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Die Morgensonne glühte über dem großen Marktplatz von Tezcuco. Die Leichen des Villafaña und des Königs Kriegsmaske wiegten sich im Morgenwinde an zwei hohen Galgen. Und ein ebenso hohes Kreuz erhob sich zwischen ihnen, daran der Dornengekrönte hing, durchsichtig wie aus weißem Kristall und von innen schneeig leuchtend. Die Tausende auf dem Marktplatz, herbeigeströmt, die beiden Gehenkten zu betrachten, erblickten das gläsern schimmernde Kreuz nicht. Nur die zwei Toten sahen den Gekreuzigten zwischen sich hängen und hielten mit ihm Zwiesprache.

»Ich hasse dich, Mann am Kreuz!« zischte der tote Kriegsmaske. »Als ich in den Priesterdaumen biß, wollte ich dich zerfleischen! Nichts hasse ich so sehr wie dich!«

»Und doch liebe ich auch dich, wie alle Sünder!« sprach der Dornengekrönte. »Ich liebe die Heißherzigen und ihre wilden Taten. Auch du tötetest aus Liebe!«

»So redest du ...? Predigtest du etwa den Mord auf Erden?« lachte hohnvoll der tote König.

»Es gibt nicht den Mord – es gibt nur Morde!« entgegnete der Dornengekrönte. »Jeder Mord hat sein eigenes Gesicht. Die Gerechtigkeit – deren Augen verbunden sind – und die menschlichen Richter unterscheiden nicht zwischen Mord und Mord und fallen über alle das gleiche Bluturteil. Nicht so wir Bewohner des Himmels. Ich predigte Vergebung auf Erden: die höhere Gerechtigkeit – die sehende, durchschauende, begreifende!«

»Hast du auch für mich ein mildes Wort?« fragte Villafañas Leichnam.

»Ich liebe alle Sünder und Verbrecher!« sagte der Dornengekrönte. »Sie rütteln am morschen Gebäude des Hergebrachten und Veralteten, sie zerschlagen die Fleischschüsseln der Zufriedenen und stören die Kaltherzigen aus ihrer Ruhe auf. Weil sie Unzufriedene sind, werden sie Zerreißer von Fesseln, – und unter solchen Kettenbrechern sind auch jene zu finden, die die Menschheit aus der Tiefe aufwärts heben und meinem Reich näher bringen! War ich nicht selbst einer der großen Verbrecher? Wurde ich nicht ans Kreuz gehängt, weil ich die Zufriedenen schreckte? ...«

Die Hinrichtung des Tlascaltekenkönigs hatte als ein Wagnis gegolten. Die Folgen jedoch stellten sich nicht als so verhängnisvoll heraus, wie befürchtet worden war. Dreitausend Tlascalteken kehrten grollend in ihre Berge zurück. Man ließ sie ziehen, man konnte ihrer entraten. Fast gleichzeitig waren dreißigtausend gutbewaffnete Cholulteken und zwanzigtausend Schildträger aus Huexotzinco eingetroffen. Die Zahl der Hilfstruppen betrug jetzt hundertachtzigtausend Mann und vergrößerte sich täglich.

Der jüngste der Hauptleute, der kaum neunzehnjährige Alonso de Ojeda, wurde von Cortes zum Anführer sämtlicher indianischer Bundesgenossen ernannt. Für diese verantwortungsvolle Stellung war Ojeda besonders geeignet als Berater und Freund der Schwarzen Blume und weil er besser als alle anderen Offiziere das Mexikanische sprach, auch wollte Cortes ihn belohnen für die Umsicht und Tapferkeit, mit welcher er jüngst den schwierigen Auftrag ausgeführt hatte, zwei riesige (aus einem der Garay-Schiffe herstammende) Kartaunen von der Meeresküste über die Kordilleren bis nach Tezcuco zu schaffen.

Je ein Drittel des Christenheeres stellte Cortes unter den Befehl der drei von ihm ernannten Oberfeldherren: Alvarado, Olid und Sandoval. Sich selbst behielt er die Führung der Brigantinen vor, die er mit ungefähr dreihundert Kastiliern bemannte: auf jedes der dreizehn Schiffe setzte er – außer zwölf Ruderern – fünfundzwanzig Fußsoldaten, sechs Scharfschützen und einen Hauptmann. Schiffsführer waren: Rodrigo Morejon de Lobera, Cristobal Flores, Martin Gutiérrez (der Erbauer der Brigantinen), Juan Xaramillo, Don Juan Garcia Holguin, Francisco Verdugo, Jeronimo Ruiz de la Mota, Juan de Portillo, Juan Rodriguez de Villa Fuerta, Pedro Barba (der Hauptmann der Bogenschützen), Antonio de Carajaval, Pedro de Briones.

