Peter Rosegger
Heidepeters Gabriel
Peter Rosegger

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In der Einöde

Jenseits der Schachenschlucht des Heidepeters lag der Haberturmhof. Der stand auch auf steinigem Boden, hatte aber größere Felder und auch zweimal soviel Wiesengrund als der Peter.

Der Haberturmhof war weithin bekannt.

Es war in diesem Hause eine große Eigentümlichkeit. Der Besitzer des Haberturmhofes duldete in seinem ganzen Hauswesen keine Weibsperson, sowie er auch keine Hausfrau hatte, ohne daß aber dadurch das Geschlecht der Habertürmer ausstarb.

Das war ein wunderlicher Mann, der vor mehr denn vierzig Jahren den Haberturmhof besaß, die Wirtschaft dem guten Glück überließ und vor seinem Tode, weiß Gott, ob welcher Ursache, folgende Urkunde niederlegte:

»Ich, Gotthelf Haberturm, der Erbauer dieses Hauses, hab' ein Weib geehelicht, männiglich Leid erfahren und bin kinderlos geblieben. Ich habe einen Waisenknaben zu mir genommen und erzogen und ihm meinen Namen gegeben. Er sei Herr und Besitzer von Wiese und Feld, von Wald und Heide, so dem Haberturmhofe zugemessen. Aber den Rat erteile ich ihm: Er nehme kein Weib; das Weib macht Übel. Er soll auch einen Waisenknaben zu sich nehmen und ihn erziehen und ihm seinen Namen geben.«

Was den Mann zu dem Testament veranlaßt hatte, ist zurzeit nicht bekannt worden.

Viele meinten, der Alte hatte die Verordnung nur armen Waisenknaben zuliebe so gemacht. Das sei ja gar zu häufig, daß so ein Waisenkind verkomme und verderbe, wenn sich niemand seiner annehme. Der Wille aber war seither wohl beachtet worden; der Hof hatte stets seine ehrenwerten Besitzer, das weibliche Geschlecht blieb verbannt, und der Wohlstand wuchs immer mehr.

Der gegenwärtige Eigentümer war ein großer, starker Mann, der aber seine Kraft nicht gern in der Wirtschaft verwendete, der am liebsten beim Zapfenwirt saß und sich den reichen Haberturm schelten ließ.

Vom Haberturmhofe eine halbe Stunde abwärts, in einer Talung, über welche der Gemeindeweg ging, stand das Zapfenwirtshaus. Es unterschied sich von den anderen Bauten der Gegend; es hatte eine blau angestrichene Tür, die immer offen stand, es hatte große, zierlich vertäfelte Fenster, durch welche Gäste heraussahen oder die Wirtin. An der braunen Wand unter dem breiten, lichtgrauen Schindeldache hingen weiße Schießscheiben mit schwarzem Zentrum, reichlich mit Bleikugeln bespickt und durchlöchert. Hinter dem Hause unter einigen alten, lang und dicht beästeten Fichtenbäumen war eine Kugelbahn angelegt.

Wenn der Sturmwind ging, sausten von den Bäumen häufig dürre Zapfen nieder auf die Kugelbahn und auf das Dach des Hauses, daß es knatterte. Davon soll der Name »Zapfenwirtshaus« stammen. Einmal prellte dem kleinen Davidl, Zapfenwirts Sohn, so ein rauhschuppiger Zapfen an die Wange, daß sie blutete; darauf wollte der Wirt sogleich die Bäume umhauen lassen, aber der Nachbar Hahnenkamp widerriet es ernstlich, weil dann das Haus den Stürmen bloßgestellt sei.

