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Überraschend schnell war es Sommer geworden. Auf den Promenaden blühten die Linden und in den Bosketts der Schmuckplätze großblumiger Jasmin; starker süßlicher Duft zog mit im heißen Glanz der Sonne und durchschwängerte die ganze Atmosphäre der großen Stadt. Unablässig rasselten die Sprengwagen, alle Fenster standen weit geöffnet, junge Mädchen in duftigen Kleidern machten die Straße hell und freundlich.
Bertha fühlte sich sehr wohl in ihrer Stellung, Potsdamerstraße 72. Sie wußte die gnädige Frau zu nehmen; durch eine zu rechter Zeit angebrachte Schmeichelei, die so fein sein mußte, daß man sie nur ahnte, war bei der alles zu erreichen. Bertha hatte viel freie Hand, noch viel freiere als bei Hauptmanns, denn die Herrschaften gingen viel in den Ausstellungspark, zum Rennen, und bestimmt zweimal in der Woche zum Konzert in den Zoologischen Garten. Gingen die Herrschaften aus, warum sollten die Dienstboten zu Hause bleiben?! Niemand kümmerte sich darum. Wenn sie nur ihre Arbeit machten; wenn nur Bertha ihre Dame nach Wunsch bediente, immer sauber, in hübscher Kleidung und mit lächelnder Miene.
Zum raschen Schätzesammeln kam sie freilich hier auch nicht, das ewige rosa Gekleidetsein, die blendend weißen Schürzen und Häubchen kosteten nicht wenig; am Ende der Woche hatte sie stets eine Rechnung von ein paar Mark bei der Plätterin. Frau Selinger, die so hohen Lohn zahlte, konnte doch wohl verlangen, daß ihr Stubenmädchen täglich in frischem Anzug war. Um sich die Sachen selber herzurichten, die Falbeln zu tollen, die Rüschen zu kräuseln, dazu fehlte es Bertha an Zeit und Geschick. Auch war der gnädigen Frau nichts so zuwider als Wäsch- und Plättdunst. Aber was spielten die paar Mark denn auch für eine Rolle – ob man die mehr oder weniger hatte! Leben und leben lassen!
Nur eins behagte Bertha nicht auf die Dauer: das Essen. Recht ausgehungert war sie von Hauptmanns hierher gekommen, die Augen gingen ihr über vor Gier, als sie das erste Mal die Platten auf den Tisch trug. Lauter feine Sachen! Und dieses Dessert! Mehlspeise, Rosinen und Mandeln und allerhand Törtchen. Der junge Herr war sehr für das Süße und die Mama auch.
Im Frühjahr gab es die ersten Gemüse, Kücken und junge Gans und Erdbeeren, die man noch im Karton kaufte; alles in kleinen Portionen, nur für den herrschaftlichen Tisch bestimmt. Draußen in der Küche gab es ausgekochtes Fleisch – die Herrschaften nahmen täglich Bouillon – und irgend ein derbes Gemüse. Bertha hatte bald keinen Hunger mehr darauf; sie warf ihr Teil in den Mülleimer und machte der Köchin die Töpfe streitig, an denen noch ein bißchen Gutes hängen geblieben war. Sie schrapte die Böden ab, daß die Glasur litt, sie suchte jedes übrig gebliebene Bröselchen von den Tellern der Herrschaft und lutschte zuletzt an ihren Fingern. Sie leckte und schleckte, eine unbezwingliche Gier quälte sie. Rasch tunkte sie auf dem Flur, wenn sie den Nachtisch hereintrug, ihre Finger in den Crême, blitzgeschwind steckte sie vor der Zimmertür noch eine Frucht in den Mund.
