Sagen aus Niedersachsen
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Graf Friedrichs Kampf mit dem Löwen

In Rastede, wo er 1059 eine Kirche erbaut, lebte Graf Hugo von Oldenburg mit seiner Gemahlin Willa und seinem Sohn Friedrich. Er war ein sehr frommer Mann. Als Kaiser Heinrich IV. einen großen Fürstentag in der Stadt Goslar hielt, säumte Hugo, weil er Gott und frommen Werken oblag, dahinzugehen. Da verleumdeten ihn falsche Ohrenbläser und klagten ihn des Aufruhrs gegen das Reich an; der Kaiser aber verurteilte ihn zum Gottesurteil durch den Kampf, und kämpfen sollte er mit einem ungeheuern, grausamen Löwen. Hugo begab sich mit Friedrich, seinem jungen Sohn, in des Kaisers Hof; Friedrich wagte mit dem Tier zu fechten. Vater und Sohn flehten Gottes Beistand an und gelobten, ein reiches Kloster zu stiften, wenn ihnen der Sieg zufiele. Friedrich ließ einen Strohmann zimmern und gleich einem Menschen bewaffnen; den warf er listig dem Löwen vor, schreckte ihn und gewann unverletzt den Sieg. Der Kaiser umarmte den Helden, schenkte ihm Gürtel und Ring und belohnte ihn mit vielen Gütern im Reich.

 


 


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