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9. Kreuz und Krone.

Altes katholisches Volkslied. Aus dänischen fliegenden Blättern des achtzehnten Jahrhunderts.

Um die Weihnacht ließ unser Herr sich gebären,
Ihn töteten Juden mit Qualen, gar schweren.

Mit Nägeln peinigten sie ihn sondergleichen,
Er litt es für die Armen sowohl als die Reichen.

Ans heilige Kreuz haben sie ihn geschlagen,
Den bittern Tod hat er für uns ertragen.

Gründonnerstag sandte Jesus sein Engelsbrot,
Charfreitag erlitt er den harten Tod.

Sein Kreuz nimmt Jesus, daran er gehangen.
Vor die Pforten der Hölle kommt er gegangen.

Und laut Johannes da rufen that:
»Den Herrn hör' ich nahn, der erlös't uns hat!

Im Jordanfluß hab' ich selbst ihn getauft;
Den Christenseelen hat Ruh' er erkauft!«

Und Christus herauf aus der Hölle stieg;
So schön eine Schar bracht' er mit sich.

Der Herr ward bestattet Charfreitag drauf,
Am Ostermorgen stand von den Toten er auf.

Marie Magdalene mit des Goldhaars Strähnen,
Seine Füße benetzt sie mit bitteren Thränen.

Sie benetzte die Füße mit bitteren Thränen
Und trocknete sie mit des Goldhaars Strähnen.

»Für die Müh', Magdalene, sei Dank dir geboten!
Geh' und sag's meiner Mutter, ich erstand von den Toten!«

Und Jesus ist dann gen Himmel gefahren,
Und mit sich nahm er gar schöne Scharen.

Nun hat das Leiden Jesu ein Ende,
Der Herrgott aber seine Gnad' uns sende.

Wir wollen beschließen nun diesen Gesang.
Gott geb' aus der Welt uns ein'n guten Ausgang!


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