Während Cortes mit den Brigantinen gegen Tenuchtitlan vorstoßen und versuchen wollte, innerhalb oder dicht vor den Mauern Tenuchtitlans Fuß zu fassen, hatten die drei Oberfeldherren den Auftrag, sich der Brückenköpfe der drei Dammwege zu bemächtigen, welche die Inselstadt mit dem Festlande verbanden. Olid und Alvarado sollten gemeinsam am Nordufer der Lagune entlangziehend bis nach Tlacopan gelangen, wo Alvarado zu bleiben beauftragt war, um die Dammstraße nach Tlacopan (meist die Dammstraße von Tepeyacac genannt) zu beherrschen. Olid hatte Befehl, dann weiter südwärts bis zur Stadt Coyoacan vorzudringen, von wo aus er den Damm von Coyoacan – der eine Abzweigung des von Itztapalapan war – und den kurzen, einer Brücke ähnlichen Damm von Chapultepec überwachen konnte. Sandovals Aufgabe war es, am Ost- und Südufer der Lagune entlangzuziehen und sich vor den Damm von Itztapalapan zu legen.

Das Heer Sandovals bestand aus dreiunddreißig Berittenen, vier Musketieren, dreizehn Armbrustschützen, hundertundfünfzig Hellebardieren und vierzigtausend Indianern aus Huexotzinco und Cholula. Olid hatte dreiunddreißig Reiter, fünf Musketiere, dreizehn Arkebusiere, vierzigtausend Tlascalteken, hundertundsechzig Hellebardiere und drei Kartaunen. Alvarados Heer hatte die gleiche Anzahl Reiter, Schützen, Hellebardiere und außer dreißigtausend Tlascalteken auch noch zehntausend Krieger aus Chalco. Auch er führte mehrere Geschütze mit sich.


Noch vor der Errichtung der beiden Galgen waren die zwei zuerst ausgerüsteten Brigantinen bis in die Nähe der kleinen Tempelinsel gesegelt und als Sieger über die Flotte der Tlatelolcas in den Hafen von Tezcuco zurückgekehrt. Inzwischen hatten Martin Gutiérrez und seine Gehilfen auch die übrigen Brigantinen geteert, gekalfatert, mit Ankern, Bussolen, Takelwerk versehen und schlohweiß angestrichen. Sie glichen majestätisch segelnden weißen Schwänen, und stolz pflegte Martin Gutiérrez von ihnen zu sagen:

»Das sind die weißen Göttinnen, die Mexico zu Fall bringen werden!« Den gleichen Gedanken variierte Cortes in einer Rede, die er während einer großen Musterung über seine Truppen vor dem Aufbruch nach Tenuchtitlan hielt:

»Die dreizehn herrlichen Segler sind jene gewahrsagten weißen Götter, vor denen Guatemoctzin ebenso zittert, wie einst Montezuma vor unseren stahlgekleideten dreizehn Reitern gezittert hat. Dreizehn sind sie und weiß sind sie! – die Zahl dreizehn wird für Tenuchtitlan eine Unglückszahl sein! ...«


Obgleich segelfertig, mußten die Brigantinen im Hafen von Tezcuco verweilen, bis die drei Heere ihre Bestimmungsorte Tlacopan, Coyoacan und Itztapalapan erreicht hatten.

Als erster verließ Ojeda mit den indianischen Truppen Tezcuco, und einen Tag später Sandoval, um über Chalco sich Itztapalapan zu nähern. Dann brachen gleichzeitig Alvarado und Olid nach Norden auf. Olid, der letzthin – während der beiden großen Erkundungszüge – Maisblüte in Tezcuco zurückgelassen hatte, führte diesmal die Königin mit sich in seinem Troß: sie war ihm nicht sicher genug in Tezcuco, auch sollte ja für die Zeit der Belagerung die Stadt Coyoacan sein Standquartier sein ...

Als Alvarados und Olids beide Heere, nachdem sie, ohne Widerstand zu begegnen, am Nordufer der Lagune entlanggezogen waren, vor Tlacopan gelangten, fanden sie die Tore und Mauern unbewacht. Sie rückten kampflos ein, und fast unheimlich war ihnen zumute, als hätten sie eine Gespensterstadt betreten: nur Hunde und Vögel bevölkerten die Gassen.

Die beiden Heere übernachteten in Tlacopan und zogen früh am folgenden Morgen nach Chapultepec weiter. Der Huei-Apiaztli oder große Aquädukt, der Tenuchtitlan mit Süßwasser versorgte, wurde von einer unweit des Lustschlosses einem Felsen entspringenden Quelle gespeist. Der Aquädukt war der Lebensnerv Tenuchtitlans, ein aus Ziegeln und mit Mörtel gekitteten Hausteinen errichteter Wunderbau, auf den die Azteken nicht weniger stolz waren als auf ihre unvergleichlichen Steindämme. Von Baumeistern aus Tezcuco, welche der Vater des Herrn des Fastens, der Hungrige Schakal, dem König Himmelspfeil zur Verfügung gestellt hatte, war im Jahre 1454 der Bau des Aquäduktes begonnen und im Jahre 1466 beendet worden – Myriaden von Sklaven hatten zwölf Jahre lang daran gearbeitet.

