Marcus Tullius Cicero
Von der Weissagung
Marcus Tullius Cicero

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29. C. Gracchus hat an den M. Pomponius geschrieben, es seyen die Haruspices von seinem Vater zusammen berufen worden, als man zwei Schlangen in seinem Hause gefangen habe. Warum denn gerade bei Schlangen mehr als bei Eidechsen oder Mäusen? Weil die letztern alltäglich sind, jene nicht. Als ob bei dem, was geschehen kann, Etwas darauf ankäme, wie oft es geschehe. Ich kann indessen doch nicht begreifen, wenn das Loslassen des Weibchens dem Tiberius Gracchus den Tod zuzog, das Loslassen des Männchens aber der Cornelia tödtlich seyn sollte, warum er denn eine hinaus gelassen hat. Denn er schreibt nicht, daß die Haruspices gesagt hätten, was auf den Fall geschehen würde, wenn keine von 926 beiden Schlangen hinausgelassen würde. »Aber es starb doch Gracchus wirklich darauf.« Daran war, denke ich, eine schwere Krankheit, nicht das Hinauslassen der Schlange Schuld; denn so unglückliche Propheten sind die Haruspices nicht, daß nicht einmal irgend wann durch Zufall geschieht, was sie prophezeit haben.


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