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Furcht

Natur erschüttert nicht mehr. Leblos geht mir Feld vorbei
mit Ernte, Lerchenlied und Sensenhall von Schnittern.
Farblos seh ich den Morgen durch das Laub gewittern,
gepriesener Sonnenuntergang ist schwarz und voll Geschrei.

Verlachen muß man Kunst. Unendlich frei
sich von den Menschen machen, die vor Versen zittern.
Verlachen klassischen Tempelbau und luftiges Gittern
von schlanken Türmen in den Himmel, grau wie Blei.

Wer glaubt an Gott noch? Nichts kann mich vertiefen.
Hier ist nicht Heim. Und von der Liebe, dieser Ironie
soll man mir schweigen wie von Weibern, die entschliefen.

Gekannt von niemand, Dunklem nah mit hingebrochnem Knie,
gleich einem Schiff, das Haie schon von unten riefen,
zersägt mein Herz den Ton, den Wahnsinn dreimal schrie.

Paul Zech


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