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Wenn uns das Messer an der Kehle sitzt,
so geben gerne wir dem gute Worte,
von dem wir hoffen, daß er uns beschützt.
Doch hat er glücklich uns bewahrt vor Leid,
so lohnen oftmals schlecht wir unserm Horte.
Vom Zaune brechen wir den Streit,
und gut noch, wenn wir nicht, von Undank angetrieben,
die ganze Schuld ihm in die Schuhe schieben.
Ein alter Bauer ging mit seinem Knechte
vom Walde heim, es war schon spät;
sie hatten Heu gemäht.
Horch, war es nicht, als ob sich etwas regte?
Ja, plötzlich steht der Petz da auf dem Wasen,
fast stießen sie zusammen mit den Nasen.
Der Alte stehet starr und stumm –
der Bär packt ihn, wirft ihn zu Boden,
tritt ihn und wendet ihn herum
und sucht den besten Fleck, um anzubeißen.
Schon hat der Bauer kaum noch Odem,
er stöhnet unterm Bären jämmerlich.
»Laß mich«, ächzt er »vom Untier nicht zerreißen,
Stepan, ach, laß mich nicht im Stich!«
Der Knecht, ein rechter Herkules, nimmt auch
zusammen seine ganze Kraft,
haut mit dem Beil, daß weit des Bären Schädel klafft,
und bohrt ihm noch die Gabel in den Bauch.
Der Bär heult auf, stürzt hin, verendet –
die schreckliche Gefahr ist abgewendet.
Der Bauer springt empor
und fährt Stepan dann zornig an.
Der ist verblüfft und fragt, was Schlimmes er getan.
»Da fragt er noch, der blöde Tor!
War's nicht genug,
daß man dem Tier den Kopf einschlug,
es wäre schon gestorben.
Noch drein zu stechen! Hast das ganze Fell verdorben!«