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Auch ein Wort über unser Judentum.

Erschienen Berlin 1880 (3-5. Auflage 1881), Weidmannsche Buchhandlung.

In dem Charivari, welches jetzt zum Befremden der übrigen gebildeten Welt in Deutschland über die Judenfrage sich erhoben hat und zu dessen Mißklängen der Pöbel auf beiden Seiten nach Vermögen beisteuert, wird es kaum möglich sein, daß eine einzelne Stimme sich Gehör verschafft; die Aussicht das Unwesen auch nur zu mindern erscheint selbst dann gering, wenn man es über sich gewinnt zu glauben, daß die Agitation nicht zugleich eine Machination ist. Ich bin es zufrieden, wenn die wenigen Worte, die ich zu sagen beabsichtige, denjenigen Antwort geben, die es etwa interessieren mag zu erfahren, wie ich über diese Angelegenheit urteile. Sie scheidet viele sonst gut und lange Verbündete, und Scheiden tut weh. Vielleicht gelangt das Wort der Verständigung, welches als allgemeines verhallen wird, doch als persönliches hier und da an das Ziel.

Unserer Generation ist es beschieden gewesen, was die Geschichte nur von wenigen zu sagen vermag, daß die großen Ziele, die wir, als wir zu denken begannen, vor uns fanden, jetzt von unserer Nation erreicht sind. Wer noch die Zeit gekannt hat der Ständeversammlungen mit beratender Stimme und des Deutschlands, das höchstens auf der Landkarte einerlei Farbe hatte, dem wird unser Reichstag und unsere Reichsfahne um keinen Preis zu teuer sein, mag immer kommen was da will, und es kann noch vieles kommen. Aber es gehört fester Mut und weiter Blick dazu, um dieses Glückes froh zu werden. Die nächsten Folgen erinnern allerdings an den Spruch, daß das Schicksal die Menschen straft durch die Erfüllung ihrer Wünsche. In dem werdenden Deutschland fragte man, wie es gemeinsam Fechtenden geziemt, nicht nach konfessionellen und Stammesverschiedenheiten, nicht nach dem Interessengegensatz des Landmanns und des Städters, des Kaufmanns und des Industriellen; in dem gewordenen tobt ein Krieg aller gegen alle und werden wir bald so weit sein, daß als vollberechtigter Bürger nur derjenige gilt, der erstens seine Herstammung zurückzuführen vermag auf einen der drei Söhne des Mannus, zweitens das Evangelium so bekennt, wie der pastor collocutus es auslegt, und drittens sich ausweist als erfahren im Pflügen und Säen. Neben dem längst ausgebrochenen konfessionellen Krieg, dem sogenannten Kulturkampf, und dem neuerdings entfachten Bürgerkrieg des Geldbeutels, tritt nun als drittes ins Leben die Mißgeburt des nationalen Gefühls, der Feldzug der Antisemiten.

Wir älteren Männer, deren ganzes Wollen und Hoffen eben in dem nationalen Gedanken aufgegangen ist, stehen diesem Treiben gegenüber vor allen Dingen mit der doppelten Empfindung, teils, daß wieder einmal Saturnus seine Kinder frißt, teils daß diese Evolution, wie alle rückläufigen Bewegungen der Dinge, eines der retardierenden Momente ist, in denen die Geschichte gerade ebenso sich bewegt wie der Roman, und die schließlich an den Dingen nichts ändern. Das hindert aber nicht, daß sie an Personen und Interessen schweren Schaden stiften, und gibt uns nicht das Recht diesem selbstmörderischen Treiben des Nationalgefühls schweigend zuzuschauen.

Die deutsche Nation ruht, darüber sind wir wohl alle einig, auf dem Zusammenhalten und in gewissem Sinn dem Verschmelzen der verschiedenen deutschen Stämme. Ebendarum sind wir Deutsche, weil der Sachse oder der Schwabe auch den Rheinländer und den Pommer als seinesgleichen gelten läßt, das heißt als vollständig gleich, nicht bloß in bürgerlichen Rechten und Pflichten, sondern auch im persönlichen und geselligen Verkehr. Wir mögen den sogenannten engeren Landsleuten noch eine nähere Sympathie entgegentragen, manche Erinnerung und manches Gefühl mit ihnen teilen, das außerhalb dieses Kreises keinen Widerhall findet; die Empfindung der großen Zusammengehörigkeit hat die Nation geschaffen und es würde aus mit ihr sein, wenn die verschiedenen Stämme je anfangen sollten sich gegeneinander als Fremde zu fühlen. Wir verhehlen uns die Verschiedenheit nicht; aber wer recht fühlt, der erfreut sich derselben, weil die vielfachen Ziele und Verhältnisse des Großstaates den Menschen in seiner ganzen Mannigfaltigkeit fordern und die Fülle der in unser großes und schicksalvolles Volk gelegten Gaben und der ihm aufgelegten Verpflichtungen von keinem einzelnen Stamm ganz entwickelt und gelöst werden kann.

