ihres reuigen Herzens ihren Brief und fasste sich sodann in Geduld, weil sie darauf vertraute, dass die Antwort rasch eintreffen werde. Aleck hatte unterdessen mit der Unbekümmertheit eines Millionärs versprochen, die 18 $ pro Woche, die für die Pension fällig wurden, aus eigener Tasche zu zahlen, und bewies rundum bezaubernde Fürsorglichkeit, um ihr jeden Stein aus dem Weg zu räumen.

Trotz ihres Entschlusses zur Reue erholte sich Gertrudes elastisches Gemüt mit beschämender Leichtigkeit; sie konnte beim besten Willen die schickliche Miene düsterer Resignation nicht aufrecht erhalten. New York mit seinen geräuschvollen Turbulenzen heiterte sie auf. Sie spazierte über die helle Avenue mit durchaus vergnügten Empfindungen; ihr war klar, dass sich das nicht schickte, aber sie konnte nichts dagegen tun. Die endlose Karawane von Wagen, die zum Central Park fuhren oder von dort kamen, die üppig gekleideten Damen, die sich mit majestätischer Lässigkeit auf ihren Polstern räkelten, das Hufklappern auf dem Pflaster, der ganze fröhliche Prunk des Lebens in dieser Metropole erfüllte sie mit kindlichem Vergnügen.

Sie war zwar schon als Schulmädchen in New York gewesen; damals hatte sie einen blonden Zopf getragen, und Spaziergänge hatten nur unter Überwachung zweier säuerlicher alter Jungfern in Form einer Prozession stattgefunden, wobei man sehr wenig zu sehen bekam. Das Erziehungssystem, dem sie zum Opfer gefallen war, verfolgte nicht das Ziel, ihre Sinne zu öffnen, sondern eher sie zu verschließen.

Wieviel erfreulicher war es, mit Aleck spazieren zu gehen, der so drollig und witzig war und seiner Cousine vom Land die Sehenswürdigkeiten der Stadt mit der Begeisterung eines kürzlich erst Angekommenen vorführte. Er fühlte sich so großstädtisch während dieser angenehmen Beschäftigung und wurde nicht im Geringsten wütend, wenn sie ihn mit der stolzen Besitzermiene aufzog, die er sich während seines kurzen Aufenthalts angeeignet hatte.

Unvermeidlich mussten Alecks eigene Angelegenheiten früher oder später Gesprächsgegenstand werden. Anscheinend hatte er bisher weder seine literarischen Ambitionen verwirklichen können, noch hatten seine Bemühungen, im Journalismus Fuß zu fassen, zu einem vorzeigbaren Erfolg geführt. Er hatte eine sehr unsichere Stellung inne als Kolumnist einer führenden Tageszeitung; aber seine Manuskripte, die gewöhnlich für die Sonntagsausgabe bestimmt waren, wurden von einer böswilligen Person namens Ramshaw (der eine unbezwingliche Abneigung gegen ihn hegte) so gnadenlos zusammengestrichen, dass die Bezahlung gegen Null tendierte. Er hatte ernsthaft mit Ramshaw gesprochen und gegen die Art von Behandlung, die er ihm zuteil werden ließ, Beschwerde eingelegt; aber dieser große Mann war so trunken von seiner Macht, dass er keine Argumente hören wollte. Er hatte Aleck vielmehr zu verstehen gegeben, dass es ihm, wenn er nicht seine Zunge hüte, Spaß machen werde, ihn 'rauszuschmeißen.

Für einen Mann, der lange sein eigener Herr gewesen war und als Anwalt mit einigem Erfolg praktiziert hatte, war es natürlich eine Zumutung, sich eine solche Unverschämtheit gefallen lassen zu müssen. Alecks hauptsächlicher Trost inmitten dieser Anfechtungen bestand in der Hoffnung, dass er eines Tages in der Lage sein würde, Vergeltung zu üben. Und dann: Wehe, Henry P. Ramshaw! Für diesen Herausgeber wäre es dann besser, wenn er nie geboren worden wäre.

Das Vergnügen, das Mitgefühl, das eifrige Interesse, womit Gertrude der Erzählung seiner Kümmernisse lauschte, trösteten Aleck sehr. Dass jemand so niederträchtig sein könnte, einen so lieben, lustigen, gutherzigen Burschen wie Aleck zu schikanieren, überstieg ihr Verständnis. Sie hatte nie etwas so Absonderliches gehört wie das, was er ihr erzählte.

