Kardinal Wiseman
Fabiola oder Die Kirche der Katakomben
Kardinal Wiseman

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Sechstes Kapitel

Das Gastmahl

Als sie hinab kamen, fanden sie bereits alle Gäste in einer Halle versammelt. Es war kein Festmahl, an dem sie teil nehmen sollten, sondern die gewöhnliche Mahlzeit eines reichen Hauses, wo stets der Tisch für eine Gesellschaft von Freunden gedeckt war. Wir wollen uns daher begnügen zu sagen, daß alles in der prächtigsten Weise angeordnet und zubereitet war, und uns nur auf die Mitteilung solcher Begebenheiten und Zufälligkeiten beschränken, welche dazu dienen können Streiflichter auf unsere Geschichte zu werfen.

Als die beiden Damen in die exedra oder Halle traten, rief Fabius aus, nachdem er seine Tochter begrüßt hatte: »Wie, mein Kind, obgleich es bereits spät ist, kommst du doch noch in einer Tracht herab, welche kaum für die Gelegenheit paßt! Du hast ja vergessen, deinen Schmuck anzulegen.«

Fabiola war verwirrt. Sie wußte nicht, welche Antwort sie geben sollte. Sie schämte sich ihrer Schwäche, indem sie sich durch ihre Heftigkeit hatte hinreißen lassen, und noch mehr dessen, was ihr jetzt eine alberne Art dünkte, sich selbst zu bestrafen. Agnes kam ihr zu Hilfe und sagte errötend:

»Es ist meine Schuld, Vetter Fabius; sowohl daß sie zu spät kommt, wie daß sie so einfach gekleidet ist. Ich hielt sie durch mein Geschwätz zurück; und ohne Zweifel wollte sie mich in meiner bescheidenen Gewandung nicht in den Schatten stellen und kam deshalb so gänzlich schmucklos.«

»Du, teuerste Agnes,« antwortete der Vater, »erfreust dich des Privilegiums thun zu können, was du willst. Aber im Ernst gesprochen, ich muß dir sagen, daß selbst dir diese Kleidung genügt haben mag, als du ein Kind warst; jetzt aber, wo du heiratsfähig gewordenMit dem vollendeten zwölften Jahre wurden die Mädchen nach dem römischen Gesetz heiratsfähig. bist, könntest du wohl anfangen, ein wenig mehr Aufwand zu treiben und zu versuchen, die Liebe eines schönen und begehrenswerten Jünglings zu erwerben. Aber du hörst ja gar nicht auf das, was ich sage. Komm, komm, ich glaube, du hast bereits eine Wahl getroffen.«

Während dieser ganzen Anrede, welche durchaus ebenso gutmütig gemeint, wie sie weltlich gesinnt war, schien Agnes wieder in Nachdenken versunken. Mit gebannten Blicken, wie Fabiola sie nannte, schien sie in lächelnder Verzückung auf die Sprache eines anderen, für jedermann Unsichtbaren zu lauschen. Aber ohne den Faden des Gesprächs zu verlieren, noch irgend etwas erwidernd, was nicht am Platze gewesen wäre, antwortete sie sogleich auf Fabius' Anrede:

»O ja, gewiß, ich habe einen gewählt, der mich bereits durch seinen Vermählungsring an sich gebunden und mich mit zahllosen Edelsteinen geschmückt hat!«» annulo fidei suae subarrhavit me et immensis monilibus ornavit me«, heißt es im Officium der heiligen Agnes.

»In der That!« rief Fabius aus, »und womit?«

»Nun,« entgegnete Agnes mit einem Blick tiefen Ernstes und in einem Ton ungekünstelter Einfachheit, »er hat meine Hand und meinen Nacken mit kostbaren Juwelen geschmückt, und meine Ohren tragen unschätzbare Perlen.«» Dexternam meam et collum meum cinxit lapidibas pretiosis, tradidit auribus meis inaestimabiles margaritas.« Ebendaselbst.