Inwiefern stehen nun die deutschen Juden anders innerhalb unseres Volkes als die Sachsen oder die Pommern? Es ist richtig, daß sie Nachkommen weder von Istävo sind noch von Hermino oder Ingävo; und die gemeinschaftliche Abstammung von Vater Noah genügt freilich nicht, wenn die germanische Ahnenprobe den Deutschen macht. Allerdings wird von der deutschen Nation noch allerlei mehr abfallen als die Kinder Israels, wenn ihr heutiger Stand nach Tacitus' Germania durchkorrigiert wird. Herr Quatrefages hat vor Jahren nachgewiesen, daß nur die Mittelstaaten wirklich germanisch seien und la race prussienne eine Masse, zu der verkommene Slaven und allerlei anderer Abfall der Menschheit sich vereinigt habe; als späterhin la race germanique und la race prussienne in den Fall kamen der großen Nation gemeinschaftlich den Marsch zu machen, ist im Laufen vor beiden kein Unterschied. wahrgenommen worden. Wer die Geschichte wirklich kennt, der weiß, daß die Umwandlung der Nationalität in stufenweisem Fortschreiten und mit zahlreichen und mannigfaltigen Übergängen oft genug vorkommt. Historisch wie praktisch hat überall nur der Lebende recht; so wenig, wie die Nachkommen der französischen Kolonie in Berlin in Deutschland geborene Franzosen sind, so wenig sind ihre jüdischen Mitbürger etwas anderes als Deutsche. Daß die jüdische Masseneinwanderung über die Ostgrenze, welche Herr v. Treitschke an die Spitze seiner Judenartikel gestellt hat, eine reine Erfindung ist, hat Herr Neumann bekanntlich an der Hand der Statistik in schlagender Weise dargetan, und wenn Herr v. Treitschke, wie ebenfalls bekannt, »von dem, was er gesagt hat, kein Wort zurücknimmt«, so hat dafür Herr Adolf Wagner, auch ein entschiedener Antisemit, der dieselbe Meinung ausgesprochen hatte, unumwunden zugestanden, daß er sich hierin, geirrt habe.

In diesem Moment liegt der wesentliche Gegensatz der Stellung des Judentums in alter und in neuer Zeit. Die alte Welt kennt das nicht, was wir heute den nationalen Staat nennen. Ihre Staatenbildung bleibt entweder hinter demselben weit zurück, wie die Stadtrepubliken Griechenlands und Roms, oder greift weit darüber hinaus, wie die Monarchien Alexanders und Cäsars; auch in den letzteren und überhaupt im Altertum dachte man gar nicht an dasjenige homogene und ungefähr mit dem Sprachgebiet zusammenfallende Staatsbürgertum, welches heute den Grund jeder politischen Gestaltung bildet. Deshalb blieb den Juden hier, auch nach dem Untergang ihres Staats, eine gewisse nationale Geschlossenheit, die namentlich ihren Ausdruck findet in der ihnen eigentümlichen Literatur. Allerdings haben sie bald als Schriftsteller statt ihrer eigenen sich der damaligen Weltsprache zu bedienen angefangen und stellen sich auch ihrerseits auf den damals allgemein gültigen Standpunkt der griechischen Bildung; aber ihre hervorragendsten Schriftsteller, der Historiker Josephus, der Philosoph Philon sind ganz und voll Juden und bewußte Vertreter des Judentums. Eine solche Literatur gibt es heutzutage nicht mehr. Wenn Herr v. Treitschke an die talmudistische Geschichtschreiberei von Grätz erinnert, so vergißt er, daß in solchen Fragen die literarischen Winkel außer Betracht bleiben – oder wird er die deutsche Historiographie etwa für Hurter und Genossen verantwortlich machen? Die jüdisch-alexandrinische Literatur ist ein wichtiger Faktor in der Geschichte des späteren Altertums; wo gibt es heutzutage dafür eine Analogie? Alle hervorragenden Arbeiten, die von Juden der Neuzeit herrühren, stehen innerhalb der Literaturkreise derjenigen Nation, welcher ebendieser Jude angehört. Es tritt dies weniger hervor in den philosophischen und den abstrakten Wissenschaften, bei welchen überhaupt die Nationalität, namentlich auf den höchsten Spitzen, oft fast unfühlbar wird, als in der Poesie. Ich will keine Namen nennen; aber man vergegenwärtige sich jeden jüdischen Dichter und Romanschreiber von einigem Belang oder auch nur von einigem Erfolg; man wird wohl die Spuren ihrer Herkunft erkennen, wie denn kein Poet seinen Ursprung verleugnen kann und Goethe immer auch ein Frankfurter Kind bleibt; aber wie sie sind, trefflich, mittelmäßig, widerwärtig, sie haben keine Fühlung unter sich und der deutsche Israelit steht ebenso mitten im deutschen literarischen Leben wie der englische mitten im englischen.