Und so öffnete sich ihm ihr Herz mit reizender Spontaneität, so dass er sich fast zu seiner Pechsträhne gratulieren musste, da sie ihm eine so vorzügliche Entschädigung einbrachte. Er lebte in einem Zustand von Glückseligkeit, wie er ihn nie zuvor gekannt hatte. Er weilte im siebten Himmel und und sog den Freudentrank in langen, tiefen Zügen ein. Seine Probleme, die ihn vor ihrer Ankunft geplagt und ihn launisch gemacht hatten, gehörten nun der Vergangenheit an und konnten ihn nicht mehr ärgern.

Er nährte jetzt eine Hoffnung, die er vor wenigen Monaten für den Gipfel des Wahnsinns gehalten hätte. Denn warum sollte Gertrude so bezaubernd reizend zu ihm sein, sich so köstlich lachend über seine Scherze amüsieren und all seine Aufmerksamkeiten mit so kindlicher Unmittelbarkeit und hinreißender Anmut aufnehmen, wenn sie damit nicht seiner Liebe zu ihr Vorschub leisten wollte? Dass er sie liebte, wusste sie sehr gut, hatte es eigentlich gewusst, bevor er sich dessen selbst ganz sicher war. Sie war nicht herzlos; vermochte sie aber etwa mit seiner Hingabe zu ihrem eigenen Vergnügen zu spielen, um müßige Stunden amüsant zu füllen?

Merkwürdiger Weise legte sich Gertrude diese Frage nicht ernsthaft vor. Sie hatte tatsächlich gegenwärtig keine Lust auf Probleme irgendwelcher Art und hätte am liebsten von einem Tag zum nächsten gelebt und jede lästige Frage, ohne dass sie selbst einbezogen wurde, von anderen entscheiden lassen.

Obwohl die drei Tage, innerhalb derer sie von ihrem Vater zu hören erwartet hatte, ohne eine Antwort auf ihren Brief verstrichen waren, nahm sie sich zuerst sein Schweigen nicht allzu sehr zu Herzen. Sie hatte im letzten Monat so viele Gemütsbewegungen ausgehalten, dass ihre Natur erschöpft und gedankenlos in träger Ruhe zu schwelgen schien. Sie hatte fürs Erste kein Gewissen, und sie wollte keines haben.

Wenn Aleck ihr einen Antrag gemacht hätte, würde sie das verstimmt haben, nicht unbedingt, weil sie ihn nicht liebte, sondern weil Liebe eine mehr oder weniger ermüdende Angelegenheit war; und sie wollte in Frieden gelassen werden. Sie mochte eigentlich, wie sie stillvergnügt zugab, Aleck wirklich sehr gern, und seine Zuneigung war ihr keineswegs gleichgültig. Aber sie hoffte, er werde sich diskret verhalten und keine Szenen machen.

Diese aufschiebende Ruhe konnte indes nicht ewig dauern. Nach zehn Tagen ohne Brief oder andere Nachricht aus Torryville begann Gertrude zu dämmern, dass ihr Vater sie verstoßen hatte. Er hatte Wort gehalten; sie hatte die gebührende Warnung bekommen und daher keinen Grund zur Beschwerde. Sie hatte auf sein Einlenken gehofft, aber hatte sie wirklich geglaubt, dass er es tun werde? Nein, das hatte sie nicht. Ihre augenblickliche Hingabe an das Vergnügen war bloß der Versuch gewesen, gewaltsam die böse Stunde hinauszuzögern, die, wie selbst wusste, ja doch kommen musste.

Sie konnte nun nicht länger die Entscheidung über ihr Schicksal hinausschieben. Sie war freilich zu erregt und verzweifelt, um einen vernünftigen Beschluss zu fassen. Die kurzen Stunden der Nacht lag sie wach, entwarf grübelnd Pläne, bis ihr der Kopf zu zerspringen drohte. Sie stellte sich vor, wie sie als verlorene Tochter zurückkehren und sich bußfertig ihrem Vater zu Füßen werfen würde; aber so richtig ihr das, abstrakt betrachtet, vorkam: ihre Naturell rebellierte dagegen; und die Stimme der Vernunft sagte ihr ebenfalls, dass dies nicht der Weg war, auf dem Obed Larkin beeindruckt werden konnte. Er besaß keinen Sinn für das Dramatische, und so konnte man nicht damit rechnen, dass er die ihm zugedachte Rolle spielen werde. Im Ganzen war er ihr auch mit dieser sehr widerborstigen Ader, die ihn so eigensinnig und unanpassbar machte, entschieden lieber.