»Himmel! wer kann das sein? Komm Agnes, du mußt mir eines Tages dein Geheimnis anvertrauen. Deine erste Liebe, ohne Zweifel. Möge sie von Dauer sein und dich glücklich machen.«

»Sie wird ewig dauern,« war ihre Antwort, als sie sich wandte, um sich zu Fabiola zu gesellen und mit ihr in das Speisezimmer zu treten. Es war gut, daß diese den Dialog nicht überhört hatte, denn es würde sie tief verletzt haben zu denken, daß Agnes den wichtigsten Gedanken ihrer Jugend – denn dafür würde Fabiola ihn angesehen haben – vor ihr, der treuesten Freundin verborgen gehalten. Aber während Agnes sie noch verteidigte, hatte sie sich von ihrem Vater gewendet und ihre Aufmerksamkeit den anderen Gästen gewidmet.

Einer derselben war ein stiernackiger römischer Sophist oder Alleswisser, Namens Calpurnius; ein anderer war Proculus, ein großer Liebhaber guter Kost, der sich oft im Hause des Fabius einfand. Es bleiben noch zwei andere, welche wir der näheren Beachtung würdigen müssen. Der erste von ihnen, augenscheinlich ein Günstling sowohl von Fabiola wie von Agnes, war ein Tribun, ein hoher Offizier in der kaiserlichen oder Prätorianer Garde. Obgleich nicht über dreißig Jahre alt, hatte er sich bereits durch seine Tapferkeit ausgezeichnet und erfreute sich der Gunst der Kaiser Diocletian im Orient und Maximian Herculius in Rom. Er war frei von jeder Geziertheit in Kleidung und Manieren; obgleich er ein schönes Äußeres hatte, und sehr fesselnd in seiner Unterhaltung war, verschmähte er die abgeschmackten Gesprächsstoffe, mit denen die Gesellschaft sich im allgemeinen unterhielt. Kurzum, er war das vollkommene Vorbild eines edelmütigen, großherzigen Jünglings, voll Ehre und erhabener Gedanken; kräftig und tapfer, ohne ein Atom von Stolz und Prahlerei.

Das vollkommene Gegenteil von ihm war der letzte Gast, welchen Fabiola schon genannt hatte, der Stern der Gesellschaft, Fulvius. Jung und fast von weibischem Aussehen, mit der ausgesuchtesten Eleganz gekleidet, mit wertvollen Ringen an jedem Finger, Edelsteinen auf seiner Kleidung, geziert in seiner Sprache, die einen leichten fremdartigen Accent hatte, übertrieben in der Höflichkeit seiner Manieren, aber anscheinend gutmütig und gefällig, hatte er sich in der allerkürzesten Zeit einen Weg in die höchste Gesellschaft von Rom gebahnt. Dies verdankte er in der That zum Teil dem Umstände, daß er am kaiserlichen Hofe gesehen worden war, zum Teil aber auch dem seinen Schliff seiner Umgangsformen. Er war nach Rom gekommen in Gesellschaft eines einzigen männlichen Begleiters, welcher ihm augenscheinlich sehr ergeben war; niemand wußte jedoch, ob dieser ein Sklave, ein Freigelassener oder ein Freund sei. Sie sprachen stets in einer fremden Sprache miteinander, und die dunkelbraunen Gesichtszüge, das scharfe, feurige Auge und der unliebenswürdige Gesichtsausdruck des Dieners, flößte den Untergebenen einen gewissen Grad von Furcht ein; denn Fulvius hatte eine Wohnung in einer sogenannten insula. genommen, einem Hause, welches in verschiedene Wohnungen abgeteilt war; er hatte sie sehr luxuriös möbliert und mit einer Anzahl von Sklaven versehen, welche hinreichend war für den Haushalt eines Junggesellen. All seine häuslichen Einrichtungen zeichneten sich mehr durch übermäßige Verschwendung als durch Geschmack aus, und in der korrumpierten und gesunkenen Gesellschaft des heidnischen Rom hatte man die Obskurität seines Herkommens, die Plötzlichkeit seines Erscheinens bald über seine zur Schau getragenen Reichtümer und den Reiz seiner ungebundenen Unterhaltung vergessen. Einem scharfen Beobachter von Charakteren würde indessen bald eine suchende Ruhelosigkeit seines Blicks, eine angestrengt lauschende, eine unersättliche Neugierde verratende Aufmerksamkeit auf jeden Laut, jede Begebenheit in seiner Nähe aufgefallen sein; und ebenso in Augenblicken des Selbstvergessens, ein düsterer Blick aus seinen aufblitzenden Augen, ein spöttisches Verziehen der Oberlippe, welches ein Gefühl von Mißtrauen einflößte und den Gedanken erweckte, daß sich unter seiner äußeren Liebenswürdigkeit und Sanftmut eine schurkische Bosheit verberge.

