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In'n Mandschien

Süh dar! süh dar!
Wa schient he klar
Un blinkert op de Ruten.
Dat ganze Dörp is still un slöppt.
Man blots alleen de Wächter röppt
Un geiht herum to tuten.

Dat is en Nacht!
Is schier als Dag,
So hell un blau an'n Heben!
In'n Mandschien buten 'rumspatzeern
Un Leeder singn un grübeleern,
Dat is min Dusendleben!

De lüttjen Steern,
De hebbt vun feern
De Welt mit Dau begaten;
Wa weiht de Luft so warm un söt!
Dat makt de Blom – se drömt un geet
Ehr Rükelsch ut'n Platen.

Man in de Port,
Na'n Blomhoff fort
Un mank de Beet un Stigen!
De Bläder mummelt sacht an'n Bom,
Un Vagels slapt un piept in'n Drom
Un hüschert op de Twigen.

Günd liggt de Wisch,
Dar brut so frisch
De Voss den Dak na baben;
Dar brummt de Bek sin Abendleed,
Un an de Kanten, ünner't Ret,
Singt lud de Pögg in'n Graben.

De Wulken gaht
Ehr stille Strat,
De lange Reis' to maken;
Vull Lichter hangt de Himmelssaal,
De blinkert op uns Menschen dal,
Als schulln se uns bewaken.

O, söte Nacht!
So still un sacht,
So lisen un so lurig;
De Nachtigal, de sleit so schön,
Dat is, als wenn se leng un ween,
Un makt min Hart mi trurig.

Wat kummt mi an?!
Ick fohl de Hann
Un kann ni wider treden;
Mi is, als kunn ick ehr verstahn,
Un beide Ogen sünd vull Tran;
Ick müch am leevsten beden.

Uns' Herrgott, Du,
Gev all de Ruh,
Lat keen dat Unglück drapen,
Un wo noch Leid un Not to finn,
Dar schick vunnacht en Engel 'rin
Un lat se ruhig slapen.

*

 


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