Gesammelte Gedichte

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Warum?

       Wüßt ich nur, warum
       mein umflorter Sinn
wie auf unruhvollen Schwingen drängt zum Meere hin!
       Was ich liebgewinn,
       leitet scheu und stumm
meine Seele in die Flut hinaus. Warum – warum?

Eine Möwe auf verlornem Fluge,
folgt die Seele fernen Wolkenschlägen,
läßt von jedem Wind sich weiterfegen,
jeder Brise fügt sie sich im Zuge –
Eine Möwe auf verlornem Fluge.

       Hoch im Sonnenraum
       frei umherzuspähn,
lichtberauscht, das ists, wonach all meine Sinne stehn.
       Weiches Frühlingswehn
       überm Wellenschaum
führt die schlaffe Seele fort in wonnesüßem Traum.

Aber manchmal schreit sie schmerzgetrieben,
daß der Seemann fern ein Unheil wittert.
Dann ein Spiel des Windes schwebt sie, zittert,
stürzt hinab, und wieder – wund, zerrieben –
taucht sie auf und schreit sie schmerzgetrieben.

       Wüßt ich nur, warum
       mein umflorter Sinn
wie auf Schwingen drängt zum Meere hin!
       Was ich liebgewinn,
       leitet scheu und stumm
meine Seele in die Flut hinaus. Warum – warum?

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Warum?