Alvarado und Olid war von Cortes der Auftrag erteilt worden, die Wasserversorgung Mexicos, wenn irgend möglich, zu vernichten. Sie stießen bei Chapultpec auf ein starkes mexikanisches Heer und hatten einen hartnäckigen, viele Stunden währenden Kampf zu bestehen. Teuer erkauft war der endliche Sieg: vier Kastilier und viertausend Tlascalteken wurden als Opfersklaven fortgeschleppt, bevor es glückte, bis an den Aquädukt vorzudringen und ihn durch Sprengungen zu zerstören.

Auf dem Rückwege nach Tlacopan gerieten die beiden christlichen Heere in Streit, indem jedes von ihnen sich das Hauptverdienst am Vernichtungswerke zuschrieb. Es kam zu Tätlichkeiten, zu erregten Auseinandersetzungen unter den Offizieren und schließlich zu einem wilden Auftritt zwischen Olid und Alvarado. Der alte, seit dem Totschlag an Vendabal und der Ermordung Gallejos nie ganz erloschene Groll Alvarados gegen Olid flammte so heftig auf, daß Andrés de Tapia und Luis Marin ihn nur mit Mühe davon abhalten konnten, seine Geschütze gegen Olids Heer zu richten.

Als gegen Abend beide Heere nach Tlacopan zurückgekehrt waren, erhielt Alvarado eine Nachricht, die seinen kaum erst beschwichtigten Groll zur Raserei steigerte.


Ganz unerwartet war Doña Luisa Rabenblume in Tlacopan eingetroffen. Sie hatte sich von Aguilar über den See rudern lassen, weil sie im Boote schneller als auf dem Landwege zu Alvarado gelangen konnte, dem sie eine erst am Morgen dieses Tages ihr zu Ohren gekommene Schandtat Olids mitteilen wollte.

Es handelte sich um La Monjaraza. Das bedauernswerte schwachsinnige Mädchen hatte sich ihr offenbart, ihr die schier unglaublichen Umstände ihrer Verführung gebeichtet.

Nachdem sie durch Pero Trujillo erfahren hatte, daß ihr Vater der Mörder ihrer Mutter war und von Beelzebub in eigener Person auf dem Götzentempel in Itztapalapan geholt worden war, hatte sie ein klösterliches Leben geführt und außer mit Rabenblume, bei der sie wohnte, und Rosita Muños, ihrer Freundin, mit niemand Umgang gepflegt. Ihr Ziel war es, allen Freuden des Lebens zu entsagen, sich ganz in Gott zu versenken und durch fortwährende Gebete ihren Vater von Beelzebub loszukaufen. Aber Rosita Muños, deren Galan, der zum Fähnrich beförderte San Juan der Aufgeblasene, von Olid bestochen war, führte eines Tages den Neger Estevan Parillas bei ihr ein. Dieser gewann ihr Vertrauen, indem er ihr ein schön geschriebenes Missale in Olids Namen überreichte. Er kam seitdem täglich wieder und sprach stundenlang mit ihr über die Möglichkeit, einen Gattenmörder der Hölle zu entreißen. Schließlich – etwa zehn Tage vor der Ermordung Kreideschmetterlings – eröffnete er ihr, daß sich Olid früher mit der Schwarzen Kunst abgegeben habe und ein Mittel kenne, Beelzebub zur Herausgabe eines Sünders zu zwingen. Dieses Mittel erfordere freilich ihrerseits ein schweres Opfer. Und als sie fragte, worin dieses Opfer bestünde, sagte er ihr, daß sie sich bereit machen müsse, die Schwarze Messe auf ihrem Leibe lesen zu lassen. Erst erschrak sie über die Worte »die Schwarze Messe«, doch ließ sie sich leicht vom Neger beruhigen. Er setzte ihr auseinander, daß die Hölle – ebenso wie der Himmel – Sakramente habe, so auch ein infernalisches Abendmahl mit Kelch und Hostie, das freilich nur eine Nachäffung des christlichen Abendmahls sei. Daß eine Tochter ihren Vater aus der Hölle erlöse, sei ein Gott wohlgefälliges Werk, und weder Gott noch die Menschen würden Anstoß daran nehmen, wenn Olid sich eines Scheinsakramentes bediente, um Beelzebub zu überlisten. Ihn überlisten aber könne Olid nur, indem er mit Hilfe einer makellosen Jungfrau die Schwarze Messe zelebriere. Von diesen Argumenten ließ sich das schwachsinnige Mädchen betören und willigte ein, zur Schwarzen Messe zu kommen. Nachdem der Neger ihr das Versprechen abgenommen hatte, Olids Anerbieten vor Rabenblume und Rosita Muños geheimzuhalten, entfernte er sich, um seinen Herrn zu benachrichtigen.