Das ist der eigentliche Sitz des Wahnes, der jetzt die Massen erfaßt hat und sein rechter Prophet ist Herr v. Treitschke. Was heißt das, wenn er von unsern israelitischen Mitbürgern fordert, sie sollen Deutsche werden? Sie sind es ja, so gut wie er und ich. Er mag tugendhafter sein als sie; aber machen die Tugenden den Deutschen? Wer gibt uns das Recht unsere Mitbürger dieser oder jener Kategorie wegen der Fehler, welche im allgemeinen dieser Kategorie, es sei auch mit Recht, zur Last gelegt werden, aus der Reihe der Deutschen zu streichen? Wie scharf man die Fehler dieser Mitbürger empfinden, wie schroff man über alle Milderungsgründe sich hinwegsetzen mag, immer wird man logisch wie praktisch höchstens dahin kommen die Juden für Deutsche zu erklären, welche im Punkte der Erbsünde doppelt bedacht worden sind. Ernsthafte Männer, wenn sie sich dies deutlich gemacht haben, werden darüber nicht im Zweifel sein, daß es ebenso dringend geboten ist den schädlichen Wirkungen dieser Fehler durch prävenierende Gesetzgebung wie im Strafweg nach Vermögen zu steuern, als unmöglich nach dem supponierten Quantum der Erbsünde die Stellung des deutschen Bürgers zu regeln.

Aber mit dieser Einsicht ist nicht genug getan. Es muß in die Auffassung der Ungleichheit, welche zwischen den deutschen Occidentalen und dem semitischen Blut allerdings besteht, größere Klarheit und größere Milde kommen. Wir, die eben erst geeinigte Nation, betreten mit dem Judenkrieg eine gefährliche Bahn. Unsere Stämme sind recht sehr ungleich. Es ist keiner darunter, dem nicht specifische Fehler anhaften, und unsere gegenseitige Liebe ist nicht so alt, daß sie nicht rosten könnte. Heute gilt es den Juden – ob bloß den ungetauften oder auch den getauften und in diesem Falle bis zu welchem Gliede, unterlassen die Herren zu untersuchen, da das herzliche Einverständnis der pastoralen und der germanischen Orthodoxie dabei in die Brüche gehen müßte und das künftige Blutmischungsregulativ von Haus aus in die Domäne des Herrn Ernst Dohm gehört. Morgen wird vielleicht bewiesen, daß genau genommen jeder Berliner nicht besser sei, als ein Semit. Noch etwas weiterhin, und der Pommer fordert die Erstreckung der Statistik auf die Windbeutelei und hofft durch Zahlen zu beweisen, daß dann in den westlichen Provinzen ein doppelter Prozentsatz sich herausstellen werde. Es wäre das nicht der ungeschickteste Weg um die Einheit unserer Nation zu untergraben. Wir verdanken sie mehr dem Haß unserer Feinde als unserem eigenen Verdienst; was der Krieg verbunden hat, kann der Friede, namentlich ein Friede, wie er jetzt in der Presse und auf den Tribünen schaltet, wiederum lockern. Allerdings wird das Weitergehen auf diesem Wege etwas mehr Umstände machen als der Gesamtangriff, den die große deutsche Nation jetzt sich anzuschicken scheint gegen den Mühlendamm zu unternehmen, welcher keinen Judas Maccabäus besitzt. Aber der Fanatismus ist leider nicht immer inkonsequent; und der Hader unter West und Ost, unter Norden und Süden der Nation kann ebenso von den Toten wiederauferstehen, wie andere längst für gestorben und begraben gehaltene Ungeheuerlichkeiten. Uns allen klingt Moltkes Wort im Gedächtnis nach, daß was ein Feldzug gewonnen hat, dreißig Jahre der Verteidigung fordert. Verteidigung aber heißt nicht bloß Einheit, sondern auch Einigkeit.