Vor dem Wirtshause auf dem großen Anger stand eine Kapelle aus Stein mit einem Holztürmchen. Unter dieser war die Gruft des Zapfenwirtes – aber nein, ich sollte es nicht verraten. Zu dieser Kapelle kam dreimal des Jahres der Pfarrer von Rattenstein und las die Messe oder hielt wenigstens eine Christenlehre, weil es in der Einöd Leute gab, die »verludern« und verlottern wollten und jahraus, jahrein in keine Kirche kamen. –

Weiter draußen, wo die Wiesengründe und Äckerlein endeten und wieder die Waldungen begannen, die sich bis gegen Rattenstein erstreckten, stand die Hahnenkamphütte. Der Hahnenkamp war Holzmeister gewesen und hatte sich vor Jahren diese Baracke zusammengenagelt; nun besaß er dazu eine kleine Bauernwirtschaft.

Der Hahnenkamp war der größte und stärkste Mann in der Einöd; und seit der Hahnenkamp da war, hatte der Zapfenwirt sein Pferd verkauft. Wenn des Weges ab und zu ein besonderes Fuhrwerk zu besorgen war, so kam der Hahnenkamp mit seinem Hanfstrick und förderte die Last weiter. Der Mann hatte nie ein Hemd auf dem Leibe, und in den Sommertagen warf er auch seinen Leibelfleck weg und ließ den dicken Nacken und die breite, braune Brust mit ihrem ganzen Haarwald frei.

In dem hintersten Schroffeneckgraben stand eine kleine Köhlerhütte, die, aus den Holzreutzeiten noch übriggeblieben, dem Haberturm gehörte. Dieser äußerte einmal an einem gemütlichen Wintertag beim Wirt:

»Ihr alle seid arme Teufel, aber ich hab' zwei Häuser!«

»Ja, mit deinem Rauchkobel im Schroffeneckgraben,« entgegnete der Wirt, »hörst, die kannst heut' versaufen noch vor Sonnenuntergang.«

»Recht!« schreit der Haberturm, »ich versaufet den Kobel, wenn ich ihn da hätt'!«

Das hört der Hahnenkamp, und in drei Stunden darauf, just wie die Sonne untergeht, steht er mit der Köhlerhütte vor dem Wirtshaus. Niedlich zerlegt hatte er sie auf eine »Schlarpfe« geladen und so auf dem mächtigen Halbschlitten herbeigeschleppt. Kein Balken und kein Holznagel fehlte, gar das Bettstroh war dabei. Der Haberturm hielt Wort, und das Holz wurde noch in derselben Nacht vertrunken. Als sie damit fertig waren, sagte der Haberturm:

»So, meine Hütte wär' unten, jetzt, Hahnenkamp, bring' uns deine!«

Und der Hahnenkamp ging zu seiner Hütte und – legte sich schlafen. – Nicht ein Splitterl von meinem Güterl! – war sein Grundsatz, und sein Sprichwort: Der Schenker ist gestorben, und der Henker hat sein Gut erworben.

Haare kämmen, Gesicht und Hände waschen, das erkannte der Hahnenkamp nicht an, so ein Übermut schicke sich nicht für einen ordentlichen Bauer. Seinem Gesinde gegenüber war er sehr schroff und grämig; auch hatte er es nicht gern, wenn eines lachte oder während der Arbeit sprach; das sei ein leichtsinniges Zeit- und Kraftverschwenden. Nur wenn der Oberknecht vor den Mahlzeiten das Suppenbrot aufschnitt, sagte der Bauer gern:

»Pfeif' was, Toni, ich pfeif' auch mit.«

Und der Toni pfiff, und die Brotspalten, die er sonst während des Ausschneidens in den Mund zu stecken gewohnt war, blieben im Trog. – Eines Tages indes brummte der Toni auf die Anrede beim Aufschneiden des Suppenbrotes:

»Mag nicht pfeifen; bin fuchsrabenwild.«

»Wild bist?« sagte der Bauer, »was sollst denn du wild sein? Du hast 's schönst' Leben und kein' Sorg'. Hat dir leicht gar der Heidepeter wieder eine Predigt gehalten, seines Prinzen wegen?«

»Der Dalkerd mag meinetwegen seinen Gaberl in ein Papier wickeln und es mit einem roten Seidenschnürl fest zubinden. Fuchsrabenwild bin ich wegen was anderem. Der Großteufel ist wieder da.«

Jetzt blinzelte der Hahnenkamp.