Sie empfand geradezu Mitleid mit ihm, weil sie wusste, dass er sich ihretwegen grämen, aber dennoch keine Möglichkeit sehen würde, sie zurück zu bekommen. Der Gedanke, dass sie ihn vielleicht niemals wiedersehen werde, presste schmerzlich ihr Herz zusammen. Sie sah ihn trostlos durch das große Haus wandern, in seinem blanken Anzug, in seinen alten Hirschlederpantoffeln, mit seinen breiten gebeugten Schultern, von Zeit zu Zeit seinen weißen Kopf in unbestimmtem Protest gegen die Wege der Vorsehung schüttelnd. Sie war ihm vielleicht, solange sie bei ihm war, kein sonderlicher Trost gewesen; aber dunkel war ihr bewusst, dass es ihn zufrieden gemacht hatte, sie zu sehen, und er sie jetzt, wo sie fort war, zutiefst vermissen würde.

Indem also nun der Weg nach Hause abgeschnitten war, sah sich Gertrude gezwungen, andere Auswege zu bedenken. Sie kam zu dem Schluss, dass sie arbeiten gehen müsse, um ihren eigenen Unterhalt zu verdienen. In diesem Entschluss lag eine sie ansprechende romantische Genugtuung. Es war doch schön für eine junge Frau, eine solche Unabhängigkeitserklärung auszusprechen, die sie von ihrer Knechtschaft gegenüber dem männlichen Geschlecht emanzipierte und ihr das Recht gab, Leben, Freiheit und Glück auf ihre eigene Weise zu verfolgen. Das einzige Problem in Gertrudes Fall war, wie sie diese erfreuliche Unabhängigkeit erreichen sollte.

Sie überschlug im Kopf ihre Fertigkeiten und kam zu dem Schluss, dass keine davon einen Marktwert aufwies. Was sie am besten konnte, war zeichnen; aber ihr fehlte eine systematische Ausbildung, und sie hatte keine Idee, wie sie es anstellen sollte, anderen ihr Wissen zu vermitteln. Ihre Skulpturen waren allenfalls so gut, dass es peinlich erschien, dass sie nicht besser waren; und in der Musik war sie ungefähr so weit gekommen wie König Georg III. König von England 1760-1829., der, wie sein Lehrer versicherte, von der Klasse derer, die überhaupt nicht spielen konnten, zu der jener fortgeschritten sei, die immerhin schlecht spielten.

Es kam ihr der Gedanke, dass sie vielleicht das Interesse von Kate Van Schaak gewinnen könnte, die reich und mächtig war und über eine große Klientel Abhängiger verfügte. Doch hiergegen lehnte sich ihr Stolz auf. Vor Kate als Bittstellerin aufzutreten und sich von ihr bevormunden und erniedrigend behandeln zu lassen – sie würde lieber verhungern als das zu tun!

Am Ende konnte sie sich nur an Aleck wenden. Er hatte noch nie ihr Vertrauen enttäuscht. Mit diesem tröstlichen Gedanken fiel sie endlich in besinnungslosen Schlaf, gerade als die Dämmerung durch die Jalousie linste.

Als Gertrude erwachte, war es fast neun Uhr. Die Sonne schien durch die Rolladen mit gedämpfter Helligkeit und sandte über ihr Bett einen Strahl ungeminderten Lichts, in dem beleuchtete Staubteilchen tanzten. Sie griff nach einem Handspiegel und untersuchte kritisch ihr Gesicht. Es war, wie sie selbst zugeben musste, ein hübsches Gesicht, obwohl sie den Verdacht hatte, dass Aleck dessen Schönheit übertrieb.

Wenn sie aber nun arbeiten gehen musste, als Näherin, Lehrerin oder Büroangestellte, wäre diese Schönheit dann nicht eher von Nachteil für sie? Und würde sie diese nicht sogar einbüßen, wenn sie bis spät in die Nacht für einen reinen Hungerlohn schuftete, um Leib und Leben zu erhalten? Sie versuchte sich vorzustellen, wie sie ein paar Jahre später aussehen würde, und erschauerte bei dem Bild, das ihre Phantasie heraufbeschwor.