Es soll ganz und gar nicht in Abrede gestellt werden, daß die Sondereigenschaften der unter uns lebenden Personen jüdischer Abstammung weit schärfer empfunden werden als diejenigen anderer Stämme und selbst anderer Nationen. Sie sind von Haus aus bestimmter ausgeprägt und durch die beiden Teilen gleich verderbliche tausendjährige Unterdrückung der deutschen Semiten durch die deutschen Christen in künstlicher und zum Teil grauenvoller Weise gesteigert. Unsere politische wie unsere literarische Entwickelung trägt die Spuren davon und kein Historiker kann sie überschweigen. Die Geschichte des Hauses Rothschild ist für die Weltgeschichte von größerer Bedeutung als die innere Geschichte des Staates Sachsen; und ist es gleichgültig, daß dies die Geschichte eines deutschen Juden ist? Unser Jahrhundert hat vielleicht kein größeres Dichtertalent gesehen als Heine; und wer kann dieses Spielen des Verstandes mit dem eigenen Herzblut, dieses im Wollüstigen und Phantastischen gewaltige, der Charaktertragik Shakespeares schlechthin bare Gestaltungstalent anders begreifen, als wenn man sich seines Ursprungs erinnert? Gewiß, die Unterschiede sind da; und sie sind so beschaffen, daß der Judenkultus einer gewissen Epoche oder – in welcher Form er heutzutage aufzutreten pflegt – die Judenfurcht wohl zu den einfältigsten Verwirrungen gehören, deren zu bedienen unsere Nation sich beliebt hat und noch beliebt. Aber diesen Schranken und Mängeln stehen wieder Fähigkeiten und Vorzüge gegenüber, deren Besitz nicht zum letzten Teil diese Agitation mitveranlaßt hat. Daß der reinste und idealste aller Philosophen als Jude gelebt und gelitten hat, ist auch kein Zufall; und an der jüdischen Wohltätigkeit, auch gegen Christen, könnten diese sich ein Beispiel nehmen. Es ist eben wie überall. Licht und Schatten sind gemischt; ob mehr oder minder ungleich, wird niemand zu entscheiden wagen, der nicht Hofprediger ist. Ohne Zweifel sind die Juden, wie einst im römischen Staat, ein Element der nationalen Dekomposition Ich habe in diese ernste Frage nicht die andere recht gleichgültige hineinziehen wollen, ob ein deutscher Schriftsteller sich einmal mehr oder weniger widersprochen hat, und habe darum nicht erwidert auf die literarischen Streifzüge gewisser Parlamentsredner, deren Vorträge besser Leitartikel der entsprechenden Presse geblieben wären. Indes da ich einmal hier das Wort nehme, glaube ich hinzufügen zu sollen, daß meine Meinung über die Judenfrage vor dreißig Jahren ebenso dieselbe war, wie meine Stimmung gegen diesen Teil meiner Mitbürger. Wer sich von dem letzteren überzeugen will, worauf mehr ankommt, der lese zum Beispiel was ich über das Verhalten der Juden bei Cäsars Tod gesagt habe. Wer mein Buch kennt, wird es bestätigen, daß dasselbe den Anspruch erhebt den Judenschmeichlern ebenso zu mißfallen wie den Judenhassern., so in Deutschland ein Element der Dekomposition der Stämme, und darauf beruht es auch, daß in der deutschen Hauptstadt, wo diese Stämme faktisch sich stärker mischen als irgendwo sonst, die Juden eine Stellung einnehmen, die man anderswo ihnen beneidet. Dekompositionsprozesse sind oftmals notwendig, aber nie erfreulich und haben unvermeidlich eine lange Reihe von Übelständen im Gefolge; der unsrige weniger als der römische, weil die deutsche Nation keineswegs ein so blasser Schemen ist wie die Cäsarische Reichsangehörigkeit; aber so sehr bin ich meiner Heimat nicht entfremdet, daß nicht auch ich oft schmerzlich empfände, was ich gehabt habe und was meinen Kindern fehlen wird. Aber Kinderglück und Männerstolz sind nun einmal unvereinbar. Ein gewisses Abschleifen der Stämme aneinander, die Herstellung einer deutschen Nationalität, welche keiner bestimmten Landsmannschaft entspricht, ist durch die Verhältnisse unbedingt geboten und die großen Städte, Berlin voran, deren natürliche Träger. Daß die Juden in dieser Richtung seit Generationen wirksam eingreifen, halte ich keineswegs für ein Unglück, und bin überhaupt der Ansicht, daß die Vorsehung weit besser als Herr Stöcker begriffen hat, warum dem germanischen Metall für seine Ausgestaltung einige Prozent Israel beizusetzen waren.

Dies sind Ansichten über historische Vorgänge, die andern zum Teil anders erscheinen werden; wenn der Fanatismus noch ein neutrales Gebiet anerkennt, sollten Meinungsverschiedenheiten über das Mehr oder Minder des Tatsächlichen nicht die Gemüter zerrütten und die Herzen entzweien. Worauf es ankommt, ist aus der Verwirrung und der Spaltung heraus zu sicheren Grundsätzen des praktischen Handelns zu kommen; und ich will aussprechen, was mir in dieser Hinsicht als Pflicht der Deutschen erscheint. Die Regierung kann hier wenig tun, auch wenn sie es will; es liegt jedem einzelnen ob zu beweisen, daß wir ein freies Volk sind, fähig, sich selbst und seine Stimmungen zu beherrschen und begangene Fehler zu verbessern.

