Sagen aus Niedersachsen
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Das Bullenmeer im Saterland

Im Saterland war einmal der Teufel in einen Mann gefahren. Der Besessene machte so viel Lärm, daß es seine Leute nicht mehr mit ihm aushalten konnten. Deshalb ließen sie den Pastor holen, der damals in Ramsloh seinen Sitz hatte. Anfangs gab es große Mühe, dem Teufel an den Leib zu rücken, aber schließlich meisterte ihn der Pastor doch.

Damals stand gerade ein Bulle im Haus. Als der Teufel nun herausgetrieben war und den Pastor fragte, wohin er sich nun begeben solle, flog es diesem unversehens aus dem Mund: »Meinetwegen kannst du in den Bullen fahren.«

Kaum hatte der Pastor dies gesagt, saß der Teufel auch schon in dem Stier. Dieser riß Joch und Kette gleich in Stücke und trat die verschlossene Stalltür kurz und klein. Dann rannte der Bulle geradeaus ins Moor und gelangte an einen großen See. Blindlings rannte er in das Wasser und ertrank.

Seit dieser Zeit heißt das Meer, das oberhalb von Hollen liegt, das Bullenmeer. Der Teufel aber soll in Gestalt eines Bullen noch immer dort spuken.

 


 


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