In der Beziehung war es bei den ›powren‹ Hauptmanns besser gewesen; gab's da einmal Nachtisch – freilich nur einen Milchflammeri mit verdünnter Fruchtsauce – so kam der Rest in die Küche. Frau Selinger hielt es für die Hauptpflicht der guten Hausfrau, das vom Tisch Übriggebliebne selbst zu versorgen. Umständlich mit den Schlüsseln klappernd, schloß sie die Schälchen und Tellerchen in einen Seitenschrank des geschnitzten Büfetts und legte dann sorgfältig den Schlüssel in das Körbchen, das sie immer mit sich herum trug.
Wie eine lüsterne Katze, mit glitzernden Augen, schlich Bertha am Büfett vorbei; sie konnte nicht durchs Eßzimmer gehen, ohne schnuppernd das Näschen zu erheben. Ha, wie das gut roch! Sie setzte die Zähne aufeinander, als wollte sie krachenden Zucker durchbeißen, das Wasser lief ihr bis in die Mundwinkel.
Heute mittag hatte es Aprikosentörtchen gegeben, wie duftendes Gold lagen die Früchte auf dem knusprigen Butterteig. Jetzt stand Bertha wohl schon eine Viertelstunde vor dem verschlossenen Schränkchen – zwei waren noch drin! Durch das Holz hindurch glaubte sie den Geruch zu spüren. Vom offnen Fenster her kam der Lärm des Spätnachmittags, das Rollen der Pferdebahnwagen, die Luftbedürftige in den Tiergarten führten, das Klingeln der Elektrischen; eine Wespe irrte herein, schwirrte um die Schranktür und summte dann Bertha dicht vorm Gesicht. Sie sah und hörte nicht, ihr ganzes Denken war bei den Törtchen. –
Der junge Herr Selinger rüstete sich zum Ausgehn; er hatte noch einmal die Bartbinde angelegt. Im eleganten, seidnen Faltenhemd ging er im Zimmer hin und her, zog diesen Schub auf und jenen und warf ihn krachend wieder zu. Er hatte geklingelt – hörte die Bertha denn nicht? Ungeduldig drückte er noch einmal anhaltend auf den Knopf der elektrischen Leitung.
Jetzt kam sie.
»Warum hören Sie denn nicht?«
»Ich war bei der gnäd'gen Frau!«
»Natürlich! Für mich haben Sie eben nie Zeit!«
Sie lachte schnippisch. »Was soll ich denn?«
»Schlips binden, Rock anziehn, ausbürsten!« Er ließ sich sehr gern von ihr bedienen.
Sie wußte ganz genau Bescheid unter seinen Sachen, mit spitzen Fingern suchte sie die passende Krawatte heraus. Ihr rosa Rock raschelte, ihre schlanke und doch angenehm volle Taille beugte sich gegen ihn; mit Behagen ließ er sich den Schlips unter den Kragen schlingen und schielte dabei nieder auf ihre flinken Finger.
»Besuch bei Mama?«
»Jawohl. Fräulein Meyer! Die gnäd'ge Frau sagte: ›Mein Sohn wird gleich kommen!‹«
»Hat sich was. Ich gehe aus. Fix, Bertha, meinen Rock!«
Sie hielt ihm den Rock hin, aber statt hineinzuschlüpfen, kniff er sie in die weiche Wange. »Sie sind eine Perle, Bertha!«
Sie wich gewandt zurück. »Au!«
»Na, na! Nur nicht gleich so beleidigt!«
»Kneifen is nich!« Keck lachte sie ihn an, tiefe Grübchen spielten in ihren Wangen.