Die gute Sitte und noch eine höhere Pflicht gebieten, die Besonderheiten der einzelnen Nationen und Stämme mit Maß und Schonung zu diskutieren. Je namhafter ein Schriftsteller ist, desto mehr ist er verpflichtet, in dieser Hinsicht diejenigen Schranken einzuhalten, welche der internationale und der nationale Friede erfordert. Eine Charakteristik der Engländer und der Italiener von einem Deutschen, der Pommern und der Rheinländer von einem Schwaben ist ein gefährliches Unternehmen: bei aller Wahrhaftigkeit und allem Wohlwollen hört der Besprochene doch von allem nur den Tadel. Das unvermeidliche und unvermeidlich ungerechte Generalisieren wirkt verstimmend und erbitternd, während es selbstverständlich eine Lächerlichkeit sein würde von solchen Schilderungen eine Besserung der bezeichneten Schäden zu erwarten. Darin vor allem liegt das arge Unrecht und der unermeßliche Schaden, den Herr v. Treitschke mit seinen Judenartikeln angerichtet hat. Jene Worte von den hosenverkaufenden Jünglingen und den Männern aus den Kreisen der höchsten Bildung, aus deren Munde der Ruf ertönt »die Juden sind unser Unglück« – ja es ist eingetroffen, was Herr v. Treitschke voraussah, daß diese »versöhnenden Worte« mißverstanden worden sind. Gewiß waren sie sehr wohlgemeint; gewiß liegt den einzelnen Klagen, die dort erhoben werden, vielfach Wahres zu Grunde; gewiß sind härtere Anklagen gegen die Juden tausendmal ungehört verhallt. Aber wenn die Empfindung der Verschiedenheit dieses Teils der deutschen Bürgerschaft von der großen Majorität bis dahin niedergehalten worden war durch das starke Pflichtgefühl des bessern Teils der Nation, welche es nicht bloß wußte, daß gleiche Pflicht auch gleiches Recht fordert, sondern auch davon die tatsächlichen Konsequenzen zog, so sah sich diese Empfindung nun durch Herrn v. Treitschke proklamiert als die »natürliche Reaktion des germanischen Volksgefühls gegen ein fremdes Element«, als »der Ausbruch eines tiefen lang verhaltenen Zornes«. Das sprach Herr v. Treitschke aus, der Mann dem unter allen ihren Schriftstellern die deutsche Nation in ihren letzten großen Krisen den meisten Dank schuldet, dessen Feder eines der besten Schwerter war und ist in dem gewendeten, aber nicht beendeten Kampfe gegen den alten Erbfeind der Nation, den Partikularismus. Was er sagte, war damit anständig gemacht Daher die Bombenwirkung jener Artikel, die wir alle mit Augen gesehen haben. Der Kappzaum der Scham war dieser »tiefen und starken Bewegung« abgenommen; und jetzt schlagen die Wogen und spritzt der Schaum.

Ohne Zweifel hat Herr v. Treitschke diese Wogen und diesen Schaum nicht gewollt, und es fällt mir nicht ein, ihn für die einzelnen Folgen seines Auftretens verantwortlich zu machen. Aber die Frage ist doch unerläßlich: was hat er gewollt? Jene »tiefe und starke Bewegung« hatte doch wohl irgend einen Zweck? Herr v. Treitschke ist ein redegewaltiger Mann; aber er selbst hat doch wohl kaum geglaubt, daß auf seine Allokution hin die Juden nun, wie er es ausdrückt, sämtlich deutsch werden würden. Und wenn nicht, was dann? ein kleines klares Wort darüber wäre nützlicher gewesen als all die ziellosen großen. Nur so viel ist klar: jeder Jude deutscher Nationalität hat den Artikel in dem Sinne aufgefaßt und auffassen müssen, daß er sie als Mitbürger zweiter Klasse betrachtet, gleichsam als eine allenfalls besserungsfähige Strafcompagnie. Das heißt den Bürgerkrieg predigen. Der Ausnahme einzelner Personen und der persönlichen Bekannten, die nach Herrn v. Treitschkes Vorgang jetzt bei den Antisemiten landläufig geworden ist, hätten er und seine Nachfolger besser sich enthalten. Wenn ein Italiener ein Pasquill auf die deutsche Nation schriebe und Herrn v. Treitschke persönlich ausnähme, würde ihm nicht für die doppelte Beleidigung eine doppelte Abfertigung zu teil werden? Mit vollem Recht haben diejenigen Juden, denen er nicht den Rücken dreht, ihn ihm gewiesen. Sicherlich hat er nur einen platonischen Bürgerkrieg im Sinne gehabt; aber dieser hat, wie billig, geendigt, wie die platonische Liebe zu endigen pflegt. Die schlechten Juden bleiben, was sie waren; die guten wenden sich von den Christen ab; und von den Christen selbst stürzt der Pöbel aller Klassen sich begierig auf das wehrlose Wild und die Besseren sind zum Teil im Innern unsicher und schwankend. Herr v. Treitschke hat mit gutem Recht einen politischen und moralischen Einfluß auf seine Nation wie heute kein zweiter Publicist; er wird, wie es üblich ist, für seine hohe Stellung bestraft durch die Wirkung seiner Fehler.

