Wolfram von Eschenbach
Parzival und Titurel
Wolfram von Eschenbach

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§. 2. Stand.

Daß er Ritter war und schon von Geburt Anspruch auf diese persönliche Würde hatte, beweist außer dem Worte »Herr«, den wir seinem Namen immer vorgesetzt finden, das schon erwähnte Manessische Bild, welches Hr. von der Hagen folgendermaßen beschreibt: »Ganz im Ringpanzer, darüber den Wappenrock mit umgegürtetem Schwerte, das Haupt im geschlossen Helm, den Schild in der Linken, die Lanze in der Rechten, steht Wolfram vor seinem, auf tief herabhängender Decke (Kovertüre) gesattelten und gezäumten, zur Hälfte rechts hereinschreitenden Rosse, welches ein neben ihm stehender Knabe (Garzon) in einfachem Gewande am Zaume hält und an den Nüstern streichelt: so erscheint es, als wollte der Ritter eben zum Kampf auf Schimpf oder Ernst aufsitzen;« endlich er selbst 115, 11:

»Zu Schildesamt bin ich geboren:
Sind Kraft und Muth an mir verloren –
Die mich um Saug will minnen,
Dünkt mich nicht bei klugen Sinnen.
Trag ich edler Frau Begehr,
Vermag ich nicht mit Schild und Sper
Zu erwerben ihrer Minne Sold,
So sei sie mir mit Nichten hold.
Es ist doch hoch genug gespielt,
Wer mit Ritterschaft nach Minne zielt.«

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