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An Margarethe Lichtenberg

Wie ich mich befinde! O! mein lieber Schatz, wie ein Fisch im Wasser, ich meine so gesund, und wenn ich ebenso naß sein will, darf ich nur den Kopf einen Augenblick zum Fenster hinaus stecken. Laß Dir des Regens wegen nicht bange sein; wenn ich mich hübsch mitten in der Stube halte, so sprützt kein Tröpfchen an mich. An den Fenstern herum trifft einen freilich manchmal eins, aber das wischt man wieder ab. Und an den Fenstern ist ohnehin jetzt nichts zu tun. Ich habe diesen ganzen Morgen noch keine Seele gesehen als ein Bauermädchen, die sich so eingewickelt hatte, daß ich nichts von ihr sehen konnte als die Knie. Kalt ist es nicht, aber wohl, wie die Leute sagen, etwas frisch. Noch habe ich kein Feuer im Ofen, aber desto mehr im Leibe. – Der kleine Bote eilt, deswegen muß ich schließen. Wenn Du mich besuchen willst, so wickele Dich besser ein als das Bauermädchen. Mein Kompliment an die bekannten Freunde und Freundinnen. Adieu.

G.C.L.

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