Sagen aus Niedersachsen
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Die Glocken von Debberode

Wenn man von Wülferode der Landstraße nach Grasdorf folgt, so gelangt man dort, wo der Weg plötzlich in scharfem Winkel nach Westen abbiegt, an eine Wiese, die heute noch zur Pfarre von Kirchrode gehört. An dieser Stelle soll ehemals der Kirchhof des Dorfes Debberode gelegen sein. Debberode war einstens ein blühendes Dorf, aber im Dreißigjährigen Krieg wurde es von räuberischen Soldatenhorden völlig geplündert und ausgebrannt. Und heute geht der Pflug über die öde Stätte, auf der sich einst emsiges und friedsames Leben geregt hat.

Die Leute in Wülferode erzählen aber, daß man auf dieser Wiese am Sonntagmorgen die Glocken der untergegangenen Kirche von Debberode hören könne; man muß aber ein Sonntagskind sein und darf auf dem ganzen Weg kein Wort sprechen, wenn man den fernen Glockenklang vernehmen will.

 


 


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