War sie nicht famos? So frisch ist doch nur eine vom Lande! Mit großem Wohlgefallen betrachtete er sie. »Sagen Sie mal, Bertha, wie steht's denn mit Ihrem Verhältnis? Wohl schön in Sie verschossen, was?«
»Ich habe kein Verhältnis.«
»Na, na!«
»Ne!« Sie wurde ordentlich ärgerlich. »Ich habe auch keins. Na so dumm! Die in unsrem Stand sind mir viel zu gewöhnlich, und 'nen Feinen,« – sie zierte sich ein bißchen – »'nen Feinen krieg ich nich.«
»Das käme doch drauf an,« sagte er mit einem Lächeln und strich sich das volle Kinn. Seine Blicke weideten sie förmlich ab. »Wenn Sie nur wollten!«
»Ich will aber nich.«
»So, so. Ja, Mama hat recht, Sie sind der reine Tugendspiegel.« Mit der Rechten den Hut aufstülpend, winkte er ihr herablassend zu. »Na, vielleicht später!« Und auf der Schwelle rief er ihr noch flüchtig zurück: »Gruß an Mama!«
»Aber die gnäd'ge Frau wartet doch!«
»Tut mir leid, ich muß notwendig ausgehn.« Pfeifend schlug er die Türe zu.
Sie schnitt eine Grimasse hinter ihm drein; der sollte ihr fehlen! Dann huschte sie ans Fenster und guckte hinunter. Mit wem der jetzt wohl losbummelte?!
Da ging er hin mit eiligen Schritten quer über den Damm. Seine gelben Schuhe, der helle Anzug, der weiße Strohhut, die rote Nelke im Knopfloch leuchteten weit. Ein paar junge Mädchen drehten sich nach ihm um. Die Gänse! Berthas Lippen kräuselten sich verächtlich.
Sich ins Zimmer zurückwendend, begann sie aufzuräumen. Sie verfehlte dabei nicht, die Schübe der Toilette und die Fächer des Schreibtischs einer gründlichen Visitation zu unterziehen. Neulich hatte sie eine Düte feiner Pralinés gefunden, die ihr herrlich gemundet; heute entdeckte sie zu ihrem Leidwesen nichts, gar nichts, so sehr sie auch suchte und Kragen und Schlipse, Handschuh und Briefschaften durchwühlte. Sie mußte sich mit dem Rest Likör begnügen, der im Kristallflacon neben der geleerten Kaffeetasse des jungen Herrn stand.
Nachdem sie sich noch diskret mit etwas Eau de Cologne bespritzt und einen Griff in den Kasten mit Zigaretten getan, verließ sie nach einem letzten lüsternen Umherspähen das Zimmer. –
Leo Selinger traf an der Ecke hinterm Kaiserhof sein kleines Mädchen. Rasch und erhitzt trippelte sie da hin und her, sie war sehr eilig aus dem Geschäft hergelaufen, aus lauter Furcht, zu spät zu kommen. Es war ihr gelungen, sich heute etwas eher freizumachen. Nun stürzte sie mit einem so freudestrahlenden Gesicht auf ihn zu: »Leo, ich bin da!« daß er mahnend ihren Arm drückte: »Na, na!«
Neben ihr herschlendernd, musterte er sie. Donnerwetter, wie niedlich! Das hätte er selber nicht gedacht, daß die Trude sich so herausmachen würde; um die würde ihn mancher beneiden! Wie ihr das simple Piquékleidchen saß! Die blusige Taille, der große Matrosenkragen, der vorn das blasse Hälschen ein wenig freiließ, der breite schwarze Gurt, gaben ihrer jugendlich unentwickelten Gestalt etwas knabenhaft Schlankes. Sie sah blutjung aus.
Er schmunzelte. »Na, Schatz, freust du dich?«
Unter dem weißen Matrosenhütchen sahen ihn ihre Augen zärtlich blinzelnd an. »Riesig!«
»Willst du noch was essen?«
»Ne, ne, ich bin ganz satt. Vor Freude. Ich könnte jetzt nichts essen. Nachher! Nachher!«
Wie aufgeregt die kleine Trude war! Er führte sie heute zum ersten Mal ins Theater, in die ›Jugend‹; er war sich selbst nicht klar darüber, warum er grade dies Stück gewählt hatte. Und nachher wollte er mit ihr soupieren.
Zum erstenmal würde sie ganz ohne Gêne ausbleiben können. Die Eltern machten mit dem Verein ›Fidelitas‹ die alljährliche Landpartie nach Stralau, da wurde es spät bis zur Rückkehr; vielmehr früh. Im vorigen Jahr war Trude mitgewesen, da hatten sie bei Sonnenaufgang noch draußen Kaffee getrunken.
