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4. Herzog Johann von Brabant.

3. Immer dienen ohne Lohn.

               

    Ungleich steht uns zwein der Muth,
Mir und den Vögelein, den kleinen:
    Sie erfreuen sich der Bluth,
Die sie aus den Zweigen sehen scheinen.
    Sie wollen drunter ruhen diesen Maien lang
Und vor uns erneuen ihren Lustgesang.
        Immer dienen ohne Lohn,
        Das ist jämmerlich:
        Wißt ihr, wer das hat gethan?
        Seht, das bin Ich.

    Stät verbleiben will ich ihr,
Und will nimmer von ihr wanken.
    Lohnt sie das mit Undank mir,
Wohin dann wend ich die Gedanken?
    Nicht also doch, Frau Venus, laß erbarmen dich
Und bitte die Liebe, daß sie tröste mich.
        Immer dienen ohne Lohn,
        Das ist jämmerlich.
        Wißt ihr, wer das hat gethan?
        Seht, das bin Ich.

    Ich dulde Schmerzen, die nicht heilen,
Nacht und Tag und alle Stunden.
    Das thut Sie mit den Minnepfeilen:
Die erfrischen mir die Wunden.
    Sie sind unverbunden, das ist allzuhart,
Endlich muß ich jagen auf der Wiederfahrt.
        Immer dienen ohne Lohn,
        Das ist jämmerlich.
        Wißt ihr, wer das hat gethan?
        Seht, das bin Ich.


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