Zwei Tage später kam er wieder. Olid habe Vorbereitungen getroffen – richtete er ihr aus – und erwarte sie in der kommenden Nacht. Eine Sänfte werde nach Mitternacht vor dem Hause Alvarados warten. Wichtig sei es, daß niemand im Hause ihren nächtlichen Ausgang bemerke. Auch müsse sie, bevor sie in die Sänfte steige, das Ornat der Schwarzen Messe anlegen – nämlich einen durchsichtigen Schleier auf splitternacktem Körper. Die Opferwilligkeit La Monjarazas ging so weit, daß sie auch das zusagte.

Heimlich verließ sie nach Mitternacht das Haus durch eine Seitenpforte und nahm – nur von einem Schleier verhüllt – in der auf der Gasse harrenden Sänfte Platz. Die Sänftenträger trugen sie einen weiten Weg durch das schlummerstille Tezcuco und setzten sie schließlich vor einem kleinen verfallenen Tempel des Gottes Macuilxochitl ab. Denn Olid hatte nicht gewagt, sein lichtscheuendes Vorhaben in dem von ihm und Maisblüte und einer großen Dienerschaft bewohnten Hause auszuführen. Den Tempel hatte er als Tatort gewählt, weil er dort vor Entdeckung sicher war.

Die Träger entzündeten Fackeln an einem hinter dem Eingangstor flackernden Lichtstumpf und führten das Mädchen in die inneren Räume der niedrigen Stufenpyramide, durch Kammern und Korridore, stiegen eine Steintreppe hinab und gelangten schließlich an eine geschlossene Tür. Dort verließen sie sie, nachdem sie ihr eingeschärft hatten, sie müsse laut klopfen und rufen: »Ich bin der Altar für die Hostie und den Kelch!«

Allein geblieben, fühlte La Monjaraza eisige Schauer über ihren Rücken rieseln und hörte das harte Klappen ihrer Zähne. Aber sie war so besessen vom Gedanken, ihren Vater aus dem Höllenpfuhl ziehen zu müssen, daß sie mit Schmerzenswollust den Augenblick herbeisehnte, das von Beelzebub geforderte Marteropfer zu erleiden – was auch immer es sein mochte. Das gab ihr Kraft, die körperliche Furcht zu überwinden. Eine seltsame Sicherheit und Ruhe überkam sie, als wandele sie und handele sie in einem Traumbilde – sie selbst ein Traumbild. Laut klopfte sie und rief:

»Ich bin der Altar für die Hostie und den Kelch!«

Die Tür wurde geöffnet, und sie wurde eingelassen.

Das erste, was sie sah, war ein mystisches Kerzengeflimmer. Dreißig dünne hohe Wachskerzen brannten, wie in einer Kirche. Dann unterschied sie den von bläulichem Weihrauchqualm beinahe undurchsichtigen Raum: sie befand sich in einer engen, niedrigen, fensterlosen Kammer. An den Wänden erblickte sie obszöne Darstellungen grauenvoller Art – war doch früher der Tempel (bevor er in Verfall geriet) Macuilxochitl, dem phallischen Gott, geweiht gewesen. In der Mitte der Kammer lag eine schmale und klafterlange Binsenmatte auf dem Fußboden und daneben einige Kultgegenstände des Teufelsdienstes: eine zersprungene Glocke, ein geköpftes Kruzifix, eine Schale mit Hostien und ein mit rotem Wein gefüllter Kelch. Die Teufelsgemeinde bestand aus drei rings um die Matte kauernden, im Qualm kaum sichtbaren Schauergestalten. An einer Handgebärde der einen glaubte La Monjaraza San Juan den Aufgeblasenen zu erkennen, – doch die Gesichter waren durch vorgebundene Bocksbärte und aufgeklebte spitze Nasen völlig unkenntlich gemacht. Dagegen hatte Olid sein Antlitz nicht verlarvt. Er trug das Ornat eines Satanspriesters, einen schwarzen Talar, darauf mit weißer Farbe Embleme der Hölle gemalt waren. Als sein Sakristan fungierte Estevan Parillas, der Neger.

Olid hatte ein aufgeschlagenes Buch in der Hand und las eine Litanei. Diese bestand aus dem Satze »Diaboli virtus in lumbis est«, den er mit den Worten »Abracadabra« und »Gloria Beelzebubo in infernis« immerwährend wiederholte. Dann schlug er das Buch zu und forderte das Mädchen auf, die Schleier abzuwerfen und sich rücklings auf die Matte zu legen, damit ihr Leib als Altar diene. Ohne zu zögern, gehorchte die Schwachsinnige. Sie hatte in diesem Augenblick die Zuversicht, daß sie durch Überwindung ihrer Schamhaftigkeit alle Menschen ins Paradies bringen könne. Sie fühlte sich bereits als die Erlöserin ihres brennenden Vaters, als ein nahezu engelhaftes Wesen, das – gleich den Engeln – keiner Kleider bedurfte.