»So?« machte er hernach, »und hast ihn gesehen?«

»Auf dem Schroffenstuhl steigt er herum; andere hat er auch bei sich: puff und paff geht's, und der ganze Wald ist voll Hundegeheul.«

Da trat der Bauer ganz nahe zum Knecht und sagte halblaut:

»Wenn ich's Leben noch eine Zeit hab', und ich kauf' mich ordentlich an in der Einöd, so setzt's einmal was. Und wo ich anfaß, da gibt's nach, oder es bricht was! – Merk' auf, Toni, da an der Tischeck hab' ich's gesagt!«

Der Ton, mit dem diese Worte gesprochen wurden, sagte ungleich mehr als die Worte selbst. Der Knecht schnitt Brot und aß dabei nicht einen einzigen Bissen.

Dann kamen die anderen Leute, und die Bäuerin brachte ein Milch- und Mehlgericht.

Als sie noch um den Tisch herumsaßen, kam der Forstjunge Herbert zur Tür herein und sagte:

»Gott besegne die Mahlzeit!«

»Hol' dich der Teufel!« murmelte der Hahnenkamp in den Löffel, und die Leute sahen auf das Roggenmus und hatten zu würgen, daß ihnen kein Lachen hervorbrach.

Der Forstjunge sagte:

»Im Auftrage des Herrn Grafen Frohn! Morgen und übermorgen ist's in den Schroffenwäldern zum Jagen. Der Hahnenkamp soll zwei Treiber schicken!«

»Schon recht!« brummte der Bauer, »werden wohl kommen.«

Bei diesen Worten biß er die Zähne zusammen, daß es knackte; es wär' nicht so hart gewesen, das Roggenmus.

»Beim Pfaffenhut kommen wir zusammen, um vier Uhr früh!« – sagte der Jägersmann noch, dann verließ er das Haus.

Es war still. Aber der Toni wurde unruhig, und er rückte sein Sitzfleisch.

»Dann mögen wir«, murmelte er endlich in das Mus hinein, »wohl schon um Mitternacht vom Haus forttrotten; 's ist vier gute Stunden bis hin.«

»Aha, red'st schon wieder um das Eichtel Schlaf«, fiel der Bauer ein; »ihr dummes Volk denkt nur ans Schlafen und ans Kauen und Verdauen. Wäret lieber Maulwürfe worden. Wenn man euch die fetten Fleischtöpf' ins Nest brächt', gleich tätet ihr noch schreien nach dem Mostkrug, und wenn man euch den auch noch hinstellte, so tätet ihr doch wohl nicht schimpfen über die harte Arbeit und das Hungerleiden – heißt das, derweil nicht ihr die Mäuler voll hättet. Schon gut so. – Wenn aber jäh einer käm und sagen tät: Leut', rafft's Sensen und Hacken und Mistgabeln auf – die Frohnherr'n erschlagen, daß einmal ein Fried' ist auf der Welt! – ei, wie schön langsam ihr da zurückkriechen möchtet in eure Strohlöcher! Ein rechtes Schmalzschnecken-Gesindel übereinander!«

Der Hahnenkamp hatte einen kurzen, dicken Hals, der indes noch zusehens anschwoll, wenn der Mann in Wut kam. Da hoben sich auch seine borstigen Haare unter der rotgestreiften Baumwollhaube, und die mächtige Haubenquaste auf der Achsel begann beträchtlich zu tänzeln.

*

Gegen die Abend- und Mitternachtseite der Einöde ragt ein wüster, zerrissener Gebirgszug auf. Die Leute nennen ihn wegen seiner steilen Wände und unerklimmbaren Kanten die Schroffen. Schon von weitem sieht man über den dämmernden Wäldern der Einöde die weißen Kalkwände leuchten. Um die Mittagsstunden aber werden sie stets ein dunkler, zackiger Wall, der seine Schatten allmählich hinlegt über die Einöde, und endlich weiter und weiter hinaus in die unteren Wälder und in das Tal; und zur Abendstunde liegen auf den Fluren die Kanten und Hörner der Schroffen breit und lang hingezeichnet.

