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Nevermore

Auf, auf, mein armes Herz, das Speere oft umstarrten,
auf neuen Siegesbögen erstrahle dein Triumph,
am Truggold des Altars verschwele Weihrauch dumpf,
noch an des Abgrunds Saum pflanz einen Blumengarten,
auf, auf, mein armes Herz, das Speere oft umstarrten.

Zu Gott jauchz, o Psalmist, voll Jugendüberschwang,
Domorgel, dein Tedeum mystisch dumpf erdröhne,
schmink, junger Greis, den Falten frische Töne,
dich, kalte Wand, erwärm ein flammender Behang.
Zu Gott jauchz, o Psalmist, voll Jugendüberschwang!

Lacht, Schellen! läutet, Glöckchen! lärmt, o Glocken!
Mein Wahn ward wahr: heiß an mein Herz gepreßt
halt ich das Glück, den losen Gaukler, fest.
Sein Fittich soll nicht mehr vergebens locken.
Lacht, Schellen! läutet, Glöckchen! lärmt, o Glocken!

Einst gingst du mir zur Seite, Glück, alter Kamerad:
entflogst du gnadenlos zu nachtumflorten Räumen?
Der Wurm frißt an der Frucht, wir schrecken jäh aus Träumen,
dem Liebesrausch folgt Reu auf des Geschickes Pfad.
Einst gingst du mir zur Seite, Glück, alter Kamerad!

Artur Silbergleit


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