Ein Klopfen an die Tür unterbrach ihre Träumerei. Es war das Zimmermädchen, das ihr Alecks Karte brachte. In guten wie in schlechten Zeiten war er einfach stets ein treuer Beistand.

»Bitten Sie ihn zu warten,« sagte Gertrude, ein Gähnen unterdrückend. »Ich werde gleich 'runter kommen.«

Ein starke Abneigung, aufzustehen und den Daseinskampf ernsthaft anzugehen, befiel sie. Dieser Vorgang erschien geradezu symbolisch; und sie spürte in allen Gliedern ihres jungen schönen Körpers eine köstliche Trägheit. Trotzdem war da nichts zu machen; sie erhob sich aus ihrem Bett mit einer lässigen Würde, wie ich mir vorstelle, dass Venus sich aus dem Meerschaum erhoben Siehe Anm. 97 und die dortigen Verweise. haben muss. Sie zog sich gemächlich an (selten beeilte sie sich mit irgend etwas) und stieg nach einer dreiviertel Stunde zum Salon hinab, wo Aleck sich in Geduld übte, indem er zwei grauenhafte Porträts der Wirtin und ihres verstorbenen Gatten in ihrem Hochzeitsaufzug studierte.

»Guten Morgen, Aleck,« sagte sie, seinen Gruß erwidernd, »ich schätze, du hasst mich, weil ich dich so lange warten ließ?«

»Ja,« sagte Aleck grinsend, »ich war gerade an dem Punkt angekommen, wo ich dich in Stücke reißen wollte.«

»Sehr gut,« antwortete sie, »ich wünschte, du tätest es. Es würde mir einen Haufen Probleme vom Hals schaffen.«

»Probleme?« fragte er mitfühlend. »Oh, und ich dachte, wir hätten das Meer der Probleme hinter uns und wären unbeschadet am Ufer gelandet.«

»Ja, oder gestrandet,« schlug Gertrude düster vor.

Aleck wusste nicht recht, was er darauf sagen sollte. Seine Gedanken kehrten zu Comte Karlowitz und dessen Frau zurück als der einzigen Quelle, aus der Probleme erwartet werden konnten. Ihn schauderte bei der Möglichkeit weiterer Verhandlungen mit Leuten, die so gänzlich jegliche Scham verloren hatten. Zu seiner Erleichterung fuhr jedoch seine Cousine fort:

»Ich habe noch kein Wort von Vater gehört, und du weißt, was das bedeutet.«

»Ich glaube, ja, Gertie,« sagte er leise.

Sie schauten einander einige Augenblicke schweigend an. Das Bewusstsein seiner Liebe zu ihr durchdrang Aleck mit beflügelnder Wärme; sein Verantwortungsgefühl und sein Schutzinstinkt ihr gegenüber erfüllten ihn mit Zärtlichkeit. Zugleich konnte er seine freudige Erregung über ihre absolute Abhängigkeit von ihm nicht unterdrücken. Nicht dass er die Absicht hatte, diese Abhängigkeit in irgend einer Weise auszunutzen; war aber nicht ein Fingerzeig des Schicksals in dieser Verwicklung von Umständen zu erkennen, die sie so eng zusammen gebracht hatten, gerade als er resigniert die Hoffnungsflamme ausgeblasen und seinem Traum vom Glück den Rücken zugewandt hatte? Es gibt eine Art unschuldigen Fatalismus, dem wir alle mehr oder weniger unterworfen sind; und Aleck ließ sich von der Betrachtung der wohltätigen Machenschaften der Vorsehung in seinem Interesse freudvoll beglücken.

»Was willst du tun, Gertie?« fragte er, mitleidend mit ihrer Hilflosigkeit.

»Ich muss etwas tun, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und ich wollte dich fragen, was da am besten wäre.«

Fast hätte er gesagt: »Lass mich den Lebensunterhalt für dich verdienen,« aber ein glücklicher Instinkt hielt die Worte auf seiner Zunge fest. Er wusste von früher, dass dieses schöne Mädchen, das er besitzen wollte, ein Bündel unberechenbarer Impulse war und dass ein falsches Wort, auch wenn es einen noch so unbedeutenden Mangel an Zartgefühl verriet, sein Anliegen auf immer zu Grunde richten könnte.