Die ganze, fast furchtbare Herrlichkeit dieses Gebirges entfaltet sich aber erst in den Wild- und Hinterschroffen. Da ragen Hörner und Riffe auf, die zur Sommerszeit bis in die Mitternacht hinein schimmern in matter Glut, und da sind Tiefen und Schluchten, in welche kein Sonnenblick je gefallen, solange die Welt sieht. Hier wächst kein grünes Blatt mehr, und die Alpenrose wuchert weiter unten auf den Almen. Hier hört man keinen Vogelsang und keinen Kuhreigen, und die Gemse klettert an tieferen Hängen. Hoch über alles Leben haben sich die wilden Felsen aufgebaut; still und tot ruhen die kleinen, beeisten Seen, kahl sind ihre Ufer, nur das Murmeltier und die Spinne hausen hie und da noch in den Klüften des Gesteins. In den Tiefen rauschen die stürzenden Wildbäche, um die Grate und Hörner ächzt und braust und pfeift die Windsbraut. Jahr um Jahr schichten sich in den Einsenkungen der Felshäupter größere Eismassen auf, Jahr um Jahr fahren an den Mulden und Schrunden Schnee- und Steinlawinen nieder, und ohne Ende meißeln Luft und Wasser mit ehernen Armen an diesem Gebilde; ewig bauen sie an den Alpen, und ewig reißen sie sie ein.

So ragen die Wildschroffen und starren nieder auf die Almweiden und Wälder. An ihrer halben Höhe führt ein Pfad aus der Einöde über engen Paß in die jenseitigen Gegenden, wo wieder Menschen wohnen. Jeder Wanderer, der über die Alpe zieht, blickt hinauf zu den Felsgebilden, aber noch selten ist einer emporgeklettert an den Schutthalden und Geröllfeldern bis zu einer der höheren Blockmauern, von denen aus man erst recht in das Innere der ungeheuren Felsenburg schauen kann.

An der Einödseite ist ein tiefer Taleinschnitt in die Schroffen, der das Schroffeneck heißt, und in welchem, von Urwaldbäumen und Felswänden umragt, eine Menschenwohnung stand. Sie war die einzige weit und breit. Wohl zählte sie zur Gemeinde Einöde, aber sie hatte nichts mit ihr gemein als – die Einöde.

Im Schroffeneck stand die Hütte der Einschicht-Res. Sie klebte wie ein Schneckenhaus unter einem zerklüfteten Felshang, der stellenweise mit Wacholder- und Haselnußgesträuchen bewachsen war. Unten schäumte der Wildbach in milchweißen Gischten, weit hinan das braune Gestein bespritzend, ewig brausend und tosend, kein Uferblümlein des Sommers schonend, keine Eisscholle des Winters über sich duldend – das freie Kind der Alpen.

Die Einschicht-Res war noch ein rüstiges Weib, aber so verwildert wie der Urwald. Sie grub und sammelte in den Wüsteneien Wurzeln, Kräuter, Harz, Waldrauchkörner, wilden Honig und was so zu finden ist in der wuchernden Wildnis.

Sie jagte auch nach Raubtieren, wie sie krochen, liefen und flogen; aus den Fellen verfertigte sie sich die Kleidung, aus Ästen und Binsen flocht sie die Hausgeräte.

Und so lebte sie.

Ihre Eltern und Ureltern hatten auch so gelebt in dieser Felsenschlucht. Sie waren vermodert im Waldgrunde. Den Großvater hatten die Jäger erschlagen, die Großmutter war erfroren, der Vater war an einem Natternbiß gestorben, die Mutter hatten böse Menschen zugrunde gerichtet. Einen braven Mann hatte die Einschicht-Res gehabt, den erschlug ein Baum beim Reuten. Ein Kind hatte sie geboren nach dem Tode des Mannes, und dennoch war sie allein, mutterseelenallein auf der alten Heimstätte ihrer Vorfahren.

