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Den Bauer bat die Schlange um Quartier.
Sie will durchaus nicht müßiggehen,
nach seinen Kindern will sie sehen;
verdientes Brot, das schmeck' am besten ihr.
»Ich weiß zwar«, spricht sie, »daß im schlechten Rufe
die Schlange bei euch Menschen steht;
ihr stellt sie, was Moral angeht,
wohl auf die tiefste Stufe.
Sie sei, so geht uralt die Sage,
von schnödem Undank voll,
entrichte nicht der Freundschaft ihren Zoll,
ja, daß die eigne Brut sie frißt, sei außer Frage.
Gut, es mag sein, doch ich bin nicht von solchem Schlage:
Ich mochte niemanden noch beißen,
und mir liegt alle Grausamkeit so fern,
daß herzlich gern
den Giftzahn ich mir ließ' ausreißen,
wenn ich nur wüßte,
daß ich davon nicht sterben müßte.
Kurzum, mein Freund, dir darf nicht bangen,
ich bin die beste aller Schlangen:
Welch eine Liebe werd' ich deinen Kindern weihn!« –
»Sollt' alles das auch lautre Wahrheit sein«,
der Bauer jetzo spricht;
»dich nehmen könnt' ich dennoch nicht.
Wenn solch ein Beispiel Bahn sich bricht,
so dauert es nicht lange,
daß sich für eine gute Schlange
einschleichen hundert schlimme
und unsre Kinder richten all zugrund.
Auch dies, Verehrte, tu' ich dir noch kund,
mir sagt die innre Stimme:
Die beste Schlange taugt gleichwohl zum Teufel nichts.«
Ihr Väter, merket ihr den Zielpunkt des Gedichts?