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Rückenmarkschwindsucht.

Eine Mannsperson von 32 Jahren kommt mit zwei Stöcken, weiß kaum zu gehen und erzählt: »Ich habe seit vier Jahren viel zu leiden und kann nur mit größter Noth an zwei Krücken mich eine kurze Strecke weiter bewegen. Drei Ärzte erklärten einstimmig, ich habe Rückenmarkschwindsucht, mir sei nicht mehr zu helfen. Ich habe vielerlei gebraucht, bin auch von den Ärzten in mehrere Bäder geschickt worden. Wo ich aber hingekommen bin, wurde es immer nur schlimmer statt besser. Wenn mir das Wasser, auf welches ich allein noch mein Vertrauen setze, nicht hilft, dann kommt es mit mir zum Sterben.«

Das Aussehen dieses Mannes war wie sein Gang; dieser war allerdings wie der eines Rückenmarkschwindsüchtigen.

Der Kranke wurde folgendermaßen behandelt:

1) Zuerst bekam er täglich einen Oberguß und zweimal einen Schenkelguß, täglich auch wurde ihm der Rücken mit halb Wasser und halb Essig gut eingewaschen; so geschah es zehn Tage lang.

2) Dann wurden ihm täglich zwei Obergüsse gegeben, einmal mußte er im Wasser gehen, einmal bekam er einen Schenkelguß. So wieder zehn Tage lang.

3) Täglich einen Rückenguß und ein Halbbad eine halbe Minute lang. So wieder 10 Tage. – Auf diese Anwendungen konnte der Kranke recht gut gehen. Die Körperstellung wie der Gang waren in Ordnung. Schlaf und Appetit stellten sich ein, und der Kranke bekam als weitere Anwendungen den einen Tag Oberguß und Schenkelguß, den andern Tag ein Halbbad. Nach drei Wochen wurden diese Anwendungen nur mehr halb so oft vorgenommen. Die vollständige Gesundheit trat bald darauf ein.

Die Wirkung der einzelnen Anwendungen war wie folgt: 1) Die Obergüsse kräftigten und erwärmten den obern Körper, besonders das Rückgrat; in derselben Weise wirkten die Schenkelgüsse auf den Unterkörper. Die Wasser- und Essigwaschungen bewirkten Wärme und Kräftigung des ganzen Rückens. 3) Der Rückenguß wirkte stärkend auf das ganze Rückgrat. Die Halbbäder wirkten auf den ganzen Körper gerade so, wie die einzelnen Anwendungen auf einzelne Theile des Körpers gewirkt hatten.

So erlangte im Zeitraume von ungefähr 6-8 Wochen dieser Unglückliche seine volle Gesundheit.



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