Die Res erhob sich jetzt von ihrem Mooslager, schlug die braunen, reichen Haarsträhnen zurück und forschte nach dem nahenden Tag. Dann hüllte sie eine Pelzdecke um sich, befestigte die am Halse und band einen Binsengürtel um die Lenden. Und nachdem sie ihren Anzug vollendet hatte, machte sie die Hüttentür auf, kniete, gegen das wüste Gestein gewendet, nieder auf die Schwelle und legte die Hände auf die Brust.

Während sie betete wurde es hinter dem Herd in einem Holzkäfig lebendig, und ein schwarzer Vogel begann in demselben zu flattern und zu kreischen.

Welch ein Gebet hat das Weib im Herzen? Ihre Hände über der Brust hatten sich geballt, ihre Unterlippe war krampfhaft zwischen die kräftigen Zahne geklemmt, ihr dunkles Auge hinter den langen Wimpern lauerte, und wenn es aufflammte, war es wie ein wilder Blitz um Mitternacht.

Endlich stand sie auf, ging in die Hütte zurück und langte aus einem Korb mit Wildobst einen Holzapfel hervor.

Sie biß in denselben, schleuderte ihn aber wieder von sich und rief lachend:

»Ha, du mit deiner roten Wange bist doch ein saurer. Nicht einmal so einem Apfel darf man trauen, 's steckt in allem die Falschheit. Ei ja draußen, wo der Weizen und der Wein aufkommt, wachsen wohl auch süße, aber für unsereinen in der Wildnis herinnen darf nichts gedeihen. Der Herrgott gönnt einem armen Menschen einmal nichts Gutes.«

Dann wendete sie sich zum Käfig.

»Das Rabenvieh schreit auch schon. Hei, möchtest gar wieder auf den Tannenwipfeln oben hausen? Hab' dich in den Winkel getan, weil's heißt, daß du ein Geschöpf Gottes bist. Der da oben hat mir alles Böse angetan mein Lebtag und hält mich gefangen in der Einschicht; jetzt mach' ich dir's auch so. Ich zahl's ab. Da, da, friß den Holzapfel, verbeiß' dich daran!«

Sie hielt die Frucht durch die Astspangen; der Rabe pickte den Apfel zornig zu Boden und haute nach ihrem Finger.

Da stand plötzlich ein Mann in der Hütte, ein grauer, aber noch rüstiger Jägersmann.

»Was schafft Ihr mit diesem Raben, Frau Res?«

»Die Federn risse ich ihm aus, wenn es Eure Haare wären.«

»Ihr seid kindisch, Res, und werdet bereits häßlich noch dazu. 's ist kein Vergnügen mehr in diesem Nest. Gehabt Euch wohl!«

Der Mann verließ die Hütte und schritt lustigen Waldhorntönen zu.

Die Einschicht-Res blickte halb verwirrt umher. Sie sah wieder nichts als die tote Einsamkeit um sich.

– Res, du armes Weib, dieser Mann war der einzige gewesen, der nach dem Tode deines Gatten in deine Hütte gekommen, der auch in der Welt draußen deiner gedacht und dir zuzeiten hübsche Dinge mitgebracht herein in die Einöde; der dir dein Haus neu eindecken ließ, der nicht selten mit dir sein Jägermahl teilte, und der dir sagte, du seiest ein schönes Weib.

Das waren die Blumen über der Grube gewesen . . .

Lange stand die Einschicht-Res da und blickte wirr umher; dann riß sie mit beiden Armen die Spangen des Käfigs ab, das Tier schwirrte heraus, und das Weib rief:

»Fliege, Rabe, fliege, du bist ein ehrliches Tier; bist von innen nicht schwärzer als von außen!«


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