Marcus Tullius Cicero
Von der Weissagung
Marcus Tullius Cicero

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7. Darum unterlasse Karneades, uns mit Fragen zuzusetzen; eine Freiheit, die sich auch Panätius herausnahm, indem er zu wissen begehrte, ob wohl Jupiter der Krähe von der linken, und dem Raben von der rechten Seite zu krächzen den Befehl ertheilt habe? Das sind Beobachtungen von unermeßlicher Zeit her, die Resultate aus vielen bemerkten und aufgezeichneten Ereignissen. Gibt es doch Nichts auf der 805 Welt, hinter das man nicht im Laufe der Zeit durch Aufzeichnung des Vorgekommenen und fortwährende Ueberlieferung kommen, das man nicht herausbringen könnte. Ist es doch ein Gegenstand gerechter Verwunderung, was für Gattungen von Kräutern von den Aerzten beobachtet worden, was für mancherlei Wurzeln gegen die Bisse wilder Thiere, gegen Augenkrankheiten, gegen Verwundungen, deren Kraft und Natur sich durch keine Theorie erklären läßt, die aber durch ihren Nutzen die Kunst und die Entdecker zu Ehren brachten. Und nun laß uns noch gar einen Blick auf die Dinge werfen, die, ohne unmittelbar hierher zu gehören, doch mit der Weissagung eine Aehnlichkeit haben.

Kündigt doch oft auch in der Zukunft drohende StürmeDie poetischen Fragmente des 7. 8. und 9ten Capitels sind aus Cicero's Uebersetzung der Διοσημει̃α des Aratus, von Cicero Prognostica betitelt. Außer diesen Versen, und noch dreien bei Priscian, ist alles Uebrige verloren.
Angeschwollen die See, wenn plötzlich und tief sie sich aufbäumt,
Wenn dann das graue Geklipp, umschäumt von der schneeigen Salzfluth,
Gibt wetteifernd zurück dem Neptun den beängstenden Nachhall,
Oder gewaltiges Sausen vom hochaufragenden Felshaupt
Herstürmt, dann noch verstärkt von dem Zaune der Klippen zurückprallt.


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