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11. Kapitel

Auch Jochen überließ die Schimpansenfamilie sich selbst. Er schlenderte über den kleinen Hügel an dem Teich vorbei, dessen Ufer und Inselchen von alten Bäumen bestanden waren. Er hielt auf dem Hügel, beugte sich über das Geländer und sah auf das Wasser hinab. Dort schwammen Wildenten und ein Schwarzhalsschwan. Da entfiel Jochen der Zeichenstift, und zwischen den Sträuchern rollte er die Böschung hinunter. Zwar war es verboten, aber der Junge machte eine Flanke über das Geländer und sprang das Ufer hinab.

Da wurde es hinter einem der Büsche lebendig, es klapperte und bumste, und fünf Schildkröten, darunter eine ungewöhnlich große, plumpsten mit einer Schnelligkeit, die man den sonst so unbeholfenen Tieren nie zugetraut hätte, ins Wasser. Ganz hellgrau waren sie, denn sie hatten sich in der Sonne gewärmt. Diese europäischen Sumpfschildkröten waren im Zoo ausgesetzt worden und lebten gewissermaßen in Freiheit.

Jochen hätte sich gern eine mitgenommen, aber erstens waren die Tiere zu schnell in die Tiefen des Teiches getaucht, und außerdem war es auch verboten. So machte er denn, daß er wieder nach oben kam, damit ihn der Gartenaufseher nicht noch erwischte.

Nun ging er ins Nagetierhaus, um nachzusehen, ob dort zwei der Angorameerschweinchen, die er als hochtragend erkannt hatte, inzwischen geworfen hätten. Es schien nicht so. Sie saßen alle beide in ihre weiten Seidenmäntel gehüllt und träumten vor sich hin. Das eine, ein dreifarbiges, saß ganz vorn am Maschendraht, und Jochen pustete ihm in sein langes Haar. Da machte das Tierchen einen Sprung, und zwei Junge, die unter dem reichen Haar verborgen waren, kamen zum Vorschein. Sie waren sehr reizend. Das Haar, in lauter Wirbeln, war voll und dicht, wenn auch noch nicht so lang wie das der Mutter. Die Farben scharf abgesetzt, noch intensiver als bei den Eltern, und die großen Augen blank und schwarz. Auch laufen konnten sie schon recht flink, und doch waren sie noch keinen Tag alt.

Jochen konnte sich nur schwer trennen, und wie schon so oft, wünschte er sich, Angorameerschweinchen züchten zu können. Kurzhaarmeerschweinchen hatte jeder, und er hätte gern die seinen gegen ein Angoraweibchen eingetauscht.


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