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V. Aase.

Aase schritt die Straß' entlang,
      – Fliege mein Schiff –
Lieblich tönte da Gesang.
      – Keck um's Riff,
      Uns winken die Zelte auf Samsö.

In das Haus schön Aase sah,
Fand einen Sklaven gefesselt da.

»Heil und Segen, Aase, mit dir,
Kommst du, die Ketten zu lösen mir!«

»Nimmer darf ich lösen dich,
Weiß nicht, ob du betrügest mich!«

»Gott der Allmächt'ge im Himmelslicht
Weiß es, ich betrüge dich nicht!«

Kette löste sie da und Band,
Machte frei ihm Fuß und Hand.

»Neun der Lande hab' ich gesehn,
Der Mädchen zehn thät' ich hintergehn.

Bist die Elfte du allhie,
Nie werd' ich verlassen die!«

»Wart' ein Weilchen hier allein,
Derweil' ich geh' in den grünen Hain.«

Harrend stand er ein Weilchen da,
Nimmer wieder er sie sah.

Aase trat in's Kloster ein,
      – Fliege, mein Schiff –
Nie begehrte sie zu frei'n.
      – Keck um's Riff,
      Uns winken die Zelte auf Samsö.


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