Die Mutter mit Arthur und Elli war schon um drei nachmittags ausgerückt, man mußte das seltne Vergnügen doch voll ausgenießen. Vater Reschke kam am Abend nach; es war das einzige Mal im Jahr, daß der Keller früher geschlossen wurde. Nur Grete blieb zu Haus.
Trude lachte übermütig, als sie ihrem Leo erzählte, wie schwer es ihr geworden war, sich von der Partie loszueisen.
»Ich habe Muttern ordentlich was vorreden müssen. Wir hatten Krach. Aber was schadt's. Nun kann ich lange bei dir sein!«
Von einem Strom der Zärtlichkeit mit fortgerissen, drängte sie sich näher an ihn; so dicht schritt sie neben ihm her, daß ihr Kleid bei jedem Schritt um seine Kniee schlug. Sie wußte, daß sie sich im Hellen nicht an seinen Arm hängen durfte, aber heut abend im Dunklen – ach ja!
Er neckte sie. »Aber die Courmacher von Stralau, Trude, was? Da hättst du dir doch einen zulegen können!«
»Ach die!« Sie errötete tief und warf die Lippen auf. »Laß doch!«
»Nanu? Was ist denn los? Du bist ja beleidigt!«
»N – – ein,« sagte sie zögernd. Aber man merkte es ihr an, sie war verstimmt.
Er lachte. »Aber, Trude, tu man nicht so! Als ob du so spröde wärst!«
Es war ein merkwürdiger Blick, mit dem sie ihn ansah; Beschämung lag darin, Vorwurf und zugleich Hingebung.
»Du sollst nicht so was sagen,« murmelte sie und senkte tief den Kopf. »Du nicht – heute nicht!« Sie seufzte; und nun haschte sie doch nach seinem Arm und drückte ihn. »Ich bin dir so gut!«
»Das ist brav von dir! So – laß los! Und nun komm, Trude, nun wollen wir uns heut mal famos amüsieren!«
Ob sie sich auch amüsierte, war ihm bis jetzt nicht klar. Im verdunkelten Parkett des Theaters am Schiffbauer-Damm saß sie dicht an ihn gerückt und hielt verstohlen seine Hand. Mit großen Augen folgte sie den Vorgängen auf der Bühne; ihre Ohren glühten dunkelrot, aber ihr Gesicht wurde immer blasser.
In der Pause führte er sie in die Restauration. Er konnte das jetzt ruhig riskieren, die meisten seiner Bekannten waren bereits auf der Sommerreise, und wenn ihn irgend einer sah – na, wenn schon, sie war ja ein riesig schickes Mädel!
Sie weigerte sich, etwas zu essen, nur trinken wollte sie; sie hatte einen brennenden Durst, das große Bierseidel faßte sie mit beiden Händen und leerte es auf einen Zug.
Als sie dann nach dem letzten Klingelzeichen im dichten Gewühl durch das Foyer drängten, und er, leicht den Arm hinter ihre Taille legend, sie voran schob, zog sie seinen Arm fester um sich. Er merkte, wie ihr schlanker Körper bebte; durch das leichte Sommerkleid durch fühlte er das Pulsen ihres warmen Fleisches. Er drückte sie fester. Das hatte er sich gleich gedacht, dieses Stück war so was!
Von dieser ›Jugend‹ da oben auf der Bühne wehte ein heißer Hauch hinab ins Parkett; ein seltsamer Duft, ein Geruch nach Flieder und Jasmin, in dunklen Lauben blühend, in schwüler treibender Lenznacht.
Er preßte Trudes Hand, die in der seinen zuckte, und neigte sich dicht an ihr heißes Ohr. »Trudel, süße Trude!«
Sie senkte die Wimpern, Tränen hingen daran. Er hatte sie noch nie weinend gesehen, immer nur mit einem lustigen Frätzchen. Er wollte sie necken, aber dann war er förmlich geniert und sah sich scheu um – das war ja gräßlich, wie sie schluchzte!