Nachdem sie sich völlig nackt auf den Rücken gelegt hatte, bedeckte Olid ihre beiden Brustwarzen mit je einer Hostie und stellte den Weinkelch auf ihren Nabel, als Kopfkissen schob er einen Totenschädel unter ihr Hinterhaupt. Und nun wandte er sich an die Teufelsgemeinde und verkündete feierlich:

»Ecclesia missa est!«

Die drei spitznasigen Bocksbärte entfernten sich mitsamt dem Neger, Abracadabra singend.

Olid schloß hinter ihnen die Tür. Und dann zelebrierte er auf ihrem jungfräulichen Leib die Schwarze Messe. Schluchzend sträubte sie sich, doch er gemahnte sie streng an die Qualen ihres Vaters im höllischen Feuer und wie gering – im Vergleich – die Pein ihres Opfers sei ...

Als die arme Verführte, bei Morgengrauen allein im Tempel zurückgelassen, über ihr Schicksal nachdachte, begriff sie wohl, welch einem schurkischen Streich sie zur Beute gefallen war, vermochte jedoch nicht in Alvarados Haus zurückzukehren, weil sie unbekleidet durch Tezcuco zu wandern sich scheute. Die folgenden Nächte kam Olid sie besuchen, und er bedurfte nicht mehr der satanischen Spiegelfechterei, um sie sich gefügig zu machen.

Inzwischen hatte Rosita Munos, auf Anraten San Juans des Aufgeblasenen, Vorsorge getroffen, daß Rabenblume sich wegen der Abwesenheit La Monjarazas keine Gedanken mache. Rosita Munos erzählte, ihre Freundin habe sich in ein benachbartes Dorf begeben, um Pater Olmedo, ihrem Beichtvater, nahe zu sein, der dort eine Trauung und mehrere Taufen vornahm. Da La Monjarazas Frömmigkeit bekannt war, fand diese Lüge Glauben.

Aber in der auf Alvarados und Olids ersten Einzug in Tlacopan folgenden Nacht wurde La Monjaraza von vermummten Sänftenträgern zurückgebracht. Sie war stundenlang vor Schluchzen unfähig, ein Wort hervorzubringen. Erst am folgenden Morgen berichtete sie Rabenblume ihr furchtbares Erlebnis.


Während Alvarado sich von Rabenblume alle Einzelheiten erzählen ließ, biß er seine Lippen zusammen, so daß sie haardünn und weiß wurden. Seine blauen Augen verglasten vor Wut, wurden starr wie zwei helle Saphire.

»Das Traurige ist, daß Celestina Olid mit Leib und Seele verfallen ist und nicht von ihm lassen will, trotz seiner Niedertracht. Sie verabscheut ihn und liebt ihn zugleich, als hätte sie ein Liebesgift gegessen!« schloß Rabenblume ihren Bericht.

»Scheusal! Galeerensklave! Unhold!« stieß Alvarado, nach Luft ringend, hervor. Und sofort schrieb er einen Brief an Olid.

»Ich weiß von Eurer Ruchlosigkeit, Don Cristobal!« schrieb er. »Ich weiß von Eurem erbschleicherischen Teufelsdienst. Darum nenne ich Euch einen elenden Hund! Wenn Ihr nicht wollt, daß ich Euch auch einen Feigling nenne, so stellt Euch heute abend um neun Uhr vor meine Klinge, die Euch sehnsüchtig erwartet!«

Zur festgesetzten Stunde wurde bei Fackelschein in einem Hofe des von Luis Marin bewohnten Tecpans das Duell der beiden Oberfeldherren in Gegenwart aller Offiziere, Fähnriche und vieler Soldaten ausgefochten. Beim dritten Waffengange erhielt Olid einen Degenstich in die Schulter. Der Blutverlust war so groß, daß Olid die Besinnung verlor und in sein Quartier – den Palast des Durch-Zauber-Verführenden – getragen werden mußte.

Das hastige, kopflose Durcheinander im Palaste, während die Ärzte Olid einen Verband anlegten, benutzte Frater Aguilar, um alle Säle und Kammern nach Maisblüte zu durchsuchen. Er fand sie, erfaßte ihre Hand und sagte auf mexikanisch:

»O edle Königin, die Zeit ist gekommen. Mein Boot liegt am Ufer bereit. Niemand wird uns in den Weg treten. Ich habe das rotgelbe Hündchen und das Agave-Papier und die Grabbeilagen für die Bestattung Montezumas in meinem Boot. Komm, folge mir geschwind!«

Und willig ließ sie sich von ihm an das Seeufer führen.