Diese Hetze des Tages, wie sie in den Judenspiegeln und wie sie weiter heißen jetzt ihren Lauf hat, kann das Publikum nicht bannen, aber ächten. Dies wird hoffentlich nicht ausbleiben, und die entwichene Toleranz zurückkehren, – nicht diejenige, die sich von selbst versteht, gegen die Synagoge, sondern die wesentlichere Toleranz gegen die jüdische von ihren Trägern nicht verschuldete, ihnen als Schicksal auf die Welt mitgegebene Eigenartigkeit. Was über die Sonderstellung des deutschen Judentums im guten wie im bösen zu sagen ist – der Geschichtschreiber wie der Literarhistoriker unserer Zeit kann den Gegensatz nicht unerörtert lassen – dafür werden die Schriftsteller, welche in Betracht kommen, sehr wohl eine Form zu finden wissen, die der verständige Jude hinnehmen kann. Auch das Niederhalten des schlimmen Treibens gewisser jüdischer Elemente verträgt sich vollständig mit der Schonung und der Rücksicht, auf welche der unbescholtene jüdische Mitbürger genau soviel Anrecht hat wie der christliche. Der jüdische Wucher ist keine Fabel; und hoffentlich wird das neue Wuchergesetz ihm so weit steuern, als überhaupt den verbrecherischen oder auch nur gemeingefährlichen Handlungen von Staats wegen gesteuert werden kann. Wenn der Jude wie der Judenfreund dies lebhaft wünschen, so wird hoffentlich auch der eifrige Antisemit nichts dagegen haben, wenn bei dieser Gelegenheit es auch einem christlichen Blutsauger schlecht geht. Ferner wird es gut sein, sich zu erinnern, daß im Land Ägypten der Wucher keineswegs aufhörte, als König Pharao die Judenfrage in radikaler Weise gelöst hatte.

»Von einer Zurücknahme oder auch nur einer Schmälerung der vollzogenen Emancipation kann unter Verständigen gar nicht die Rede sein«, sagt Herr v. Treitschke; »sie wäre ein offenbares Unrecht«. Schlimm genug, daß man dergleichen schon sagen muß! Aber was die sogenannte Antisemitenpetition der Herren Zöllner und Genossen erbittet, ist schlimmer als ein offenbares Unrecht; es ist ein heimliches und tückisch verdecktes. Die Juden sollen, wenn Fürst Bismarck nach Herrn Zöllners unmaßgeblicher Ansicht die Nation reformiert, von allen obrigkeitlichen (autoritativen) Stellungen ausgeschlossen werden und ihre Verwendung im Justizdienst, namentlich als Einzelrichter, eine »angemessene Beschränkung« erfahren; und das Begleitschreiben macht den Fürsten darauf aufmerksam, daß die Staatsregierung im stande sei, diese Bitte lediglich auf dem Wege der Verwaltung ohne jede Zuziehung der gesetzgebenden Faktoren zu gewähren. Also hiernach steht es den Juden auch ferner frei, die Rechte zu studieren und die Prüfungen zu absolvieren, nur angestellt können sie nicht werden. Eine Rechtsschmälerung ist es freilich nicht, wenn das Recht bleibt wie es ist – – nur daß davon kein Gebrauch gemacht werden kann; ein guter Beitrag zu der römischen Lehre vom nudum jus und zu der kulturhistorisch interessanten Untersuchung über die Gewissensweite der neu-germanischen Orthodoxen. Sind die preußischen Universitäten, die den Namen unserer Könige tragen, gegründet als Schlingen zum Heranlocken an Stellungen, in die der Einlaß versagt wird? Ich kann es verstehen, daß ein richtiger verbissener Antisemit die gute alte Zeit zurückwünscht, in welcher der Jude nur durch das Taufbecken fähig wurde sich zur Übernahme einer obrigkeitlichen Stellung vorzubereiten. Aber die Forderung dieser Petenten bestätigt leider den alten Satz, daß der Fanatismus ein Krebsschaden ist, welcher schließlich auch das Gefühl der Ehre und der Ehrenhaftigkeit angreift.