»Ich werde tun, was ich kann, Gertie,« sagte er herzlich; »aber, weißt du, ich hab' in dieser Stadt nur wenige Verbindungen, und keine, die nützlich wären.«

Sie besprachen die Sache eine halbe Stunde, machten sich dann auf zum Zeitungsbüro in der Innenstadt und gaben Inserate auf. Sie sprachen auch in verschiedenen Geschäftshäusern vor, die wegen Angestellten und Bürogehilfen inseriert hatten; aber weil ausnahmslos Kurzschrift- und Schreibmaschinenkenntnisse verlangt wurden, verlief dies ziemlich entmutigend.

Gertrude fasste daher den heroischen Entschluss, den Gebrauch der Schreibmaschine zu erlernen; und Aleck mietete prompt eine und brachte sie auf ihr Zimmer. Sie machte jedoch nur sehr langsame Fortschritte, verlor die Hoffnung und war niedergeschlagen.

Bisweilen zog sie allein aus, um sich mit dem Mut des Unwissenden auf Inserate zu melden, und machte dabei die demütigendsten Erfahrungen. Ihre auffallende Schönheit, ihre herablassende Miene und ihre hübsche Kleidung machten sie zum Gegenstand neugieriger Vermutungen.

Eine Sonntagszeitung brachte eine ziemlich respektlose Anspielung auf sie, und Aleck, der in solchen Dingen ein wenig zur Don-Quijoterie neigte, war drauf und dran, im Presse-Club Skandal zu machen, als er erfuhr, von wem die Satire stammte. Aber hätte er sein Vorhaben umgesetzt und dem Kerl eine gescheuert, dann hätte das Gertrude nur einen verheerenden Ruf eingetragen, und diese Überlegung ernüchterte ihn, so dass er die Torheit unterließ.

Ein Monat verging. Der Februar war fast vorbei; Schneematsch und Regen hatten seit Wochen die beschwingte großstädtische Laune niedergedrückt, und die Kurse an der Wall Street purzelten aus rein meteorologisch bedingter Niedergeschlagenheit.

Gertrude hatte eine Feindseligkeit der Schreibmaschine gegenüber entwickelt, die sie am liebsten demoliert hätte; und Kurzschrift stürze sie, wie sie erklärte, schon wenn sie sie bloß sehe, in Verzweiflung. Sie erlitt heftige Anfälle von Schwermut, während derer sie auf ihrem Bett lag, an die Decke starrte und Antworten verweigerte, wenn jemand sie ansprach. Sie schien sich dann in einem halbkomatösen Zustand zu befinden; nichts reizte, nichts interessierte sie, nichts schien es wert, eine Hand zu rühren, um es abzuwehren oder es zu bekommen. Ihre Mahlzeiten, die ihr aufs Zimmer geliefert wurden, schickte sie unberührt fort, und Alecks besorgte Nachrichten ließ sie unbeantwortet.

Der Doktor, den er sie zu untersuchen bat, musste irgend etwas verschreiben, um sein Gesicht zu wahren; aber Aleck blieb nicht verborgen, dass er vor einem ebensolchen Rätsel stand wie alle anderen. Eine Bemerkung indes, die der Arzt fallen ließ, entfaltete in späteren Jahren ihre Bedeutsamkeit.

»Sie hat schwache Nerven,« sagte der Doktor.

»Schwache Nerven!« rief Aleck empört. Er hielt es für eine Unverschämtheit von seiten des Doktors, irgend etwas an Gertie als schwach zu bezeichnen.

»Ja, die meisten unserer jungen Frauen haben schwache Nerven,« erklärte der Blutsauger Siehe Anm. 18. unbeeindruckt; »einige erben ein zerrüttetes Nervensystem, andere zerrütten es selbst.«

Doch wie um diese unerfreuliche Unterstellung zu widerlegen, erschien Gertrude diesen Abend zum Essen, angekleidet und bei vollem Verstand, und wies keine anderen Wirkungen ihres Fastens auf als eine gewisse Mattigkeit und müde Fügsamkeit in alles, was gesagt oder ihr vorgeschlagen wurde. Aleck freute sich so sehr, sie zu sehen, als er sie an diesem Abend besuchte, dass er kaum seine Gefühle zurück halten konnte.