Es war eine mondlose Nacht. Die Sterne spiegelten sich im regungslosen schwarzen See. Eintönig klirrend gluckste der Kiel des Kanoes, das Aguilar ruderte. Zuweilen huschten aufgeschreckte Ibisse und Reiher mit eisenharten Flügelschlägen in die Luft empor, doch alsbald fiel ihr Gelärm hinab in die tote Nachtstille, Fledermäuse und Vampire umflatterten Aguilar und Maisblüte lautlos wie fliegende Dämonen.

Plötzlich erscholl ein Schrei. Über die Wasserfläche gellte er schriller und weher, als Kraniche und Ibisse kreischen können. Maisblüte war es, die den Angstschrei ausgestoßen hatte.

Wie damals nach dem Totengericht über Montezuma, als sie auf den glitzernd umplätscherten Treppenstufen des Palastgartens gestanden hatte, waren auch jetzt ihre Blicke in den tiefen Wellengrund hinabgesunken, als sehnten sie sich nach den Wohnstätten der Acihuatin, der Wassermädchen. Und wie damals wurden ihre Augen sehend. Einen herannahenden weißen Lichtschimmer gewahrte sie unterhalb des Wassers. Eine große königliche Galeere schwamm dort in der Seetiefe, und sie war bemannt mit Gespenstern. Tote Ruderknechte mit schönen Knabengesichtern ruderten, tote Haus-Erleuchter hielten Fackeln aus Perlmutter, deren milchiges Licht die Galeere erhellte. Vorn am Steven des Geisterschiffes aber stand ihr Vater, der Zornige Herr. Und er rief sie an:

»Kommst du endlich, Tochter? Gar lange habe ich auf dich gewartet. Schau her, mein rotes Blut hat sich in Smaragd verwandelt. Wo aber weiltest du, warum erfülltest du deine Tochterpflicht nicht?«

Sie wollte antworten. Doch nur ein zerrissener Schrei kam aus ihrem Munde. Und schon war die Galeere vorbeigeschwommen und schwand, einem Riesenfische gleich, in der blauen Wasserfinsternis.

Aguilar stellte keine Frage. Sie sagte ihm unaufgefordert, was sie gesehen und vernommen hatte, und sie erwähnte die Worte des Mexikaner-Priesterchens beim Leichengericht: »Bis seine Schuld getilgt ist, wird der Tote unbestattet bleiben, es sei denn, daß die Götter das Blut seiner Wunden grün färben und in Smaragd verwandeln. Wer den Toten zu bestatten versucht, stirbt auf der Opferschale des Schlangenberges!«

»Fürchtest du den Tod nicht?« fragte Aguilar.

Sie lachte bitter:

»Vier Männern habe ich angehört: Alonso de Grado, dem Überwältiger, Gallejo und Olid. Ich bin ein zerbrochener Edelstein – eine zerknitterte Quetzalfeder. Wenn ich meines Vaters Schatten zur Ruhe verhalf, soll Mictlan Tecutli im Haus unter der Erde mein fünfter Gatte werden! ...«


Unfern der Wohnung der Giftmischerin war eine Landungsstelle mit aus dem Wasser aufragenden, blau und schwarz gestreiften Holzpfosten zum Anbinden von Booten. Dort stiegen Aguilar und Maisblüte an Land und schlichen durch die stockfinsteren Gassen dem Haus der Fledermäuse zu. Er trug das Hündchen, und sie trug das Agavepapier mit den Grabbeilagen.

Dicht am Eingang zur Leichenstätte begann das Hündchen zu knurren und zu bellen.

»Hier muß ein Mensch in der Nähe sein«, flüsterte Aguilar der Königin ins Ohr. »Wir wollen uns vergewissern, wer es ist, damit man uns nachher nicht überrascht.«

Sie suchten die Mauer nach links ab, ohne jemand zu finden. Dann suchten sie rechts an der Mauer entlang. Sie entdeckten eine hockende Frauengestalt.

»Wer bist du?« fragte Maisblüte.

»Eine Blinde!« entgegnete die Gestalt.

»Was tust du hier bei Nacht?«

»Ich horche.«

»Worauf?«

»Auf Mörderstimmen ... Doch Ihr habt gütige Stimmen.«

Aguilar nahm Maisblüte beiseite und sagte leise:

»Es scheint eine geistesgestörte Bettlerin zu sein. Die brauchen wir nicht zu fürchten.«

Und sie kümmerten sich nicht weiter um Blutfeuerstein. Sie durchschritten das Portal, Maisblüte, die ihr offenes Haar gleich einem schwarzen Schleier vor ihr Antlitz gezogen hatte, führte Aguilar zur Stelle, wo während des Totengerichts Montezumas nackter Körper neben seinem Mumienbündel hingestreckt worden war, den Vögeln des Himmels zur Beute. Trotz der Dunkelheit fand sie ihren toten Vater. Das Mumienbündel war unversehrt, doch von Montezumas Leichnam hatten die Aasgeier nur noch die langen strähnigen Haare und das Gerippe übrig gelassen.