Die Gäste waren bald an der Tafel. Und da die Damen saßen, während die Männer bei der Mahlzeit auf Ruhebetten lagerten, befanden Agnes und Fabiola sich auf einer Seite, während die beiden jüngeren zuletzt beschriebenen Gäste ihnen gegenüber, und der Herr des Hauses und seine beiden älteren Freunde in der Mitte lagerten – wenn diese Bezeichnung angewendet werden kann in Bezug auf eine an drei Seiten besetzte Tafel, deren vierte Seite um der Bequemlichkeit der Aufwartung willen von der sigma oder dem halbrunden Ruhebett frei blieb. Vorübergehend können wir auch noch erwähnen, daß das Tischtuch, welches zur Zeit des Horaz noch ein unbekannter Luxus, jetzt allgemein im Gebrauch war.

Als die ersten Ansprüche des Hungers oder des Gaumens befriedigt waren, wurde die Unterhaltung allgemeiner.

»Was gab es heute Neues in den Bädern?« fragte Calpurnius; »ich selbst habe nicht Muße, um mich um solche Kleinigkeiten zu kümmern.«

»Sehr interessante Neuigkeiten in der That,« antwortete Proculus. »Wie es scheint, sind sehr bestimmte Befehle vom göttlichen Diocletian gekommen, daß seine Thermen innerhalb des Zeitraumes von drei Jahren vollendet sein müssen.«

»Unmöglich!« rief Fabius aus. »Vor einigen Tagen habe ich mir auf dein Wege nach den Gärten des Sallust die Arbeiten angesehen und fand, daß sie während des letzten Jahres nur sehr geringe Fortschritte gemacht haben. Es bleibt noch ein ungeheurer Teil schwerer Arbeit zu thun, wie zum Beispiel das Aushauen des Marmors und das Meißeln der Säulen.«

»Es ist wahr,« warf Fulvius ein, »aber ich weiß, daß Befehle nach allen Seiten ergangen sind, alle Gefangenen hierher zu schicken und ebenso alle diejenigen, welche zu schwerer Arbeit in den Bergwerken in Spanien, Sardinien und sogar des Chersones verurteilt sind, soweit sie eben entbehrt werden können, um hier an den Thermen zu arbeiten. Einige tausend Christen werden sie bald zu Ende bringen, wenn sie ordentlich zur Arbeit angehalten werden.«

»Und weshalb die Christen besser als andere Gefangene?« fragte Fabiola mit einer gewissen Neugierde.

