Sagen aus Niedersachsen
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Camper Stör

Eier in Senfsoße nennt man in Jever »Camper Stör«.

Als die Stadt Campe einst einen neuen Bürgermeister bekommen sollte, wollten die Bürger der Stadt seine Einsetzung mit einem Festmahle feiern. Hierzu gehörte aber auch Fisch, und sie veranstalteten einen Fischzug, bei welchem sie denn auch einen großen Stör fingen. Doch ein Fisch ist nur gut, wenn er frisch ist. Darum setzten sie den Stör, bis sie ihn brauchten, wieder in das Wasser, worin sie ihn gefangen hatten. Damit sie ihn dann wiederfinden könnten, banden sie ihm eine Glocke um.

Als der Tag da war, an dem der neue Bürgermeister eingesetzt werden sollte, rüsteten sie das Mahl. Für den Fisch bereiteten sie eine schmackhafte Senfsoße zu und gingen dann zum Wasser, um den Stör zu fangen. Aber sie konnten die Glocke nirgends finden, und der Stör blieb ungefangen und ungegessen. Damit nun die schöne Tunke nicht umkommen sollte, taten die Camper harte Eier hinein.

Seitdem nennt man dies Gericht dort, wo man die Geschichte kennt, »Camper Stör«

 


 


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