Maisblüte legte einen Smaragd zwischen die Zähne des Toten.

»O großer Montezuma«, sprach sie, »dieser Smaragd ist dein Herz. Ich gebe dir dein Herz zurück!«

Dann strählte sie mit einem Kamm des Toten Haare und schmückte sie mit kohlschwarzen Reiherfedern. Unter den Grabbeilagen war ein mit Wasser gefüllter Topf, damit begoß sie die Knochen und wusch sie. Und sie träufelte einige Tropfen auf die bleckenden Zähne:

»Dies gebe ich dir, Vater, damit du auf dem Wege nicht Durst leidest!«

Nachdem sie alle Knochen gesammelt und im Mumienbündel versenkt hatte, legte sie ein Agavepapier darüber und sagte:

»Dies ermöglicht dir, Vater, die zusammenstoßenden Berge zu durchschreiten!«

Ein zweites Papier legte sie hin mit den Worten:

»Hiermit wirst du Nextepelma, den Aschenstreuer, besänftigen!«

Ein drittes Papier hinbreitend, sagte sie:

»Dies hilft dir auf der Straße, wo die Große Schlange dich erwartet!«

Noch ein Papier legte sie hin und sagte:

»Wenn du dies hast, läßt dich die grüne Eidechse ›Blumenglut‹ vorbei!«

Zwei weitere Papiere gab sie dem Toten:

»Dieses führt dich durch die acht Wüsten! ... Und dieses führt dich über die acht Hügel!«

Ein siebentes Papier reichte sie:

»Der Tzitzimitl mit dem Hasenfuße fürchtet dieses!«

Und das letzte hinlegend, sagte sie:

»Dieses rettet dich vor dem Messerwind!«

Drauf ließ sie sich von Aguilar das Hündchen reichen, auf dessen Rücken der Tote über den Höllenfluß Chicunauhapan getragen wird. Doch bevor sie Zeit fand, dem Hündchen den Hals zu durchbohren und mit seinem Blut das Mumienbündel zu färben, wurde sie durch ein Geräusch geschreckt. Eilige Schritte nahten. Eine weibliche Stimme rief aus der Finsternis!

»Ihr bestattet Montezuma! Unterfangt euch nicht, zu tun, was Mexico verpönt! Geht – sonst will ich die Toten und die Lebenden wachschreien!«

»Das ist die Blinde!« flüsterte Aguilar.

Die Zeremonie war gestört und hätte von neuem begonnen werden müssen, um bei den Unterirdischen Geltung zu haben. Unwillig gab Maisblüte dem Frater das lebende Hündchen zurück. Das Obsidianmesser, womit sie die Kehle des Tieres hatte durchbohren sollen, behielt sie in der Hand, und da eben die Gestalt Blutfeuersteins aus der Dunkelheit aufdämmerte, wollte sie sich auf sie stürzen, sie für immer stumm zu machen. Aber Aguilar, ihre Absicht erratend, riß sie zurück und hielt ihren Arm mit eisernem Griff:

»Entweihe dich nicht, Königin! Weil du ein frommes Werk unternahmst, half ich dir und will ich dir helfen. Und wenn du deine Hand nicht entheiligst, wird auch der Himmel dir helfen, die fromme Tat in einer der kommenden Nächte zu vollenden. Jetzt aber können wir nichts tun als entfliehen!«

Sie flohen zur Landungsstelle zurück. Blutfeuerstein folgte langsam dem Schall ihrer verhallenden Schritte. Sobald sie aus dem Haus der Fledermäuse hinausgelangt war, wurde ihr Gang sicherer und geschwinder. Mit einem Stecken voraustastend, eilte sie über Kanalbrücken, an Tempeln und Kapellen vorbei, dem Palaste des Durch-Zauber-Verführenden zu.

Der Tecpan war erleuchtet, seine Bewohner waren wach, obgleich die heilige Trommel des Schlangenberges Mitternacht verkündet hatte. Verstört rannte die Dienerschaft hin und her, trug Bottiche aus einem Boot des benachbarten Kanals und füllte die Palastzisternen, weil die Wasserleitung sie nicht mehr speiste.

