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(Römisch.)
| Bohnen-Blüte. | |
| O Liebe! o Liebe! was hast du gethan? Erst fünfzehn Jahre, und's Herz mir so schwer, Und Vater und Mutter . . . die kenn' ich nicht mehr. |
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| Dorn-Blüte. | |
| Ging er am Abend mit wütendem Blick, Eine Stunde vor Morgen, da kommt er zurück. |
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| Rose. | |
| Ich segne die Blume der Rose von Herzen; Dies ist das Ende von alle dem Schönen: Gewonnen mit Thränen, gelassen mit Schmerzen. |
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| Akazie. | |
| Wäre dem Seufzer die Sprache verliehn, Nicht bessern Gesandten wol gäb' es, als ihn. |
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| Granate. | |
| Stiehlt wer ein Küßchen, man nennt ihn nicht Dieb; Man nennt ihn »Jung-Bürschchen, du hast mich lieb.« |
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| Blüte der Esche. | |
| Augen so dunkel, wie Augen vom Fisch, Wie Kirschen die Wangen, so rot und so frisch; Schön bist du genug, du jugendlich Blut, Gäbe der Himmel du wärest auch gut. |
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| Veilchen. | |
| Ich segne die Blume vom Veilchen: Weil ich nicht schön bin, verachte mich nicht, Mein Herz ist viel schöner, als mein Gesicht. |
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| Cichorie. | |
| Thut das eine Herz sich wandeln, Sollt' Erinnerung dem andern schwinden, Und gerecht dann würde Amor handeln. |
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| Blüte der Ulme. | |
| Wär' mir die Brust doch gemacht von Krystall, Was ich nicht sagte, dann säh'st du es all. |
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| Myrte. | |
| Sieh', Amor als Schmetterling jetzt Hat sich auf Anna's Busen gesetzt. |
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| Malve. | |
| Wär' eine Krankheit die Liebesqual, Dann wäre die Welt ein Hospital. |
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| Amarant. | |
| Ich wollt', mit hundert Herzen wär' ich geboren, Ich hätte sie alle an dich verloren; Ich wollte, mir wären hundert geblieben, Ich würde mit allen dich lieben. |
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| Vogel, was soll dein Singen bedeuten? Sind's eigene Leiden, Trautvöglein, sprich! Ich will mit den meinen dich gern begleiten. |
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| ——— | |
| Ich liege im Fenster . . . da seh ich das Meer; Alle die Barken sie kommen daher, Die Barke des Liebsten kommt nimmermehr. |
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