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Leberleiden.

Ein Fremdling erzählt: »Ich komme bei 200 Stunden weit her. Ich habe eine solche Enge auf der Brust, daß ich oft recht große Athemnoth habe. Mein Unterleib ist oft so aufgetrieben, daß ich glaube, ich müsse zerplatzen. Ich habe keine Ruhe bei Tag und Nacht. Wie mein Aussehen gelb ist, so sagten auch mehrere Ärzte, ich sei brust- und leberkrank, und in den Nieren fehle es ebenfalls. Ich war schon in Karlsbad, habe auch andere Bäder besucht, aber immer ohne Erfolg. Ich habe 27 heiße Bäder genommen. Diese aber haben mir am meisten geschadet. Denn seit dieser Zeit bin ich um und um voll Rheumatismus. Wenn mir das Wasser keine Hilfe bringt, bin ich gewiß verloren.«

Die Anwendungen waren folgende:

1) Täglich zwei Obergüsse, ein Rückenguß und ein Schenkelguß. So drei Tage hindurch.

Diese Anwendungen kräftigten den ganzen Körper, damit um so leichter alle inneren Zustände gebessert werden konnten unter Beihilfe der Natur.

Die weiteren Anwendungen:

2) Täglich einen Oberguß;

3) täglich ein Halbbad;

4) täglich einen Rückenguß.

So acht Tage lang. Die weiteren Anwendungen:

Dreimal täglich nach einander einen kurzen Wickel 1½ Stunden lang, das Tuch in Wasser getaucht, in welchem Heublumen gesotten wurden, dazu noch täglich ein Halbbad und Rückenguß. Die Wirkung war, daß bei den ersten Anwendungen auffallend viel Urin abging; später kam viel Gries und Stein und so viel Unrath und Schleim im Urin, daß der Kranke glaubte, er könne nicht mehr gesund werden, wenn so viel Unrath in seinem Körper sei. Bemerkt sei hier, daß der Kranke täglich eine Tasse Thee eingenommen hat, im Anfang von Schleeblüthen, Scharfgarbe und Johanniskraut; später wurde Zinnkrautthee mit Wachholderbeeren und Wegtrittkraut getrunken. Dieser Thee hat die vielen Steine und den Gries ausgetrieben. In der dritten Abtheilung bekam der Kranke einen Thee von Schafgarbe, Salbei und Bitterklee zu guter Verdauung und Verbesserung des Blutes. Die ganze Kur dauerte sechs Wochen, und mit folgenden Worten verließ der Kranke mein Zimmer: »Mein Kopf ist leichter als je; in meiner Brust fühle ich nichts mehr. Mein Unterleib ist ganz in Ordnung, habe besten Appetit und Schlaf und freue mich, so glücklich in meine Heimath zurückkehren zu können.«



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