»Nun, in der That,« sagte Fulvius mit seinem bezauberndsten Lächeln, »ich könnte kaum einen Grund dafür angeben; aber es ist einmal Thatsache. Unter fünfzig verurteilten Arbeitern würde ich mich anheischig machen, sofort den einzigen Christen herauszufinden.«

»Ist dem wirklich so?« riefen mehrere zugleich aus, »und wie wäre das möglich?«

»Gewöhnliche Gefangene,« antwortete er, »lieben natürlicherweise ihre Arbeit nicht, und bei jedem Schritte bedarf es der Peitsche, um sie zu derselben zu zwingen. Wenn das Auge des Oberaufsehers nicht auf ihnen ruht, wird keine Arbeit gethan. Und überdies sind sie natürlich roh, frech, zanksüchtig und rauflustig. Wenn die Christen jedoch zu diesen öffentlichen Arbeiten verdammt sind, so scheinen sie im Gegenteil froh und sind stets gehorsam und guten Mutes. Ich habe in Asien junge Patrizier so beschäftigt gesehen, deren Hände bis dahin niemals eine Art berührt hatten, deren schwache Schultern niemals eine Last getragen; und doch arbeiteten sie angestrengt und fühlten sich augenscheinlich ebenso glücklich wie früher in ihrem prächtigen Heim. Natürlicherweise wenden die Gefangenaufseher trotzdem die Peitsche und den Stock sehr reichlich an, und das ist auch ganz gerecht; denn es ist der Wille unserer erhabenen Kaiser, daß ihnen ihr Los so schwer wie möglich gemacht werde. Aber ungeachtet dessen, kommt niemals eine Klage über ihre Lippen.«

»Ich kann nicht gerade sagen, daß ich diese Art von Gerechtigkeit bewundere,« entgegnete Fabiola; »welch seltsame Leute müssen sie aber sein! Ich bin außerordentlich begierig zu erfahren, welches der Grund oder die Ursache dieser Dummheit oder unnatürlichen Gefühllosigkeit bei diesen Christen sein kann.«

Proculus entgegnete mit einem munteren Blick: »Das kann uns Calpurnius hier ohne Zweifel sagen, denn er ist ein Philosoph; und ich höre, daß er stundenlang über jeden Gegenstand von den Alpen bis zu einem Ameisenhaufen herab reden kann.«

Calpurnius fühlte sich durch diese Herausforderung auf das höchste geschmeichelt und sagte in sehr feierlichem Ton: »Die Christen sind eine fremde Sekte, deren Begründer vor vielen Jahren in Chaldäa in Ansehen stand. Seine Lehrsätze wurden zur Zeit des Vespasian von zwei Brüdern Namens Petrus und Paulus nach Rom gebracht. Einige wollen sogar behaupten, daß dies dieselben Zwillingsbrüder waren, welche die Juden Moyses und Aaron nannten, von denen der zweite seinem Bruder sein Erstgeburtsrecht für eine Ziege verkaufte, aus deren Leder ex chiroctecae oder Handschuhe zu machen beabsichtigte. Ich gebe jedoch diese Identität nicht zu; denn in den geheimnisvollen Büchern der Juden steht geschrieben, daß der zweite dieser Brüder, als er sah, daß die Vögel über den Opfern des anderen bessere Omen verkündeten, ihn erschlug, wie unser Romulus den Remus erschlug, jedoch mit der Kinnlade eines Esels. Hierfür ließ ihn König Mardochäus von Macedonien auf die Bitte seiner Schwester Judith an einem fünfzig Kubitus hohen Galgen aufhängen. Indessen als Petrus und Paulus, wie ich sagte, nach Rom kamen, entdeckte man, daß der erstere ein flüchtiger Sklave des Pontius Pilatus sei, und nun wurde er auf den Befehl seines Herrn auf dem Janiculum gekreuzigt. Ihre Anhänger, deren gar viele waren, machten das Kreuz zu ihrem Symbol und beten es an. Sie halten es für die größte Ehre, Peitschenhiebe zu erdulden und sogar einen schimpflichen Tod zu erleiden, weil dies der Weg ist, auf dem ihre Lehrer gewandelt sind, und sie sich einbilden, daß sie auf diese Weise zu ihnen gelangen, an einen Ort, der da oben zwischen den Wolken ist.«Vergleiche Lucian: De morte Peregrini

Diese einleuchtende Erklärung über den Ursprung des Christentums wurde mit zwei Ausnahmen, von allen mit der größten Bewunderung aufgenommen. Der junge Offizier warf einen mitleidigen Blick auf Agnes, als ob er sagen wollte: »Soll ich den Dummkopf bestrafen oder hell auflachen?« Sie aber legte den Finger auf die Lippen und bat stumm lächelnd um Schweigen.

