Wolfram von Eschenbach
Parzival und Titurel
Wolfram von Eschenbach

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§. 5. Wolframs Nachbarschaft.

Dieß ist beinahe Alles, was wir von Wolframs Lebensverhältnissen wißen: denn seine übrigen Anspielungen auf seine Zeit und Umgebung liefern wenig Aufschluß darüber. Die Erwähnung des Grafen von Wertheim (184, 4), den er mîn hêrre nennt, ergiebt nichts Gewisses: denn er kann hier das Wort wie der Franzose sein Monsieur gebrauchen; doch scheinen die Grafen von Wertheim in Eschenbach Besitzungen gehabt zu haben. Wenn er ein andermal der fröhlichen Ritterspiele auf dem Anger zu Abenberg (227, 13) gedenkt, und wir ihn bald darauf zu Wildenberg (230, 13) finden, so wird doch weder hier noch dort eines Abhängigkeitsverhältnisses zu den Herren dieser Schlößer gedacht. Ueber Wildenberg ist zu 230, 13 eine Vermuthung geäußert. Von seinem Verhältnisse zu der Markgräfin, deren Schönheit vom Heitstein herab die ganze Mark überleuchtet haben soll (vgl. zu 404, 1), erfahren wir nichts, und die Truhendinger Pfanne (184, 24) muß ihm nicht selber auf dem Schloße der Grafen mit Krapfen erschrieen sein, so wenig als er dem unblutigen Turnier zu Klingen, auf welches er im Willehalm (385, 25) anspielt, beigewohnt haben muß. Nur das ist zu bemerken, daß uns alle diese Beziehungen gleich der Erwähnung des Lechfeldes (565, 4) nicht allzu weit von Wolframs nordgauischer Heimat hinwegführen. Doch kann hierin kein Grund liegen, Anspielungen auf entfernter liegende Gegenden nicht auf seine Rechnung zu setzen. Vgl. zu 496, 21. Finden wir doch auch Köln und Mastricht (158, 14) erwähnt.


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