»Aber Trude!«
Sie drückte krampfhaft seine Hand und biß in ihr Taschentuch. Unaufhaltsam stürzten ihre Tränen.
Gut, daß der letzte Akt zu Ende war!
Als er sich mit ihr dem Ausgang zuschob, sagte er, halb spöttisch, halb ein bißchen mitleidig: »Kleines Schaf!«
Sie lachte schon wieder und hing sich vergnügt an seinen Arm. »Ne, so dumm, was?!«
»Sehr richtig. Das kann ich dir sagen, wenn ich gewußt hätte, daß du so heulen würdest, hätte ich dich wahrhaftig nicht hergeführt! Das nennt sich nun ein Vergnügen!«
Sie nickte heftig. »Doch, es war auch eins! Ich hab mich riesig amüsiert. Ha, da hab ich mal tüchtig geheult; das reicht für lange! Ach, Leo, war das schön,« – sie stieß einen zitternden Seufzer aus – »ne, zu schön!« Die Zähne aufeinander beißend schüttelte sie sich: »Aber nu los!«
»Du hast wohl jetzt 'nen Riesenhunger? Ich auch. Na, denn komm! Heut spendier ich dir Sekt!«
Sie klatschte in die Hände. »Hei, wie nobel! Den hab ich schon immer mal gern trinken wollen!« Aber gleich darauf wurde sie stumm, ein fröstelnder Schauer überflog sie. »Erst noch 'n bißchen draußen rum bummeln – ja?« bat sie mit stockender Stimme.
Er tat ihr den Willen, langsam führte er sie am Wasser weiter hinauf. Der Menschenstrom hatte sich verlaufen, sie waren allein. Er drängte sie in eine dunkle Tornische und küßte sie ab. Sie küßte ihn heftig wieder, ihre Lippen lagen heiß auf den seinen; minutenlang hing sie an ihm.
Zärtlich flüsternd schlenderten sie dann wieder weiter.
Massig hob sich der Bau der Marschallbrücke, vereinzelter Laternenschein warf zitternde Kringel und blanke Flecke auf das schwarze schaukelnde Wasser. Die Wellen glucksten an der Mauer des Kai. Eine feuchte Kühle stieg auf.
Die einsamen Schritte der beiden hallten gedämpft.
»Du,« sagte Trude plötzlich und lachte leise, »die Annchen hat noch 'n Dusel gehabt, daß der verrückte Bruder sie erschossen hat.«
»Nein. Darin liegt ja grade der Fehler des Stücks,« belehrte Leo.
»Nanu? Warum denn ein Fehler? Sie kann doch nich ins Wasser gehn? – Das ist viel zu gewöhnlich. Puh, das tun ja die meisten! Weißt du, ich hab auch eine gekannt – sie kam oft zu meinen Eltern ins Geschäft kaufen – die is nich weit von der Potsdamer Brücke in den Landwehrkanal gesprungen. Ihr Bruder hat nachher ihre Sachen bei uns auf der Straße an Grummachs verkauft, in dem Trödelladen. Da hingen sie lange im Fenster. Greulich!« Sie schauerte zusammen. »Wie kann man bloß?!«
»Laß doch das dumme Gerede,« sagte er, unangenehm berührt. »Das ist ja ungemütlich. Ä!«
Sie lachte wieder, und dann blieb sie mit einem Ruck stehen und hemmte so auch seine Schritte. Mit einem Laut, halb Lachen, halb Seufzer, warf sie plötzlich beide Arme um seinen Hals und küßte ihn ungestüm.
»Ach – – –!«
»Trude, ne, aber Trude, wenn einer kommt!« Er sah sich scheu um. »Hier kann uns ja jeder sehn!«
»Is mir ganz egal,« lallte sie und verbarg den Kopf an seiner Brust.