Sagen aus Niedersachsen
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Riesen backen gemeinschaftlich

Zwei Riesenbrüder wohnten voneinander getrennt, der eine auf der Bramburg, der andere auf der Plesse. Da sie nur einen Backofen hatten, der auf der Plesse stand, so buken sie immer miteinander. Einst wollten sie wieder gemeinschaftlich backen und es war unter ihnen verabredet, sobald alles bereit und der Ofen gehörig geheizt sei, so sollte der auf der Plesse seinem Bruder dadurch ein Zeichen geben, daß er im Backtrog einige Male kratze, dann wollte der andere mit seinem Teig herüberkommen. Auf einmal hört der auf der Bramburg ein Kratzen, denkt dies sei das Zeichen, daß er jetzt kommen und einschieben solle, nimmt also seinen Teig und geht nach der Plesse. Doch hier ist noch nichts zum Backen bereit und der auf der Plesse sagt, als jener ihm darüber Vorwürfe macht, daß er ihm zu früh das verabredete Zeichen gegeben habe, er habe sich ja nur ein wenig auf den Rippen geschabt. Darüber geraten die beiden miteinander in einen heftigen Streit; der Bramburger, welcher schwächer ist, muß flüchten, der auf der Plesse wirft ihm aber noch einen großen Stein nach, der ihn jedoch nicht trifft. Noch jetzt liegt dieser Stein in dem Feld zwischen Lödingsen und Asche, die fünf Finger von der Hand des Riesen sind deutlich darin abgedrückt.

 


 


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