»Du hast uns einen furchtbaren Schrecken eingejagt, Gertie,« rief er, als er in ihre unempfänglichen Augen schaute und ihr warm die Hand drückte.

»Wem?« fragte sie teilnahmslos.

»Mir,« antworte er und errötete vor Freude, als ein schwaches Lächeln ihre Lippen kräuselte. »Ich hoffe, dass es dir nun wieder gut geht.«

»Ja, sehr gut.«

Wenn sie gesagt hätte, sehr schlecht, hätte sie es nicht niedergeschlagener sagen können.

»Warum sprichst du so, Liebling? Warum raffst du dich nicht auf und sagst mir, dass du dich freust, mich zu sehen?«

»Leben, Leben, Leben!« murmelte sie abwesend, ohne sich bewusst zu sein, dass sie Doktor Hawks Worte wiederholte.

»Sag mir, warum du so traurig bist, Liebling. Gibt es etwas, das ich für dich tun kann?«

»Nein, nichts.«

Ihre Apathie ging ihm zu Herzen. Mit ihr zu sprechen, war wie gegen eine Steinwand anzurennen. Trotzdem versuchte er es noch einmal, entschlossen, sie möglichst aus ihrer Lethargie heraus zu holen.

»Meinst du nicht Gertie,« fragte er ruhig, »dass ich ein bisschen Beachtung von dir verdient habe? Könntest du mir nicht ein kleines bisschen vertrauen?«

Sie sah ihn stumm an, während sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten.

»Aleck,« rief sie, in einen Sturm von Schluchzen ausbrechend, »siehst du nicht, wie elend und wertlos ich bin?«

Sie warf sich aufs Sofa, bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und überließ sich ihrem Kummer.

Aleck fühlte sich stets hilflos in der Gegenwart weinender Frauen, und ein wenig schuldig wegen seiner Hilflosigkeit. Er stand da und schaute sie an, während sich sein feines Gesicht in heftiger Qual verzerrte. Er bemerkte, wie ihre Schultern zitterten, und er sah auch die tiefe Kerbe in ihrem Nacken, wo das hintere Haar aufgesteckt war; und er hätte nicht sagen können, warum ihn ein unvernünftiges Verlangen ergriff, sich hinab zu beugen und diese Stelle zu küssen. Dieser Nacken hatte etwas Anziehendes und Kindliches, das ihm Tränen in die Augen trieb und ihn in sehnsuchtsvoller Zärtlichkeit erregte.

Er unternahm keinen Versuch, sie zu trösten, weil er wusste, dass es vergeblich wäre. Nachdem sich die erste Heftigkeit ihrer Gemütsbewegung gelegt hatte, setzte er sich an ihre Seite und nahm ihre Hand. Sie erwiderte schwach deren Druck und wurde ruhiger. Seine Berührung schien sie zu besänftigen und zu trösten. Nach einer Weile richtete sie sich zu einer sitzenden Haltung auf und begann nach ihrem Taschentuch zu tasten. Beharrlich schaute sie von ihm fort, bis sie es gefunden hatte. Dann kniff sie es zu einem kleinen Ball zusammen und presste es sich gegen die Augen.

»Du musst dir aus meiner Dummheit nichts machen, Aleck,« sagte sie und holte Luft wie ein Kind, nachdem es geweint hat. »Weißt du, ich kann nichts daran machen. Ich bin so unglücklich.«

Die Gefahr eines weiteren Ausbruchs drohte; Aleck legte ihr, um dem vorzubeugen, seinen Arm um die Taille und zog sie widerstandslos zu sich hin; und da lag ihr wundervolles Haupt an seiner Brust, und ihr warmer Atem strich ihm über das Gesicht.

Oh, wie schön sie war! Wie anrührend schön und kostbar! Das reine tiefe Blau ihrer Augen mit den eigenartig geflammmten Linien in der Iris war so unschuldig, so bar jeglicher Nachdenklichkeit. Er staunte über seine eigene Kühnheit – dass er sie so zu halten vermochte – ihr Herz gegen seines schlagen fühlte – und dass dennoch die Erde sich weiter drehte und die Sonne unbewegt am Himmel stand. Die Sterne brachen nicht in einen jubelnden Päan aus, wie sie eigentlich hätten tun sollen, um ein so großartiges Ereignis zu feiern. Das ewige, schöne Mysterium des Geschlechts, das für einen unverdorbenen, jungfräulichen Mann wie Aleck doppelt geheimnisvoll war, erfüllte ihn mit ehrfürchtiger Zärtlichkeit.