»Gut, und die Folgen davon sind, daß die Thermen bald fertig gestellt sein, und wir die herrlichsten Feste haben werden,« bemerkte Proculus. Sagt man nicht, Fulvius, daß der göttliche Diocletian selbst zur Einweihung herkommen wird?«

»Es ist schon fest bestimmt, und wir werden dann prächtige Feste und die schönsten Spiele haben. Aber so lange werden wir nicht zu warten brauchen; denn für andere Zwecke sind bereits Befehle nach Numidien gesandt, eine unbeschränkte Anzahl von Löwen und Leoparden noch vor dem Winter in Bereitschaft zu halten.«

Und indem er sich dann schnell zu seinem Nachbar wandte und einen scharfen, durchdringenden Blick auf dessen Gesicht heftete, sagte er:

»Ein tapferer Soldat wie du, Sebastianus, muß doch entzückt sein von dem edlen Schauspiel, welches uns das Amphitheater bietet, besonders wenn es gegen die Feinde der erhabenen Kaiser und gegen den Staat gerichtet ist.«

Der Offizier richtete sich auf seinem Ruhebett empor, sah dem Fragenden mit unbewegtem, majestätischen Ausdruck ins Gesicht und entgegnete ruhig:

»Fulvius, ich würde die Benennung, welche du mir beilegst, nicht verdienen, wenn ich mit Vergnügen und kaltem Blute den Kampf – wenn wir es überhaupt so nennen dürfen – zwischen einem wilden Tier und einem hilflosen Weibe oder einem Kinde mit ansehen könnte; denn solcher Art sind die Schauspiele, welche du edel nennst. Ja, ich bin stets bereit, mein Schwert gegen einen Feind der Kaiser oder des Staates zu ziehen; aber ich bin auch ebenso bereit, es gegen den Löwen oder Leoparden zu gebrauchen, welcher sich – selbst wenn es auf kaiserlichen Befehl geschieht – auf die Unschuldigen und Wehrlosen stürzt.«

Fulvius fuhr auf, aber Sebastianus legte seine starke Hand auf seinen Arm und fuhr fort:

»Laß mich zu Ende reden. Ich bin nicht der erste Römer, und auch nicht der edelste, welcher schon vor mir so gedacht hat. Denk an die Worte des Cicero: »Prächtig sind diese Spiele ohne Zweifel; welche Freude kann es aber für ein zartes Gemüt sein, entweder einen schwachen Mann von einer mächtigen wilden Bestie zerrissen oder ein edles Tier durch einen Wurfspieß getötet zu sehen?Magnificae nemo negat; sed quae potest esse homini polito delectatio, quum aut homo imbecillus avalentissima bestia lanitur aut praeclara bestia venabulo transverberatur? Ep. ad Fam, lib. VII. ep.1. Und ich schäme mich nicht, mit dem großen römischen Redner übereinzustimmen.«

»So werden wir dich niemals im Amphitheater sehen, Sebastianus?« fragte Fulvius in weichem aber spöttischem Ton.

»Wenn ihr es thut,« entgegnete der Soldat, »so verlaßt euch darauf, daß ihr mich auf Seite der Wehrlosen sehen werdet, und nicht auf jener der Bestien, welche sie zerfleischen wollen.«

»Sebastianus hat recht,« rief Fabiola aus, indem sie in die Hände klatschte, »und ich mache diesem Gespräch durch meinen Beifall ein Ende. Ich habe Sebastianus niemals sprechen hören, ohne daß er großherzigen und erhabenen Empfindungen Ausdruck verliehen hätte.«

Fulvius biß sich schweigend in die Lippen, und die Gäste erhoben sich von ihren Ruhebetten, um sich zu entfernen.


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