Die Petition kommt zur rechten Zeit. Sie öffnet jedem die Augen, wieweit wir schon sind, und wohin wir kommen müssen und kommen werden, wenn diese Flut weiter braust. Sie ist an unserer Universität in diesen Tagen zur Unterzeichnung herumgeboten worden mit einer salvatorischen Klausel in bezug auf »die bürgerliche Stellung und den Standpunkt« der Studenten, welche den Inhalt der Petition nicht berührt. In bezug auf dieselbe heißt es in einem mir gedruckt, aber nicht unterzeichnet, vorliegenden Begleitbrief an die Kommilitonen:

»Gegen alle Schwierigkeiten, Einwendungen und Bedenklichkeiten, die uns von irgend einer Seite erhoben werden könnten, sichert uns der unsre Stellung so bescheiden abgrenzende Zusatz. So wenigstens meint einer unsrer Herren Professoren in Berlin, der in seiner Eigenschaft als akademischer Lehrer, Staatsmann und Volksvertreter sicher in dieser Frage Autorität besitzt wie kein Zweiter. Ihn hatten wir Studenten, die wir in Berlin während der Ferien zuerst an die Angelegenheit herantraten, um Rat gefragt, sowohl über die Opportunität einer derartigen Klausel im speciellen, wie unseres Vorgehens im allgemeinen, und der überaus freundliche und detaillierte Bescheid, der uns von dieser Seite wurde, schloß mit den Worten: ›Ich sehe nicht nur keinen Grund Ihnen abzuraten, sondern ich wünsche Ihnen vielmehr alles Glück dazu.‹«

Es ist mir nicht wahrscheinlich, daß Herr v. Treitschke seinen Namen denen des Herrn Zöllner und seiner Genossen beigesellt hat, und noch weniger kann ich es für möglich halten, daß er der hier bezeichnete Berater ist Aber er wird als solcher genannt, und eine Erklärung, daß er diesen Rat so nicht gegeben hat, erscheint mir dringend geboten, eben weil wir stolz darauf sind einen solchen Lehrer und einen solchen Mann den unsern zu nennen. Über den Vorgang selbst, soweit er die Universität betrifft, finde ich keine Veranlassung in diesem Zusammenhang mich zu äußern, zumal da dies eine Frage ist, bei der noch ganz andere Momente als pro- und antisemitische Stimmungen in Betracht kommen.

Schließlich ein Wort über die Stellung der Juden selbst zu dieser leidigen Bewegung. Selbstverständlich ist unsere Nation durch Recht und Ehre verpflichtet sie in ihrer Rechtsgleichheit zu schützen, sowohl vor offenem Rechtsbruch wie vor administrativer Prellerei; und diese unsere Pflicht, die wir vor allem uns selbst schulden, hängt keineswegs ab von dem Wohlverhalten der Juden. Aber wovor nicht wir sie schützen können, das ist das Gefühl der Fremdheit und Ungleichheit, mit welchem auch heute noch der christliche Deutsche dem jüdischen vielfach gegenübersteht und das, wie der gegenwärtige Augenblick einmal wieder zeigt, allerdings eine Gefahr in sich trägt für sie wie für uns – der Bürgerkrieg einer Majorität gegen eine Minorität, auch nur als Möglichkeit, ist eine nationale Kalamität. Die Schuld davon liegt allerdings zum Teil bei den Juden. Was das Wort »Christenheit« einstmals bedeutete, bedeutet es heute nicht mehr voll; aber es ist immer noch das einzige Wort, welches den Charakter der heutigen internationalen Civilisation zusammenfaßt und in dem Millionen und Millionen sich empfinden als Zusammenstehende auf dem völkerreichen Erdball. Außerhalb dieser Schranken zu bleiben und innerhalb der Nation zu stehen ist möglich, aber schwer und gefahrvoll. Wem sein Gewissen, sei es positiv oder negativ, es verbietet dem Judentum abzusagen und sich zum Christentum zu bekennen, der wird dementsprechend handeln und die Folgen auf sich nehmen; Betrachtungen dieser Art gehören in das Kämmerlein, nicht in die öffentliche Diskussion. Aber es ist eine notorische Tatsache, daß eine große Anzahl von Juden nicht durch Gewissensbedenken vom Übertritt abgehalten wird, sondern lediglich durch ganz andere Gefühle, die ich begreifen, aber nicht billigen kann. – Auch die zahlreichen specifisch jüdischen Vereine, wie sie zum Beispiel hier in Berlin bestehen, erscheinen mir, soweit nicht eben die jeder Diskussion sich entziehende Glaubensfrage auch hier eingreift, entschieden vom Übel. Ich würde keinem Wohltätigkeitsverein beitreten, dessen Statuten ihn verpflichteten nur Holsteinern Hülfe zu gewähren; und bei aller Achtung vor dem Streben und dem Leisten dieser Vereine kann ich in ihrer Sonderexistenz nur eine Nachwirkung der Schutzjudenzeit erkennen. Wenn diese Nachwirkungen auf der einen Seite hin verschwinden sollen, so müssen sie es nach der andern auch; und auf beiden Seiten ist noch viel zu tun. Der Eintritt in eine große Nation kostet seinen Preis; die Hannoveraner und die Hessen und wir Schleswig-Holsteiner sind daran ihn zu bezahlen, und wir fühlen es wohl, daß wir damit von unserem Eigensten ein Stück hingeben. Aber wir geben es dem gemeinsamen Vaterland. Auch die Juden führt kein Moses wieder in das gelobte Land; mögen sie Hosen verkaufen oder Bücher schreiben, es ist ihre Pflicht, soweit sie es können ohne gegen ihr Gewissen zu handeln, auch ihrerseits die Sonderart nach bestem Vermögen von sich zu tun und alle Schranken zwischen sich und den übrigen deutschen Mitbürgern mit entschlossener Hand niederzuwerfen.