Er liebte dieses Mädchen, hatte es immer geliebt, solange er denken konnte. Viele Jahre hatte er sie täglich gesehen und mit ihr gesprochen. Und doch umgab sie etwas Fernes und Eigentümliches, etwas göttlich Achtunggebietendes, weil sie dieses Wundervolle, Unergründliche, Erlesene und Anbetungswürdige war – eine Frau.

Dies zu wissen erregte Aleck; sie war nicht seine Cousine Gertie, die er in Torryville gekannt und mit der sich gestritten hatte; sondern sie war die liebliche Verkörperung einer unglaublichen Naturerscheinung. Sie war geboren zu leiden, wie er nie leiden würde, und geliebt zu werden, wie er nie geliebt werden würde. Sie war der letzte und höchste Gipfel von Gottes Werken, das großartigste Ergebnis von Gottes Schöpferkraft.

Aleck versuchte nicht, diese Gefühle, wie sie durch seine Seele wogten, in Worte zu fassen. Sein Kopf taumelte, sein Denken vollzog sich in köstlichem Halbdunkel; aber seine Empfindungen genoss er mit ebenso köstlicher Klarheit. Er sprach nicht, denn es wäre schade gewesen, eine so herrliche Fülle von Gefühlen mit armseligem Wortgetön zu verderben. Dieses Hochgefühl reiner Leidenschaft und erhabner Glückseligkeit kommt nur ein Mal im Leben vor, solange die Seele jung und das Herz unverdorben ist, und die große Menge überzivilisierter Geschöpfe erfährt es nie. Das Goldene Zeitalter überlebt allerdings in einigen Herzen, und der Lebensbaum trägt immer noch eine edle Frucht für den Mann und die Frau, die Gott erschaffen hat, und wird nie seine Süße verlieren.

Aleck fand sich von einer unwiderstehlichen Macht immer näher zu dem in seinen Armen liegenden Mädchen hingezogen; er beugte sich über sie und küsste sie immer wieder. Sie protestierte nicht, sondern schaute ihn mit Augen voller taufrischen Glanzes an. Sie genoss es, wie sein Arm sie schützend umfing, wie süße Zuneigung in seinen Augen leuchtete und wie er ihr zärtlich von seiner Liebe ins Ohr flüsterte.

Sie verspürte keine wilde, unsägliche Freude so wie er. Von der himmlischen Erregung, die sie in ihrer Hingabe an Hawk erlebt hatte, war wenig vorhanden. Gertrude verhielt sich wie eine vom Sturm gebeutelte Taube, die in einen offenen Eingang taumelt und froh ist, in Sicherheit ausruhen zu können. Wenn sie Aleck nicht gern gehabt hätte, würde sie die Zuflucht, die er ihr bot, nicht angenommen haben; aber sie konnte keinen klaren Gedanken fassen, sondern sehnte sich nur aus ganzem Herzen, von der Verantwortung für ihre eigene Zukunft befreit zu werden.

Sie dachte vielleicht, dass sie ihn liebte. Die Freundlichkeit, die sie für ihn empfand, die Achtung, die sie seinem Charakter entgegenbrachte, und vor allen Dingen ihr Vertrauen in sein gutes, treues, zuverlässiges Herz mögen ihr als kaum unterscheidbar von Liebe vorgekommen sein.

»Ich fürchte, du hast ein schlechtes Geschäft gemacht, Liebling,« sagte sie und lächelte ihn mit matt glänzenden Augen an. »Ich bin arm und nutzlos, und ich werde dir bei nichts eine Hilfe sein.«

»Mein süßes Mädchen,« rief er, und es schien, als müsse ihm vor Glück sein Herz zerspringen. »Mein geliebtes Mädchen!«

»Armer Aleck,« murmelte sie halb zärtlich, halb mitleidig. »Mein armer Aleck!«

Er hatte keine Ahnung, dass sie an Dr. Hawk dachte und ihn bedauerte, dass er so begeistert seine Freude haben konnte an den Resten vom Tisch eines anderen. Denn sie sah sich nicht mehr als so kostbar, so unerreichbar stolz an wie früher. Sie konnte ein unangenehmes Schuldgefühl nicht ganz los werden, indem die Erinnerung ihr mit verschwommenen Bildern gewisser Szenen schmerzliche Stiche versetzte. Hinterging sie nicht ihren lieben, arglosen Cousin, wenn sie ihm erlaubte, aus dem schmutzigen Kelch zu schlürfen, den sie an seine Lippen hielt, als sei es klarer, unsterblicher Nektar? Aber warum sollte sie ihm seinen Rausch verderben, ihm das volle Maß seiner Freude nicht gönnen?

