Marcus Tullius Cicero
Von der Weissagung
Marcus Tullius Cicero

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58. Nur noch meine feierliche Erklärung, daß ich weder die Looswahrsager, noch Die, welche aus dem Prophezeiten ein Gewerbe machen, noch selbst die Geisterweissagungen, deren sich dein Freund Appius so gern bediente, anerkenne: überhauptDie folgenden Verse sind aus dem Telamon des Ennius.

879 Tauben Nüssen gleich beacht' ich, was ein Marser-Augur spricht,
Opferschauer auf den Straßen, Circus-Astrologen auch,
Nicht, was Isispriester faseln und der Träumedeuter Zunft;
Nicht durch Wissenschaft durch Kunst nicht, mögen sie das Künft'ge schau'n;
Schwärmer sind sie, abergläubisch, oder deuteln unverschämt,
Dumme oder gar Verrückte, oder Die der Mangel drängt;
Die den Fußpfad selbst nicht finden, Andern weisen Weg und Steg,
Denen Schätze sie versprechen, betteln sie den Groschen ab.
Nehmt den Groschen von dem Schatze: gebt das Andre dann nur her.

Das spricht Ennius, der wenige Verse weiter oben bestimmt Götter annimmt, doch meint,

Daß sie wenig sich bekümmern, wie's dem Menschenhaufen geht.

Ich aber, der ich überzeugt bin, daß sie sich darum bekümmern, daß sie auch warnen und Vieles voraussagen, nehme eine Weissagung an, will aber alles Gehaltlose, alle Windbeutelei und Schlechtigkeit davon ausgeschieden wissen. Als Quintus hiemit seinen Vortrag geschlossen hatte, erwiederte ich: Trefflich wohl gerüstet bist du . . . .

Der Schluß des Buches ist verloren.


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