Nachwort. Zugefügt in der 3.-5. Auflage.

Aus Herrn v. Treitschkes Erwiderung auf meine Schrift im neuesten Heft der Preußischen Jahrbücher ersehe ich, daß die ihm in dem gedruckten Brief der antisemitischen Studenten beigelegte Mitteilung auf Mißverständnis und Mißbrauch seines Namens beruht, wie ich das in dieser Schrift bereits vorausgesetzt hatte. Auf diese Bestätigung kam es mir an; die Form, in der sie abgegeben worden ist, kann mir gleichgültig sein.

Jener Brief ist mir aus studentischen Kreisen zugekommen und ich habe zu erkennen Gelegenheit gehabt, welchen Schaden er gestiftet hat und stiften mußte. Ich habe, als ich von ihm Kenntnis, erhielt, sofort, eben durch die von Herrn v. Treitschke gewünschte Vermittelung, ihm von der Existenz sowie von den Wirkungen dieser Erklärung Nachricht zukommen lassen. Als ich einige Zeit darauf nach seiner Antwort fragte, wurde mir erwidert, daß diese noch ausstehe. Daß sie seitdem erfolgt ist, versichert Herr v. Treitschke Es hat sich seitdem herausgestellt, daß diese Anfrage später als wir es erwarten durften, an Herrn v. Treitschke gelangt ist und er seinerseits sie sofort beantwortet hat. – 23.12.80. [Der Zusatz fehlt in der 3. Auflage.]; mir war dies nicht bekannt und hatte ich keine Veranlassung mich darnach weiter umzuhören. Denn was mir, und nicht mir allein, schlechterdings notwendig erschien und weshalb ich jene Schritte getan hatte: die öffentliche und ausdrückliche Berichtigung dieser Angabe durch Herrn v. Treitschke, die ich mit voller Sicherheit erwartete, blieb aus. Da ich diese auf dem kollegialischen Wege nicht erreichte, habe ich sie direkt provociert, und ich freue mich sie erreicht zu haben. Daß Herr v. Treitschke die Zöllnersche Petition selbst nicht unterzeichnen konnte, war für jeden klar; nicht so klar, daß er es auch mißbilligte, wenn andere sie unterschrieben, und diese Mißbilligung war in hohem Grade wünschenswert. Die pro- wie antisemitischen Agitationen, die Demonstrationen gegen einzelne akademische Lehrer und die andern dargebrachten Ovationen dieser Art sollen und müssen ein Ende haben; die bösartige Bewegung hat Unheil genug an unserer Universität angerichtet und die jetzt vorliegende Erklärung wird dafür wesentlich ins Gewicht fallen. Daß sie Herrn v. Treitschke abgezwungen werden mußte, nimmt ihrem Werte gewiß nichts.

Über die Sache selbst finde ich mich nicht veranlaßt etwas hinzuzufügen. Neu ist in seiner Erwiderung nur der Vorwurf, daß ich nicht kollegialisch verfahren bin; oder auch nicht neu. Denn dieser mächtige und erfahrene Publicist von Profession, der eine politische Monatsschrift herausgibt und verschiedene andere Preßstimmen beherrscht, hat ja schon einmal, als die Erklärung der Siebzig ihm deutlich gemacht worden war, sich unter den Schutz der Lehrfreiheit geflüchtet. Jetzt ruft er den Schirm der Kollegialität an. Also das steckt hinter all den tönenden Worten?

Ich bin stolz darauf Professor zu sein an der Universität Berlin, stolz auf die Anstalt, stolz auf meine Kollegen, und ich war es bisher insbesondere auch auf diesen. Aber wenn ein Teil meiner Mitbürger von einem Berliner Universitätslehrer, der zugleich noch manches andere tut als docieren, gemißhandelt wird, dann stecke ich den Professor in die Tasche, und ich rate Herrn v. Treitschke das gleiche zu tun.

Berlin, den 15.12.1880.



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