Lange lag sie untätig in seinen Armen, lächelte ihn mit demselben taufrischen Glanz an, nahm seine leidenschaftlichen Liebkosungen hin und fühlte ihr Blut mit üppiger Fülle durch ihre Venen wallen. Sie erhob sich beim eingebildeten Klang eines Klopfens an der Tür; danach war die Stimmung verflogen und kehrte nicht mehr zurück.

Sie wandelten eine halbe Stunde Arm in Arm durchs Zimmer und besprachen vernünftig ihre Zukunftspläne. Es wurde beschlossen, dass sie ohne Verzug heiraten würden, und Aleck sollte an Mr. Larkin schreiben und seine Zustimmung erbitten. Wenn diese Zustimmung vorenthalten würde, wollten sie Mr. Larkin nach der Eheschließung über diese informieren.

Natürlich würden sie ihren gemeinsamen Haushalt auf geringem Niveau halten, denn Aleck konnte kaum für sich allein den Lebensunterhalt bestreiten, und seine weiteren Aussichten waren keineswegs glänzend. Gertie war trotz all ihrer Fertigkeiten keine hervorragende Ökonomin und wusste vom Wert des Geldes etwa so viel wie von Differentialrechnung. Die 3 200 $, die Aleck von Torryville mitgebracht hatte und die sein gesamtes weltliches Besitztum ausmachten, erschienen ihr ein recht imposanter Betrag, und die bedauernswerte Tatsache, dass etwa 800 $ wegen zusätzlicher Ausgaben seit seiner Ankunft in New York hatten abgezogen werden müssen, machte auf sie keinen wahrnehmbaren Eindruck. Sie war zu jedem Verzicht bereit; ja, sie kostete geradezu die Aussicht auf Armut und Selbstaufopferung aus, weil sie hoffte, auf diesem Weg ihre Gefühlsrechnung bei Aleck begleichen zu können. Sie gab, auch nicht sich selbst gegenüber, nicht zu erkennen, dass sie ihn als einen pis aller Notlösung. genommen hatte; aber sie spürte, dass, gemessen an der großen, entzückten Liebe, die er ihr zu Füßen gelegt hatte, die ihm entgegengebrachte Empfindung schwach und wertlos war; und deshalb schaffte es ihr Genugtuung, dass die Zukunft ihr eine Chance zu Buße bereitstellen würde.

Eine Woche nach ihrer Verlobung heirateten Aleck und Gertrude, ohne von Mr. Larkin gehört zu haben. Sie gingen zu einem freikirchlichen Geistlichen in Brooklyn in Begleitung zweier Mitglieder des Presseclubs, die als Zeugen auftraten. Ihre Hochzeitsreise führte sie mit der Hochbahn zur High Bridge und nach Washington Heights Beides Ziele innerhalb von New York; die High Bridge ist die älteste Brücke von New York, ursprünglich ein Aquädukt; Washington Heights ist ein Stadtteil im nördlichen Manhattan., und nachdem sie eine Woche so zugebracht hatten, mieteten sie eine hübsche Etagenwohnung mit vier Zimmern und Küche im siebenten Stock des Patagonia Apartment-Hauses.

Etwa zu dieser Zeit traf Aleck zufällig Henry Thurlow, einen früheren Kameraden der Larkin-Hochschule, der gerade dabei war, eine Jungenschule in der Gegend westlich des Central Park zu gründen. Sie hatten sich in ihren College-Tagen nicht sonderlich nahe gestanden, fanden jetzt aber großen Gefallen aneinander, und am Ende erhielt Aleck von Thurlow eine Anstellung als Englisch- und Geschichtslehrer bei einem Gehalt von 1 200 $ jährlich. Das Problem schierer Existenz war somit vorläufig gelöst; wenn es einen Mann in New York gab, der allerhöchstes Glück empfand, dann war es Alexander Larkin.



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