Der Durch-Zauber-Verführende, den Blutfeuerstein von der versuchten Bestattung des Zornigen Herrn benachrichtigen wollte, war abwesend. Er weilte noch im Huei-Tecpan, wohin er sich begeben hatte, dem wegen der Vernichtung des Aquäduktes völlig gebrochenen, niedergeschmetterten Herrn der Welt Mut zuzusprechen. Die Torhüter wußten indes nur, daß er gegen Abend durch einen Sklaven des Weiblichen Zwillings fortgerufen wurde und seitdem nicht zurückgekehrt war. Da sie der Blinden keine Auskunft darüber zu geben vermochten, wo er sich befand, bat sie, man möge ihre Ankunft der Königin Perlmuschel melden. Die Diener sahen sich verlegen an und sagten zögernd: die Königin von Tlacopan sei mit ihrem Gemahl in Streit geraten und habe, Weherufe ausstoßend, sich in ihr Zimmer eingeschlossen; seit vielen Stunden höre man sie in ihrem Zimmer laut weinen und jammern, doch selbst ihre treuesten Dienstfrauen erhielten nicht Zutritt zu ihr.

Dennoch ließ Blutfeuerstein sich nicht abweisen und bestand darauf, daß man sie zur Kammer der Königin führe. Es geschah. Und nachdem sie durch die Tür gesagt hatte, daß sie die Blinde sei, wurde sie von Perlmuschel eingelassen.

Kaum war sie eingetreten, schloß Perlmuschel die Tür hinter ihr.

»Du kommst zu spät!« sagte Perlmuschel mit dumpfer, verweinter, gebrochener Stimme. »Wärst du einen Tag früher zurückgekommen – es wäre nicht geschehen ...«

»Was, o Königin? ... Was geschah? ...«

Perlmuschel gab keine Antwort.

»Warum verließest du diesen Palast? Hattest du es nicht gut hier? Habe ich es dir entgolten, daß du sein Herz mir stahlst? Balsam träufelte ich in deine Augen, als wären sie mein eigenes totes Herz. Und er! ... Jeden Wunsch erfüllte er dir. Wie verdiente er es, daß du ihn verließest?«

»O Königin, ich muß die Mörder erlauern und finden!« sagte Blutfeuerstein.

»Seitdem du entwichst, wurde er hart gegen mich. Er glaubt ja, daß ich dich vertrieb oder umbrachte ... Alle waren mir feind – das Volk, die Priester und meine Mutter. Nur er war mein Beschützer. Jetzt verteidigt auch er mich nicht mehr. Jetzt haßt auch er mich ... Als heute bekannt wurde, daß das Wasser von Chapultepec nicht mehr nach Tenuchtitlan fließt, warf er mir vor, daß ich die Göttin erzürnte. Böse Worte sprach er ... Was verborgen in ihm war, deckte er auf. Auch ihm graust vor dem weißen Kinde ... Als er fortgegangen war, tat ich dann, was ich tat ...«

»Was, o Königin? ... Was tatest du?«

Wieder gab Perlmuschel keine Antwort.

»Warum kehrtest du heim? Was wolltest du von ihm?«

Da berichtete Blutfeuerstein, was sie im Haus der Fledermäuse erlauscht hatte.

»Ich werde dich zu ihm führen!« sagte Perlmuschel. »Ich weiß, wo er ist. Er weilt im Tempel der Trauer. Auch ich muß dahin – zu ihm und zum Herabstoßenden Adler und zum Mexikaner-Priesterchen, die dort beisammen sind, die dort beten und knien vor dem Totenschädel aus Kristall ... Ich habe ein Geschenk für sie ... Doch erst muß ich mich anders kleiden!«

Sie kniete bei einer Truhe nieder und entnahm ihr eine Adlerrüstung, Pfeile, Bogen, Schild und Speer. Als sie die Waffen angelegt hatte, fragte die Blinde:

»Wie hast du dich gekleidet, Königin?«

»Als Adlermädchen!« sagte Perlmuschel. »Ich wurde wieder ein Adlermädchen! Der Wasserstrom des Schicksals schwemmt alles fort! ...«

Da schrie Blutfeuerstein angstvoll auf:

»Was hast du getan, o Königin?«

»Willst du es sehen?« fragte Perlmuschel. Und sie führte Blutfeuerstein an die Wiege und schlug die bunten seidigen Vorhänge auseinander.

»Ich bin blind!« sagte Blutfeuerstein. »Die Blindheit erspart mir die Qual des Schauens ... Der Fliegenschwarm, den ich surren höre, sagt mir ja, was du getan hast! Mögen der Himmel und die Erde mit dir sein, o Königin!«

Lange schluchzte Perlmuschel an der Brust der Blinden.

Schwestern im Leid, verließen die beiden Frauen gemeinsam den Palast und schritten durch das finstere Tenuchtitlan dem Huei-Tecpan zu, dessen Palastgarten den Tempel der Trauer umschloß. In einem Weihrauchbeutel trug Perlmuschel den Kopf ihres Kindes, um ihn neben dem großen Kristallschädel auf den schwarzen Altar niederzulegen.


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